"Dass man dann die Leute mehr zu Kasse bietet, finde ich nicht in Ordnung, zu mal ja alles sehr viel teuerer wird."
"Die Gebühren sind unverschämt."
"Man bezahlt ein Haufen Beiträge und es minimiert sich immer mehr in den Leistungen"
"Aus dem Grunde wird so manch einer überlegen, ob er zum Arzt geht"
"Es geht dann nur so, wie in China, Oma geht dann nur noch mit einem Kuchenzahn, weil keiner mehr Geld hat."
Seit letzter Woche werden nun also auch beim Zahnarzt 10 Euro Eintritt fällig. Grundsätzlich bei jeder ersten Behandlung im Kalenderjahr. Ausgenommen nur, wer jünger als 18 ist oder lediglich zur jährliche Kontrolluntersuchung für sein Bonusheft kommt. Auch für den zahnärztliche Notdienst muss der Zehner berappt werden. Richtig tief in die Taschegreifen zu greifen hat der Patient beim hochwertigen Zahnersatz, etwa wenn es um die Schneidezähne geht. Bisher haben die Krankenkassen im sichtbaren, dem so genannten Lächelbereich, die komplette keramische Verblendung von Goldzähnen bezahlt. Das war einmal, erläutert Dr. Karl-Georg Pochhammer von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in Berlin:
Es ist so, dass die Verblendung von der Krankenkasse nur noch auf der Außenseite bezuschusst wird. Wüscht der Patient hier eine Vollverblendung, wie das in der Vergangenheit üblich war, wird er bei den Material- und Laborkosten deutlich dazuzahlen müssen, eine ästhetisch hochwertige Lösung, die wird in Zukunft also nicht mehr bezuschusst werden, da können dann schon einige Euro zusammen kommen, wenn man das in der gleichen Form wie in der Vergangenheit weiter wünscht.
Mit einem Betrag bis zu Hundert Euro pro Zahn ist zu rechnen. So wird sich künftig wohl auch in Deutschland der soziale Status am Gebiss ablesen lassen: wer klamm ist, muss ab sofort braune Zahne in Kauf nehmen. Denn die Kassen zahlen nur noch eine Zahnsteinentfernung pro Jahr. Das sei nun mal nur ein kosmetisches Problem, sagen die Kassen. Die Zahnärzte widersprechen:
Die Entfernung von Zahnstein, auch wenn die Krankenkassen etwas anderes behaupten, ist jedenfalls dringend notwendig, bei dem einen mehr, bei dem anderen wenigen. Insgesamt kann man sagen, je älter der Patient wird, desto häufiger wird diese Reinigung notwendig, die ist für den Erhalt der Zähne dringend empfohlen, es handelt sich nicht um eine kosmetische Reinigung der Zähne, sondern um den Erhalt der Zähne und insofern kann das für einen älteren Patienten, der sich drei bis vier mal im Jahr den Zahnstein entfernen lassen muss, natürlich eine teuere Angelegenheit werden.
Etwa 8 Euro kostet das pro Zahn, bei mehr Zähnen kann es im einzelnen billiger werden. Generell gilt bei allen Zuzahlungen: Preise vergleichen. Die Zahnärzte können ihre Honorare jetzt viel freier gestalten. Einige Leistungen sind übrigens neuerdings sogar preiswerter oder gratis zu haben. Die Kassen wollen durch das neue Honorarsystem vor allem die Vorbeugung aufwerten. So bekommen Zahnärzte jetzt deutlich mehr Honorar für vorsorgende Untersuchungen, Patienten profitieren beispielsweise durch zusätzliche Versiegelungen von Backenzähnen. Der Sprecher der Ersatzkrankenkassen Andreas Kniesche:
Das bedeutet auch, dass es in Zukunft zu den Aufgaben der Zahnärzte gehört, nicht nur den Zahnstatus zu erheben, sondern dann auch den Patienten aufzuklären über seine spezifischen Risiken in Bezug auf Zahnerkrankungen, und das muss er auch entsprechend dem Alter des Patienten tun.
Der Zahnart als Pädagoge? Schwer durch die Kassen zu kontrollieren, wenn solche Leistungen abgerechnet werden. Patienten sollten besser von sich aus gezielt nachfragen. Bei einfachem Zahnersatz können sie übrigens in diesem Jahr ebenfalls profitieren, weil die Zahnärzte dafür weniger Geld bekommen. Denn:
Es ist ja so, dass die prozentuale Beteiligung des Patienten niedriger wird, wenn auch das Honorar des Zahnarztes niedriger wird und da die Honorare für die Zahnärzte in Bereich Zahnersatz eher nach unten gegangen sind, ist es für den Patienten von der Tendenz eher auch günstiger.
Die grundsätzlichen Reformen kommen bei beim Zahnarzt erst im nächsten Jahr. Dann wird der Zahnersatz aus der gesetzlichen Kranken-versicherung ausgegliedert. Für die jetzigen Neuregelungen kann sich Zahnarzt Hans-Georg Pochheimer allerdings genauso wenig begeistern wie seine Kassenpatienten:
Man kann die Reformen zusammenfassen, dass es eigentlich keine Reform ist, sondern letztendlich eine höhere Leistung für den Patienten darstellt, man kann es auch Beitragserhöhung nennen, man hätte dafür aber nicht 485 Seiten Gesetz benötigt.
"Die Gebühren sind unverschämt."
"Man bezahlt ein Haufen Beiträge und es minimiert sich immer mehr in den Leistungen"
"Aus dem Grunde wird so manch einer überlegen, ob er zum Arzt geht"
"Es geht dann nur so, wie in China, Oma geht dann nur noch mit einem Kuchenzahn, weil keiner mehr Geld hat."
Seit letzter Woche werden nun also auch beim Zahnarzt 10 Euro Eintritt fällig. Grundsätzlich bei jeder ersten Behandlung im Kalenderjahr. Ausgenommen nur, wer jünger als 18 ist oder lediglich zur jährliche Kontrolluntersuchung für sein Bonusheft kommt. Auch für den zahnärztliche Notdienst muss der Zehner berappt werden. Richtig tief in die Taschegreifen zu greifen hat der Patient beim hochwertigen Zahnersatz, etwa wenn es um die Schneidezähne geht. Bisher haben die Krankenkassen im sichtbaren, dem so genannten Lächelbereich, die komplette keramische Verblendung von Goldzähnen bezahlt. Das war einmal, erläutert Dr. Karl-Georg Pochhammer von der Kassenzahnärztlichen Vereinigung in Berlin:
Es ist so, dass die Verblendung von der Krankenkasse nur noch auf der Außenseite bezuschusst wird. Wüscht der Patient hier eine Vollverblendung, wie das in der Vergangenheit üblich war, wird er bei den Material- und Laborkosten deutlich dazuzahlen müssen, eine ästhetisch hochwertige Lösung, die wird in Zukunft also nicht mehr bezuschusst werden, da können dann schon einige Euro zusammen kommen, wenn man das in der gleichen Form wie in der Vergangenheit weiter wünscht.
Mit einem Betrag bis zu Hundert Euro pro Zahn ist zu rechnen. So wird sich künftig wohl auch in Deutschland der soziale Status am Gebiss ablesen lassen: wer klamm ist, muss ab sofort braune Zahne in Kauf nehmen. Denn die Kassen zahlen nur noch eine Zahnsteinentfernung pro Jahr. Das sei nun mal nur ein kosmetisches Problem, sagen die Kassen. Die Zahnärzte widersprechen:
Die Entfernung von Zahnstein, auch wenn die Krankenkassen etwas anderes behaupten, ist jedenfalls dringend notwendig, bei dem einen mehr, bei dem anderen wenigen. Insgesamt kann man sagen, je älter der Patient wird, desto häufiger wird diese Reinigung notwendig, die ist für den Erhalt der Zähne dringend empfohlen, es handelt sich nicht um eine kosmetische Reinigung der Zähne, sondern um den Erhalt der Zähne und insofern kann das für einen älteren Patienten, der sich drei bis vier mal im Jahr den Zahnstein entfernen lassen muss, natürlich eine teuere Angelegenheit werden.
Etwa 8 Euro kostet das pro Zahn, bei mehr Zähnen kann es im einzelnen billiger werden. Generell gilt bei allen Zuzahlungen: Preise vergleichen. Die Zahnärzte können ihre Honorare jetzt viel freier gestalten. Einige Leistungen sind übrigens neuerdings sogar preiswerter oder gratis zu haben. Die Kassen wollen durch das neue Honorarsystem vor allem die Vorbeugung aufwerten. So bekommen Zahnärzte jetzt deutlich mehr Honorar für vorsorgende Untersuchungen, Patienten profitieren beispielsweise durch zusätzliche Versiegelungen von Backenzähnen. Der Sprecher der Ersatzkrankenkassen Andreas Kniesche:
Das bedeutet auch, dass es in Zukunft zu den Aufgaben der Zahnärzte gehört, nicht nur den Zahnstatus zu erheben, sondern dann auch den Patienten aufzuklären über seine spezifischen Risiken in Bezug auf Zahnerkrankungen, und das muss er auch entsprechend dem Alter des Patienten tun.
Der Zahnart als Pädagoge? Schwer durch die Kassen zu kontrollieren, wenn solche Leistungen abgerechnet werden. Patienten sollten besser von sich aus gezielt nachfragen. Bei einfachem Zahnersatz können sie übrigens in diesem Jahr ebenfalls profitieren, weil die Zahnärzte dafür weniger Geld bekommen. Denn:
Es ist ja so, dass die prozentuale Beteiligung des Patienten niedriger wird, wenn auch das Honorar des Zahnarztes niedriger wird und da die Honorare für die Zahnärzte in Bereich Zahnersatz eher nach unten gegangen sind, ist es für den Patienten von der Tendenz eher auch günstiger.
Die grundsätzlichen Reformen kommen bei beim Zahnarzt erst im nächsten Jahr. Dann wird der Zahnersatz aus der gesetzlichen Kranken-versicherung ausgegliedert. Für die jetzigen Neuregelungen kann sich Zahnarzt Hans-Georg Pochheimer allerdings genauso wenig begeistern wie seine Kassenpatienten:
Man kann die Reformen zusammenfassen, dass es eigentlich keine Reform ist, sondern letztendlich eine höhere Leistung für den Patienten darstellt, man kann es auch Beitragserhöhung nennen, man hätte dafür aber nicht 485 Seiten Gesetz benötigt.