Aus Grönland gekommen
Eisbär auf Island erschossen

Zum ersten Mal seit 2016 hat es wieder einen Eisbären nach Island verschlagen. Das Tier überlebte aber nicht lange - die Polizei erschoss den Bären.

    Ein Eisbär treibt auf einer Scholle im Meer.
    Ein Eisbär auf einer Scholle - so hat es nun ein Eisbär bis nach Island geschaft (picture alliance / dpa / Hinrich Bäsemann)
    Die isländische Polizei vermutet, dass der Eisbär auf einer Eisscholle aus Grönland kam. Die kürzeste Entfernung zwischen Grönland und Island beträgt mehr als 250 Kilometer. Das Tier nach Grönland zurückzubringen, sei nicht infrage gekommen, hieß es. Grund für den Abschuss sei auch die Furcht gewesen, der Eisbär könne Krankheiten aus Island nach Grönland einschleppen. Die Polizei teilte mit, der Abschuss sei mit der Umweltbehörde abgesprochen worden. Der Kadaver soll nun in der Hauptstadt Reykjavik untersucht werden.

    Gefahr für Mensch und Vieh auf Island

    Nachdem 2008 zwei Eisbären auf Island gesichtet worden waren, hatten die Behörden beschlossen, dass die Tiere dort getötet werden, obwohl die Art bedroht ist. Eisbären seien eine Gefahr für Mensch und Vieh. Sie stammten zudem sehr wahrscheinlich aus einer Population in Ostgrönland, die stabil sei, und die Kosten für eine Rückführung seien deutlich zu hoch.
    Ohnehin könnten Eisbären nach Ansicht von Experten auf Island langfristig nicht überleben. Es gibt dort kein Meereis, und das Nahrungsangebot ist begrenzt. Weibchen könnten auf der Vulkaninsel weder gebären noch Nachwuchs aufziehen.
    Diese Nachricht wurde am 21.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.