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Elektromagnetisches Spektrum

Kinder und Forscher lernen mehr über die Geheimnisse unserer Welt, indem sie Dinge zerlegen. Ein Geologe kann Steine zersplittern, ein Botaniker Samen teilen und der Physiker Atome. Das einzige, das ein Astronom teilen kann, ist ein Lichtstrahl. Doch genau das verrät sehr viel - von den Temperaturverhältnissen in einem Stern bis zu dem Moment, in dem Materie in ein Schwarzes Loch fällt.

Damond Benningfield |
    Unser Auge sieht das Licht eines Sterns nur in einer Farbe. Instrumente können es jedoch in seine einzelnen Wellenlängen zerlegen - in die Regenbogenfarben. Die Intensitäten der beobachteten Wellenlängen verraten dem Astronomen, wie heiß ein Stern ist, aus welcher Materie er besteht, wie er sich bewegt, oder ob er einen Begleiter hat - beispielsweise andere Sterne oder sogar Planeten.

    Sichtbares Licht ist nur ein Teil des Spektrum elektromagnetischer Strahlung. Andere Formen sind infrarotes Licht und Radiowellen. Beide haben längere Wellenlängen als sichtbares Licht. Dann gibt es noch die Röntgen- und die Gammastrahlen mit sehr kurzen Wellenlängen.

    Boden- oder Weltraumteleskope registrieren diese Strahlung und zerlegen sie in ihre Komponenten. Jede Strahlungsart verrät etwas über die Quelle, von der sie stammt. Infrarotes Licht kommt beispielsweise von relativ kühlen Objekten, wie Gaswolken oder Planeten. Röntgenstrahlen dagegen stammen von einigen der energiereichsten Objekte im Universum - z.B. aus einer heißen Gasscheibe, deren Materie spiralförmig in ein Schwarzes Loch fällt. Indem Astronomen jede Strahlungsart zerlegen, enträtseln sie immer mehr die Geheimnisse unseres Universums.