Einzeln vor einer 25 köpfigen Jury
Kürzlich tanzten, sangen und schauspielten 170 Bewerber in der Musical-Aufnahmeprüfung um die Zulassung an der Folkwang Schule in Essen. 13 kamen in die engere Wahl. Wer es bis in die Endrunde schaffte, für den standen die Chancen eins zu zwei. Sechs der 13 Kandidaten treten Mitte April das Studium in Essen an. Für die Auswahlkommission zählte nicht nur, dass Tanz, Schauspiel und Gesang gleich gut beherrscht werden. Entscheidend ist auch die persönliche Ausdrucksstärke. Patricia Marten, Leiterin des Fachbereichs Darstellende Künste: "Wir schauen die Person an, inwieweit sie sich mit den drei Disziplinen und mit dem Theater auseinandergesetzt hat." Auch wenn der Konkurrenzdruck groß ist, unter Lampenfieber schien keiner zu leiden. Gunter Elmar hat schon in Leipzig und München sein Glück versucht: "Die Lehrer hier sind sehr entgegenkommend. Bei anderen Aufnahmeprüfungen ging es nicht so freundlich zu." Mit Musicals verbinden viele den Traum von einer Bühnenkarriere, von Broadway und Rampenlicht. Als es zur Gesangs- und Schauspielprüfung kam, stieg die Spannung. Denn jeder Kandidat muss einzeln zwei Lieder aus verschiedenen Musicals vorsingen und zwei kurze Szenen aus Theaterstücken vorspielen. Katja Ulig: " Heute wollen sie ein neues Lied hören, dann habe ich noch eine lustige Szene von Loriot und noch eine dramatische mit Nervenzusammenbruch." Die Ausbildung in Essen bietet eine gute Basis für den Berufseinstieg. Gerade seitdem viele kommerzielle Musicals wie Gaudi in Köln oder Buddy Holly in Hamburg gefloppt sind, setzen die Bühnen wider stärker auf Qualität. Mit einer Ausbildung in den Fächern Ballet, Gesang, Tanz, Schauspiel, Musik- und Theatertheorie können die Kandidaten auch in Richtung Theater oder Operette gehen. Patricia Marten: " Die Berufschancen sind sehr gut, der Markt verlangt nach Nachwuchs und dass neue Stücke geschrieben werden. Der nächste Schritt ist Kompositionen in Auftrag zunehmen und zu experimentieren, an dieser Schule."