
Wegen der Verjährungsfrist müsste ein Urteil bis zum Frühjahr 2019 fallen. Unser Korrespondent Moitz Küpper berichtet von goßem Andrang im Gerichtsaal.
Beim Einsturz des Stadtarchivs am 3. März 2009 waren zwei Anwohner ums Leben gekommen, 36 Menschen verloren ihre Wohnungen. Wertvolle Archivalien gingen verloren. Nach Angaben der Stadt Köln entstand ein Sachschaden von mehr als einer Milliarde Euro.
Laut Anklage waren Bauarbeiter beim Ausschachten auf ein Hindernis gestoßen, das sie nicht beseitigen konnten. Anstatt dies zu melden, hätten sie den Aushub einfach fortgesetzt. Als Folge sei in einer unterirdischen Wand ein Loch entstanden, durch das am Unglückstag schlagartig große Mengen Sand, Wasser und Kies in die Grube eindrangen. Dem Archiv und seinen Nachbargebäuden sei so buchstäblich der Boden entzogen worden.
Unter den Angeklagten ist ein Arbeiter, der auf der Baustelle tätig war. Bei den anderen vier Angeklagten handelt es sich um "Personen mit Prüfungs- und Überwachungsaufgaben", wie es hieß. Sie sollen die Bauarbeiten nicht mit der gebotenen Sorgfalt kontrolliert haben. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft sieben Beschuldigte angeklagt. Einer ist jedoch inzwischen gestorben. Ein weiterer Mann ist so schwer erkrankt, dass das Landgericht das Verfahren gegen ihn vorläufig eingestellt hat.
Die Baufirmen bestreiten die Vorwürfe. Ein Sprecher verwies im Vorfeld des Prozesses darauf, dass die Ursache für das Unglück bis heute noch immer ungeklärt sei.
(tzi/jasi)