Der Medizinstudent Michael Luck war einer der ersten, der an der Marburger Universität eine sogenannte E-Klausur schrieb: Eine Klausur am Computer.
"Da ging es um das Thema Schilddrüse. Es war zuerst schon etwas ungewohnt. Wir hatten, glaube ich, einen Fall, wo ein Rechner nicht richtig anging. Aber das war glaube ich relativ schnell behoben. Die Klausur war auch etwas ruhiger als sonst. Also, in Hörsälen, da gibt's immer irgendwie Unruhe, da wird getuschelt, aber das war eigentlich relativ ruhig, jeder hat da vor sich hingeklickt."
Wie in Marburg seit fünf Jahren, so werden mittlerweile an etwa jeder fünften deutschen Hochschule E-Klausuren geschrieben, schätzt Haymo Hinz vom Rechenzentrum der Uni Marburg. Vor allem Mediziner sind dabei Vorreiter, weil die im Studium viele Multiple-Choice-Tests bewältigen müssen. Aber auch Lückentexte und kleine Rechnungen werden elektronisch abgeprüft.
Frei formulierte Texte dagegen, wie sie in geisteswissenschaftlichen Klausuren vorkommen, kann ein Rechner noch nicht bewerten.
Neben Medizinern setzen unter anderem Biologen und Geografen die E-Klausuren ein, sagt Haymo Hinz. Und Studiengänge, die auf die prüfungsintensiven Bachelor und Master umgestiegen sind.
"Dieser Prüfungsaufwand muss gehandhabt werden, vor allem die ganze Nachbereitung, das Durchsehen der Antworten. Da hat man über die Datenverarbeitung natürlich erhebliche Vorteile. Für die Studierenden gibt es auch Vorteile. Mit elektronischen Klausuren bekommt man viel schneller seine Prüfungsergebnisse, erfährt also schneller, wo man im Studium steht."
In Umfragen sagen vier von fünf Marburger Prüflingen, sie hätten die E-Klausur ungewohnt gefunden, würden sie aber wieder schreiben.
Über Erfahrungen mit elektronischen Klausuren, welche Chancen und Probleme sie bringen, darüber tauschen sich die Experten heute bei der Marburger Tagung aus. Denn in der Praxis gibt es Unterschiede: Die Uni Bremen zum Beispiel richtete einen extra PC-Saal ein, in Berlin bringen die Prüflinge ihre eigenen Laptops mit. Überall aber werden E-Klausuren unter Aufsicht geschrieben, wie eine Papierklausur auch. Trotzdem ist das Spicken bei der E-Klausur schwieriger, sagt Christine Schäfer vom Fachbereich Medizin an der Uni Marburg.
"Auch weil zum Beispiel jeder Prüfling eine individuelle Fragenreihenfolge hat. Die Fragen haben auch keine Nummer. Das heißt, man kann auch nicht tuscheln: Was kommt denn bei Frage drei raus. Und in dem Moment, wo ich Fragen über den Rechner abspiele, besteht nicht mehr die Möglichkeit, mal ein Papierexemplar der Klausur in der Tasche verschwinden zu lassen. Und die Fragen werden deswegen nicht vorab veröffentlicht."
Allerdings ist der Erfolg von E-Klausuren stark von der Computerhardware abhängig. Die Server müssen vor Hackern extra gut geschützt werden
und die Prüfungsrechner so programmiert, dass weder die Festplatte noch eventuell eingeschmuggelte USB-Sticks funktionieren. Den ein oder anderen Zwischenfall gibt's trotzdem mal, sagt Christine Schäfer.
"Da kann schon mal ein Rechner ausfallen. Das ist kein wirkliches Problem, denn die Klicks werden ja sofort an den Server übermittelt und die Ergebnisse sind auch beim Rechnerzusammenbruch noch da. Man muss dann den Prüfling, der am kaputten PC sitzt, einfach mal umsetzen."
Jetzt, in der Startphase, müssen die Verfechter der E-Klausuren auch viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn ob Professoren elektronische Klausuren anbieten, das entscheiden sie selbst. Haymo Hinz vom Rechenzentrum der Uni Marburg ist überzeugt: Auch um Geld zu sparen, werden für die Hochschulen elektronische Klausuren in Zukunft noch wichtiger.
"Ab 2012, 2014 werden deutlich mehr Studierende an den Universitäten sein. Diese Welle wird allerdings auch wieder verebben, das heißt also, dass man nicht einfach nur die Universitäten ausbauen kann und dann wieder zurückbauen. Für ein Großteil der Universitäten und Studiengänge werden daher E-Klausuren die Zukunft sein."
"Da ging es um das Thema Schilddrüse. Es war zuerst schon etwas ungewohnt. Wir hatten, glaube ich, einen Fall, wo ein Rechner nicht richtig anging. Aber das war glaube ich relativ schnell behoben. Die Klausur war auch etwas ruhiger als sonst. Also, in Hörsälen, da gibt's immer irgendwie Unruhe, da wird getuschelt, aber das war eigentlich relativ ruhig, jeder hat da vor sich hingeklickt."
Wie in Marburg seit fünf Jahren, so werden mittlerweile an etwa jeder fünften deutschen Hochschule E-Klausuren geschrieben, schätzt Haymo Hinz vom Rechenzentrum der Uni Marburg. Vor allem Mediziner sind dabei Vorreiter, weil die im Studium viele Multiple-Choice-Tests bewältigen müssen. Aber auch Lückentexte und kleine Rechnungen werden elektronisch abgeprüft.
Frei formulierte Texte dagegen, wie sie in geisteswissenschaftlichen Klausuren vorkommen, kann ein Rechner noch nicht bewerten.
Neben Medizinern setzen unter anderem Biologen und Geografen die E-Klausuren ein, sagt Haymo Hinz. Und Studiengänge, die auf die prüfungsintensiven Bachelor und Master umgestiegen sind.
"Dieser Prüfungsaufwand muss gehandhabt werden, vor allem die ganze Nachbereitung, das Durchsehen der Antworten. Da hat man über die Datenverarbeitung natürlich erhebliche Vorteile. Für die Studierenden gibt es auch Vorteile. Mit elektronischen Klausuren bekommt man viel schneller seine Prüfungsergebnisse, erfährt also schneller, wo man im Studium steht."
In Umfragen sagen vier von fünf Marburger Prüflingen, sie hätten die E-Klausur ungewohnt gefunden, würden sie aber wieder schreiben.
Über Erfahrungen mit elektronischen Klausuren, welche Chancen und Probleme sie bringen, darüber tauschen sich die Experten heute bei der Marburger Tagung aus. Denn in der Praxis gibt es Unterschiede: Die Uni Bremen zum Beispiel richtete einen extra PC-Saal ein, in Berlin bringen die Prüflinge ihre eigenen Laptops mit. Überall aber werden E-Klausuren unter Aufsicht geschrieben, wie eine Papierklausur auch. Trotzdem ist das Spicken bei der E-Klausur schwieriger, sagt Christine Schäfer vom Fachbereich Medizin an der Uni Marburg.
"Auch weil zum Beispiel jeder Prüfling eine individuelle Fragenreihenfolge hat. Die Fragen haben auch keine Nummer. Das heißt, man kann auch nicht tuscheln: Was kommt denn bei Frage drei raus. Und in dem Moment, wo ich Fragen über den Rechner abspiele, besteht nicht mehr die Möglichkeit, mal ein Papierexemplar der Klausur in der Tasche verschwinden zu lassen. Und die Fragen werden deswegen nicht vorab veröffentlicht."
Allerdings ist der Erfolg von E-Klausuren stark von der Computerhardware abhängig. Die Server müssen vor Hackern extra gut geschützt werden
und die Prüfungsrechner so programmiert, dass weder die Festplatte noch eventuell eingeschmuggelte USB-Sticks funktionieren. Den ein oder anderen Zwischenfall gibt's trotzdem mal, sagt Christine Schäfer.
"Da kann schon mal ein Rechner ausfallen. Das ist kein wirkliches Problem, denn die Klicks werden ja sofort an den Server übermittelt und die Ergebnisse sind auch beim Rechnerzusammenbruch noch da. Man muss dann den Prüfling, der am kaputten PC sitzt, einfach mal umsetzen."
Jetzt, in der Startphase, müssen die Verfechter der E-Klausuren auch viel Überzeugungsarbeit leisten. Denn ob Professoren elektronische Klausuren anbieten, das entscheiden sie selbst. Haymo Hinz vom Rechenzentrum der Uni Marburg ist überzeugt: Auch um Geld zu sparen, werden für die Hochschulen elektronische Klausuren in Zukunft noch wichtiger.
"Ab 2012, 2014 werden deutlich mehr Studierende an den Universitäten sein. Diese Welle wird allerdings auch wieder verebben, das heißt also, dass man nicht einfach nur die Universitäten ausbauen kann und dann wieder zurückbauen. Für ein Großteil der Universitäten und Studiengänge werden daher E-Klausuren die Zukunft sein."