"Wir müssen jetzt zunächst, damit wir reingucken können, erst einmal die Fenster putzen. Das ist hier eine ganz einfache Geschichte, indem wir einfach ein bisschen Wasser anmachen und mit kleinen Schwämmen, die hier drin sind, die Scheibe sauber machen."
Reingehen ist nicht möglich, doch wer von der Außentreppe einen Blick durch das kleine Kontroll-Bullauge wirft, sieht im Inneren des haushohen sogenannten Fermenters einen riesigen See trüber dickflüssiger Masse vor sich hin blubbern. Im Laufe eines Tages gären in der Biogasanlage von Herrmann Haller und seinen Partnern in Ronnenberg bei Hannover 60 Tonnen Maissilage. Elektronisch gesteuert wird die Silage in regelmäßigen Abständen in den Fermenter eingebracht, sagt Haller.
"Wir nennen das Füttern, weil eine Biogasanlage im Grunde genommen eine eiserne Kuh ist. In einer Biogasanlage läuft der gleiche biologische Prozess ab wie in einem Kuhmagen. Futter, das ist Maishäckselgut, wird in der Anlage vergoren und es wird Gas produziert, Methangas, dieses Gas wird dann in der Aufbereitungsanlage von den Stadtwerken zu Erdgasqualität aufbereitet."
Wobei wir schon bei den zwei Besonderheiten dieser Anlage wären: Erstens das Biomethan mit Erdgasqualität und zweitens die direkte Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Hannover. Seit knapp einem Dreivierteljahr ist die Biogasanlage mit den vier grünen zipfelmützenartigen Kunststoffdächern in Betrieb. Pro Stunde werden rund 330 Kubikmeter Gas erzeugt – damit können im Jahr etwa 1400 Haushalte mit Energie versorgt werden. Eine Größenordnung, die die fünf Landwirte bei der Inbetriebnahme deutschlandweit zu Pionieren machte.
"Das ist wohl auch heute noch die erste Anlage, wo Landwirte das Biogas erzeugen – in absolut eigener Regie und es dann an den Partner abgeben. In anderen Anlagen sieht es wohl so aus, dass Investmentfonds, große Industrieunternehmen beides zusammen machen und wir haben dadurch praktisch eine Zwischenstufe im Handel ausgeschaltet, denn ein bisschen Geschäftsleute wollten wir auch sein."
Auch für das kommunale Versorgungsunternehmen lohnt sich die Zusammenarbeit, denn damit erhöht es seinen Anteil erneuerbarer Energien. Bei dieser Kooperation machen beide Partner das, was sie am besten können, sagt Frank Dollmann von den Stadtwerken Hannover: Die Landwirte erzeugen das Rohbiogas, wir veredeln und speisen es in unser Erdgasnetz ein. Dafür, erklärt Dollmann, muss das Methan in die Aufbereitungsanlage der Stadtwerke, die gleich neben den Gärhallen liegt.
"Wir haben hier eine so genannte Biogaswäsche, eine Druckwäsche. Es wird also mit Druck ein Effekt ausgenutzt, der physikalisch zu beschreiben ist so ähnlich wie eine Wasserseltersflasche mit Kohlensäure funktioniert. Also, wir können Methan nicht abscheiden, wir scheiden das CO2 ab, den Rest konzentrieren wir."
Auch wenn das Kohlendioxid dann wieder in die Luft geblasen werde, sei die Ökobilanz der Biogasanlage positiv, versichert Dollmann, da der verwendete Mais viel mehr CO2 aus der Umwelt aufgenommen als abgegeben habe. Durch die Biogaswäsche wird der Methangehalt des entstandenen Biogases verdoppelt und es erhält einen genauso hohen Brennwert wie Erdgas. Das Gas wird dann über Blockheizkraftwerke zu Strom umgewandelt. In den meisten Fällen wird die Wärme, die dabei als Nebenprodukt entsteht, kaum genutzt. Im Fall Ronnenberg jedoch suchen sich die Stadtwerke bewusst Kunden wie zum Beispiel Wohnungsbaugenossenschaften aus, die neben dem Strombedarf auch einen ganzjährig großen Wärmebedarf haben.
"Wir bemühen uns beim Kunden, wo wir das Blockheizkraftwerk aufstellen, annähernd die ganze Wärme zu nutzen, weil der Kunde entsprechend ausgesucht wird und die Technik wird entsprechend ausgelegt, dass eben ein Großteil der Wärme ausgenutzt werden kann."
Ein Vorteil, der die Energieerzeugung in der auch für Niedersachsen sehr großen Biogasanlage wesentlich rentabler macht. Schließlich soll sich die Gesamtinvestition von knapp vier Millionen Euro möglichst bald auszahlen. Öffentliche Anerkennung hat diese Kooperation bereits erlangt: Die von der Deutschen Energieagentur ausgezeichnete Anlage wird regelmäßig von Interessierten aus dem In- und Ausland besichtigt und gilt als Zukunftsmodell.
Reingehen ist nicht möglich, doch wer von der Außentreppe einen Blick durch das kleine Kontroll-Bullauge wirft, sieht im Inneren des haushohen sogenannten Fermenters einen riesigen See trüber dickflüssiger Masse vor sich hin blubbern. Im Laufe eines Tages gären in der Biogasanlage von Herrmann Haller und seinen Partnern in Ronnenberg bei Hannover 60 Tonnen Maissilage. Elektronisch gesteuert wird die Silage in regelmäßigen Abständen in den Fermenter eingebracht, sagt Haller.
"Wir nennen das Füttern, weil eine Biogasanlage im Grunde genommen eine eiserne Kuh ist. In einer Biogasanlage läuft der gleiche biologische Prozess ab wie in einem Kuhmagen. Futter, das ist Maishäckselgut, wird in der Anlage vergoren und es wird Gas produziert, Methangas, dieses Gas wird dann in der Aufbereitungsanlage von den Stadtwerken zu Erdgasqualität aufbereitet."
Wobei wir schon bei den zwei Besonderheiten dieser Anlage wären: Erstens das Biomethan mit Erdgasqualität und zweitens die direkte Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Hannover. Seit knapp einem Dreivierteljahr ist die Biogasanlage mit den vier grünen zipfelmützenartigen Kunststoffdächern in Betrieb. Pro Stunde werden rund 330 Kubikmeter Gas erzeugt – damit können im Jahr etwa 1400 Haushalte mit Energie versorgt werden. Eine Größenordnung, die die fünf Landwirte bei der Inbetriebnahme deutschlandweit zu Pionieren machte.
"Das ist wohl auch heute noch die erste Anlage, wo Landwirte das Biogas erzeugen – in absolut eigener Regie und es dann an den Partner abgeben. In anderen Anlagen sieht es wohl so aus, dass Investmentfonds, große Industrieunternehmen beides zusammen machen und wir haben dadurch praktisch eine Zwischenstufe im Handel ausgeschaltet, denn ein bisschen Geschäftsleute wollten wir auch sein."
Auch für das kommunale Versorgungsunternehmen lohnt sich die Zusammenarbeit, denn damit erhöht es seinen Anteil erneuerbarer Energien. Bei dieser Kooperation machen beide Partner das, was sie am besten können, sagt Frank Dollmann von den Stadtwerken Hannover: Die Landwirte erzeugen das Rohbiogas, wir veredeln und speisen es in unser Erdgasnetz ein. Dafür, erklärt Dollmann, muss das Methan in die Aufbereitungsanlage der Stadtwerke, die gleich neben den Gärhallen liegt.
"Wir haben hier eine so genannte Biogaswäsche, eine Druckwäsche. Es wird also mit Druck ein Effekt ausgenutzt, der physikalisch zu beschreiben ist so ähnlich wie eine Wasserseltersflasche mit Kohlensäure funktioniert. Also, wir können Methan nicht abscheiden, wir scheiden das CO2 ab, den Rest konzentrieren wir."
Auch wenn das Kohlendioxid dann wieder in die Luft geblasen werde, sei die Ökobilanz der Biogasanlage positiv, versichert Dollmann, da der verwendete Mais viel mehr CO2 aus der Umwelt aufgenommen als abgegeben habe. Durch die Biogaswäsche wird der Methangehalt des entstandenen Biogases verdoppelt und es erhält einen genauso hohen Brennwert wie Erdgas. Das Gas wird dann über Blockheizkraftwerke zu Strom umgewandelt. In den meisten Fällen wird die Wärme, die dabei als Nebenprodukt entsteht, kaum genutzt. Im Fall Ronnenberg jedoch suchen sich die Stadtwerke bewusst Kunden wie zum Beispiel Wohnungsbaugenossenschaften aus, die neben dem Strombedarf auch einen ganzjährig großen Wärmebedarf haben.
"Wir bemühen uns beim Kunden, wo wir das Blockheizkraftwerk aufstellen, annähernd die ganze Wärme zu nutzen, weil der Kunde entsprechend ausgesucht wird und die Technik wird entsprechend ausgelegt, dass eben ein Großteil der Wärme ausgenutzt werden kann."
Ein Vorteil, der die Energieerzeugung in der auch für Niedersachsen sehr großen Biogasanlage wesentlich rentabler macht. Schließlich soll sich die Gesamtinvestition von knapp vier Millionen Euro möglichst bald auszahlen. Öffentliche Anerkennung hat diese Kooperation bereits erlangt: Die von der Deutschen Energieagentur ausgezeichnete Anlage wird regelmäßig von Interessierten aus dem In- und Ausland besichtigt und gilt als Zukunftsmodell.