
Den Fund gab das französische Kulturministerium auf der Facebook-Seite der Abteilung für Unterwasser- und U-Boot-Archäologieforschung (Drassm) bekannt. Registriert wurde das Schiff demnach bereits am 4. März vor der Küste von Ramatuelle, knapp zwei Autostunden südwestlich der Stadt Cannes. Dort führte die Marine eine Kontrolloperation in 2.500 Metern Tiefe durch. Das Handelsschiff stammt ersten Informationen zufolge wohl aus dem 16. Jahrhundert, ist mehr als 30 Meter lang und 7 Meter breit. Geladen hat es etwa 200 sichtbare Steingutkrüge. Das französische Kulturministerium geht davon aus, dass unter dem Sediment noch weit mehr von ihnen zu finden sind.
Die kugelförmigen Krüge mit bandförmigem Henkel sind typisch für die ligurische Produktion des 16. Jahrhunderts. Geschmückt sind etliche mit dem Christusmonogramm "IHS" und anderen Verzierungen, was auf eine kirchliche Nutzung hindeutet. Ergänzt wird die Ladung durch rund hundert Teller, vermutlich ebenfalls aus ligurischer Produktion.
"Einzigartiger Tiefseefund"
Der Leiter der Abteilung für Unterwasser- und U-Boot-Archäologieforschung, Schaumasse, präsentierte in Nizza Fotos der Krüge. Er sprach von einem "einzigartigen Tiefseefund". Nie zuvor sei in französischen Gewässern ein Wrack in so großer Tiefe inventarisiert worden. Das Schiff konnte bisher nicht geborgen werden. Laut dem französischen Kulturministerium bieten sich nun einzigartige Forschungsmöglichkeiten. Die Fundstelle müsse in Zusammenarbeit mit einem Expertenteam untersucht und dokumentiert werden, hieß es.
Diese Nachricht wurde am 13.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.