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Fecht-WM
Eklat bei erstem ukrainisch-russischem Wettkampf seit Kriegsbeginn: Charlan verweigert Smirnowa Handschlag

Bei der Fecht-WM in Mailand ist Olha Charlan aus der Ukraine wegen "unsportlichen Verhaltens" disqualifiziert worden. Die 23-Jährige verweigerte ihrer unterlegenen russischen Gegnerin den Handschlag.

    Zwei Fechterinnen aus der Ukraine und Russland im Duell.
    Die Ukrainerin Olga Kharlan (l) und die Russin Anna Smirnova, die als neutrale Einzelsportlerinnen registriert sind, während der Fecht-Weltmeisterschaften in Mailand. (AFP / ANDREAS SOLARO)
    Die viermalige Säbel-Weltmeisterin Charlan hatte die Russin Anna Smirnowa klar mit 15:7 besiegt. Im Anschluss streckte die als neutral angetretene Fechterin Smirnowa der Ukrainerin ihre linke Hand entgegen. Charlan schüttelte jedoch nur kurz den Kopf und hielt ihr stattdessen den Säbel entgegen.
    Die 23-Jährige durfte in Mailand unter neutraler Flagge antreten. Sportliche Wettbewerbe zwischen der Ukraine und Russland hatte es seit Beginn des Krieges nur im Tennis regelmäßig gegeben. Erst am Vorabend hatte das ukrainische Sportministerium die Erlaubnis für die Teilnahme an solchen Wettkämpfen erteilt, wenn Russen oder Belarussen als Neutrale antreten.
    Gut 20 Mitglieder der ukrainischen Delegation unterstützten Charlan, riefen immer wieder "Slawa Ukrajini" ("Ruhm der Ukraine"). Die ukrainische Präsidentschaft nannte die Disqualifizierung der Sportlerin "beschämend".