Ein Haarbüschel reichte den Forschern aus, um das Genom von Inuk zu entschlüsseln. Inuk lebte vor mehr als 4000 Jahren im Nordwesten Grönlands und gehörte zum Volk der Saqquaq. Vor 20 Jahren wurden seine sterblichen Überreste dort zusammen mit Werkzeugen entdeckt. Auf welchem Weg Inuk in die Arktis gelangte, haben Maanasa Raghavan und ihren Kollegen von der Universität Kopenhagen nun durch eine genetische Spurensuche rekonstruiert.
"Wir haben das Erbgut von Inuk mit den genetischen Daten heute noch lebender Bevölkerungsgruppen verglichen. Dabei stellten wir fest, dass die Saqquaq am nahesten mit den Tschuktschen verwandt sind, die heute noch in Ostsibirien leben. Wir konnten rekonstruieren, dass die Saqquaq vor etwa 5500 Jahren von Ostsibirien aus in die Arktis ausgewandert sind. Innerhalb von 1000 Jahren haben sie dann die kanadische Arktis durchquert und sind in Grönland angekommen."
Die Forscher durchkämmten die Erbinformation von mehr als 50 verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die heute in Kanada, Sibirien und Alaska leben. In ihrem Erbgut suchten die Forscher nach genetischen Ähnlichkeiten mit den Saqquaq und den Thule-Eskimos. Die Thule besiedelten die Arktis erst einige Jahrhunderte nach den Saqquaq und hinterließen dort ihre genetischen Spuren. Sie sind erst vor etwa 1000 Jahren direkt aus Alaska eingewandert und gelten als die Vorfahren heute noch lebender Arktisbewohner. Offenbar sind sich die Saqquaq und die Thule nie begegnet. Zumindest konnten Maanasa Raghavan und ihre Kollegen keine Vermischung im Erbgut feststellen.
"Wir wissen jetzt, dass die Saqquaq und die Thule genetisch gesehen völlig verschiedene Gruppen waren. Die Arktis wurde also mehrfach von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus besiedelt. Die erste Gruppe waren die Saqquaq vor etwa 5500 Jahren, danach entwickelte sich die Dorset-Kultur vor etwa 2800 Jahren. Die Thule erreichten die Arktis vor etwa 1000 Jahren. Diese genetischen Befunde decken sich recht gut mit dem, was Archäologen bereits über die Besiedlung der Arktis rekonstruiert haben."
Die Spuren der Saqquaq Kultur verliefen sich vor etwa 3000 Jahren. Die Dorset-Kultur, die vor etwa 2800 Jahren begann, weist jedoch Ähnlichkeiten zu der Lebensweise der Saqquaq auf. Ob sich die Menschen aus diesen beiden Kulturkreisen begegnet sind, ist jedoch unklar. Deshalb setzen Maanasa Raghavan und ihre Kollegen große Hoffnungen auf den genetischen Vergleich dieser beiden Arktispioniere.
"Die Dorset sind quasi der Schlüssel zu der ganzen Besiedlungsgeschichte, weil sie genau zwischen den Saqquaq und den Thule-Eskimos stehen. Sie kamen später als die Saqqaq und lebten vor den Thule. Nun ist die Frage: Sind die Dorset-Eskimos ebenfalls neu in die Arktis eingewandert, haben sie sich genetisch mit den Saqquaq vermischt oder gehörten sie zu der frühen Thule Kultur? Wir hoffen, dass wir das mithilfe unserer genetischen Analysen klären können."
Die Dorset hinterließen nur wenige Spuren, die sich für eine genetische Untersuchung eignen. Das hat die Analyse für die Forscher schwierig gemacht. Dennoch hoffen Maanasa Raghavan und ihre Kollegen, das Bild von der Besiedlung der Arktis noch in diesem Jahr vervollständigen zu können. Zudem wollen die Forscher sicher gehen, dass sie bei ihrem genetischen Vergleich keine falschen Schlüsse gezogen haben.
"Wir wollen noch andere Bevölkerungsgruppen in unsere Untersuchung einbeziehen, damit wir ein noch deutlicheres Bild von der Arktisbesiedlung zeichnen können. Bisher haben wir auch nur das Genom von Inuk entschlüsselt, den wir eindeutig der Saqqaq-Kultur zuordnen können. Wir haben also nur dieses eine Erbgut, das wir mit modernen Menschen vergleichen und daraus unsere Schlüsse ziehen. Um unsere Daten abzusichern, wollen wir noch weitere Mitglieder der Saqquaq-Kultur untersuchen."
"Wir haben das Erbgut von Inuk mit den genetischen Daten heute noch lebender Bevölkerungsgruppen verglichen. Dabei stellten wir fest, dass die Saqquaq am nahesten mit den Tschuktschen verwandt sind, die heute noch in Ostsibirien leben. Wir konnten rekonstruieren, dass die Saqquaq vor etwa 5500 Jahren von Ostsibirien aus in die Arktis ausgewandert sind. Innerhalb von 1000 Jahren haben sie dann die kanadische Arktis durchquert und sind in Grönland angekommen."
Die Forscher durchkämmten die Erbinformation von mehr als 50 verschiedenen Bevölkerungsgruppen, die heute in Kanada, Sibirien und Alaska leben. In ihrem Erbgut suchten die Forscher nach genetischen Ähnlichkeiten mit den Saqquaq und den Thule-Eskimos. Die Thule besiedelten die Arktis erst einige Jahrhunderte nach den Saqquaq und hinterließen dort ihre genetischen Spuren. Sie sind erst vor etwa 1000 Jahren direkt aus Alaska eingewandert und gelten als die Vorfahren heute noch lebender Arktisbewohner. Offenbar sind sich die Saqquaq und die Thule nie begegnet. Zumindest konnten Maanasa Raghavan und ihre Kollegen keine Vermischung im Erbgut feststellen.
"Wir wissen jetzt, dass die Saqquaq und die Thule genetisch gesehen völlig verschiedene Gruppen waren. Die Arktis wurde also mehrfach von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen aus besiedelt. Die erste Gruppe waren die Saqquaq vor etwa 5500 Jahren, danach entwickelte sich die Dorset-Kultur vor etwa 2800 Jahren. Die Thule erreichten die Arktis vor etwa 1000 Jahren. Diese genetischen Befunde decken sich recht gut mit dem, was Archäologen bereits über die Besiedlung der Arktis rekonstruiert haben."
Die Spuren der Saqquaq Kultur verliefen sich vor etwa 3000 Jahren. Die Dorset-Kultur, die vor etwa 2800 Jahren begann, weist jedoch Ähnlichkeiten zu der Lebensweise der Saqquaq auf. Ob sich die Menschen aus diesen beiden Kulturkreisen begegnet sind, ist jedoch unklar. Deshalb setzen Maanasa Raghavan und ihre Kollegen große Hoffnungen auf den genetischen Vergleich dieser beiden Arktispioniere.
"Die Dorset sind quasi der Schlüssel zu der ganzen Besiedlungsgeschichte, weil sie genau zwischen den Saqquaq und den Thule-Eskimos stehen. Sie kamen später als die Saqqaq und lebten vor den Thule. Nun ist die Frage: Sind die Dorset-Eskimos ebenfalls neu in die Arktis eingewandert, haben sie sich genetisch mit den Saqquaq vermischt oder gehörten sie zu der frühen Thule Kultur? Wir hoffen, dass wir das mithilfe unserer genetischen Analysen klären können."
Die Dorset hinterließen nur wenige Spuren, die sich für eine genetische Untersuchung eignen. Das hat die Analyse für die Forscher schwierig gemacht. Dennoch hoffen Maanasa Raghavan und ihre Kollegen, das Bild von der Besiedlung der Arktis noch in diesem Jahr vervollständigen zu können. Zudem wollen die Forscher sicher gehen, dass sie bei ihrem genetischen Vergleich keine falschen Schlüsse gezogen haben.
"Wir wollen noch andere Bevölkerungsgruppen in unsere Untersuchung einbeziehen, damit wir ein noch deutlicheres Bild von der Arktisbesiedlung zeichnen können. Bisher haben wir auch nur das Genom von Inuk entschlüsselt, den wir eindeutig der Saqqaq-Kultur zuordnen können. Wir haben also nur dieses eine Erbgut, das wir mit modernen Menschen vergleichen und daraus unsere Schlüsse ziehen. Um unsere Daten abzusichern, wollen wir noch weitere Mitglieder der Saqquaq-Kultur untersuchen."