Archiv


Einstein und die Finsternis

Im Jahr 1916 hat Albert Einstein seine Allgemeine Relativitätstheorie zur Beschreibung von Raum und Zeit veröffentlicht. Demnach sollte die Sonne mit ihrer großen Masse den umgebenden Raum krümmen und so auch Lichtstrahlen ablenken, die dicht an der Sonne vorbeilaufen.

Von Dirk Lorenzen |
    Vielen Wissenschaftlern erschien das fast unglaublich. Sollte Einstein mit seiner Theorie Recht haben, müssten Sterne an minimal anderen Positionen am Himmel stehen, wenn ihre Lichtstrahlen auf dem Weg zu uns eng die Sonne passieren. Das Licht würde eine kleine Kurve machen. Wir hätten den Eindruck, der Sterne stünde etwas neben der Position, an der man ihn sieht, wenn er nachts am Himmel zu sehen ist - ohne die Sonne im Vordergrund.

    Allerdings sind Sterne neben der Sonne nur bei einer totalen Sonnenfinsternis zu sehen, wenn der Mond für wenige Minuten die Sonne komplett abdeckt. Der britische Physiker Arthur Eddington entschied bald, die totale Sonnenfinsternis am 29. Mai 1919 auf der Atlantikinsel Principe zu nutzen. Zum einen war sie mit sechs Minuten Dauer ungewöhnlich lang, zum anderen stand die Sonne während der Finsternis vor dem Sternhaufen der Hyaden. So ließ sich die Lichtablenkung ideal messen. Tatsächlich hat Eddington heute vor genau 90 Jahren die von Einstein vorhergesagte Abweichung der Sternpositionen gemessen.

    Nach der triumphalen Bestätigung seiner Relativitätstheorie schaffte es Einstein auf die Titelseiten der wichtigsten Zeitungen und Illustrierten weltweit. Es war der erste Schritt Einsteins zum globalen Popstar.

    Bericht zur Bedeutung der Beobachtungen von 1919

    Informationen zur Finsternis von 1919