
Lange Zeit rätselten die Wissenschaftler darüber, ob diesen Ringen eine beständige, stabile Existenz vergönnt ist oder ob es sich nur um eine vorübergehende Erscheinung handelt.
Erste Hinweise auf eine solche Vergänglichkeit lieferten bereits die beiden Voyager-Sonden, die vor fast vierzig Jahren an Saturn vorbeizogen. Sie wurden jetzt durch Messungen der Cassini-Sonde und erdgebundene Beobachtungen bestätigt und konkretisiert.
Dafür haben Forscher der Universität Leicester und des Goddard Space Flight Centers der NASA neben den Voyager- und Cassini-Daten auch Beobachtungen mit dem 10-Meter-Keck-Teleskop auf Hawaii ausgewertet.

Sie kommen zu dem Ergebnis, dass die Ringe des Saturn zumindest derzeit deutliche Verluste hinnehmen müssen. Die Ultraviolettstrahlung der Sonne und auftreffende Mikrometeoriten ionisieren das Eis der Ringpartikel.
Dadurch werden diese elektrisch leitfähig und vom Magnetfeld des Saturn aus den Ringen abgezogen. Anschließend bewegen sie sich Richtung Saturn, wo sie in mittleren nördlichen und südlichen Breiten auf die Atmosphäre herabregnen.
Auf diese Weise verlieren die Ringe gegenwärtig bis zu drei Tonnen pro Sekunde an Material. Genug, um in spätestens dreihundert Millionen Jahren gänzlich verschwunden zu sein – möglicherweise auch deutlich früher.