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Einschneidendes Ereignis

Wissenschaft. - Der 11. September bedeutete einen tiefen Einschnitt auch für die Wissenschaft. Die handgreiflichste Konsequenz erlebten die Veranstalter von internationalen Kongressen, Konferenzen und Symposien rund um die Welt: Viele Wissenschaftler sagten ihre Teilnahme ab. Doch auch längerfristig erwarten Experten eine Veränderung: Die Auseinandersetzung mit dem Terrorismus wird auch den Wissenschaftsbetrieb prägen.

    Schon hat der amerikanische Präsident angekündigt, dass zusätzliche Milliarden in die Forschung fließen werden, damit der Kampf gegen den Terror auch hier gestärkt werden kann. Welche Fachrichtungen davon profitieren sollen, ist nicht klar, allerdings hat die Regierung durchblicken lassen, dass die militärisch relevante Forschung auf ein Niveau wie im 2. Weltkrieg gesteigert werden soll. Auswirkungen auf andere Fachbereiche soll es allerdings nicht geben. Wie sich die neue Bedrohungslage in Europa auswirken wird, ist noch unklarer.

    Genugtuung zeigen dagegen bereits die Kollegen aus Ländern wie Russland oder Israel. Wurden beide Staaten bislang wegen ihrer unnachgiebigen Haltung gegenüber islamistischen Extremisten an den Pranger gestellt, erhoffen sich die dortigen Wissenschaftler eine verständnisvollere Haltung des Westens. "Es ist so gemeint", erklärt die Russland-Beauftragte der nordrhein-westfälischen Landesregierung Anne Hartmann, "wir hatten das Problem mit dem Terrorismus in Tschetschenien und Ihr habt das überhaupt nicht ernst genommen. Jetzt seid Ihr selbst betroffen und merkt erst, womit wir es zu tun haben." Vor einer unkritischen Solidarisierung als Folge der islamistischen Attentate warnt die Kulturwissenschaftlerin Hartmann gleichwohl.

    [Quelle: Armin Himmelrath]