
Nach Angaben der Statistiker hielten sich zum Ende des vergangenen Jahres 8,15 Millionen Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit in der Bundesrepublik auf. Das war die höchste jemals registrierte Zahl seit der Einführung des Ausländerzentralregisters 1967.
Die Statistiker weisen jedoch auf eine Schwäche in dem Zahlenwerk hin. Binnen Jahresfrist weist das Ausländerzentralregister zwar einen Anstieg von knapp 520.000 Zuwanderern aus. Jedoch seien hier schon die Korrekturen der letzten Zensus-Ergebnisse berücksichtigt, sagte ein Sprecher der Statistikbehörde dem Deutschlandfunk. Für das Jahresende liegt außerdem keine Einwohnerzahl vor; ein Vergleich des Ausländeranteils an der Gesamtbevölkerung ist somit nicht möglich. Er lag Mitte der 1990er-Jahre schon einmal bei mehr als neun Prozent.
Zum 30.06.2014 lebten in Deutschland 80,9 Millionen Einwohner. Damals hatten 7,24 Millionen Menschen eine ausländische Staatsangehörigkeit. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung lag damals somit bei knapp neun Prozent - ein Prozentpunkt mehr als drei Jahre zuvor.
Ursachen der Zuwanderung
Drei von fünf Einwanderern stammt aus einem anderen Mitgliedsland der Europäischen Union, vor allem aus Polen und Bulgarien. Rumänien ist Spitzenreiter mit knapp 88.000 Zuwanderern. Aus dem Bürgerkriegsland Syrien kamen mehr als 61.000 Flüchtlinge - doppelt so viele wie im Vorjahr.
Der Zuzug aus Euro-Krisenländern schwächte sich hingegen ab. Aus Italien, Griechenland und Spanien kamen insgesamt rund 45.000 Zuwanderer.
(sdö/bor)