
Charlan war nach ihrem Sieg über Smirnowa vom Weltverband FIE aus dem Wettbewerb genommen worden. Die viermalige Säbel-Weltmeisterin Charlan hatte die Russin Anna Smirnowa klar mit 15:7 besiegt. Im Anschluss streckte die als neutral angetretene Fechterin Smirnowa der Ukrainerin ihre linke Hand entgegen. Charlan schüttelte jedoch nur kurz den Kopf und hielt ihr stattdessen den Säbel entgegen.
Bei der WM dürfen Fechterinnen und Fechter aus Russland und Belarus in den Einzelwettbewerben als neutrale Athleten starten. Die ukrainische Regierung hatte ihren Sportlern als Reaktion auf den Krieg zunächst untersagt, gegen Russen oder Belarussen anzutreten. Am Mittwoch wurde diese Vorgabe jedoch geändert, nun sind nur noch Kämpfe gegen Sportler untersagt, "die die Russische Föderation oder die Republik Belarus repräsentieren". Charlan hatte sich dafür bei Sportminister Hutzajt, selbst ehemaliger Fechter, eingesetzt.
Weltverbandspräsident Katsiadakis war an der Spitze der FIE auf den Russen Usmanow gefolgt, der sein Amt nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine im Februar 2022 aufgeben musste. Der Milliardär hatte den Verband seit 2009 ununterbrochen angeführt und den internationalen Fechtsport mit seinem Geld unter Kontrolle gehalten, wie der Sportinformationsdienst berichtet. Die FIE war einer der ersten Verbände, der der "Empfehlung" des IOC zur Wiederzulassung der nach dem Kriegsausbruch gesperrten Russen und Belarussen als "neutrale Athleten", gefolgt ist.