Eduard David vom Zentrum für Elektropathologie an der privaten Universität Witten-Herdecke erforscht seit rund 15 Jahren das Phänomen der Elektrosensibilität. Er hat bislang rund 7000 Menschen befragt, die sich selbst als elektrosensibel bezeichnen und über Symptome klagen, die auf schwache Magnetfelder zurückgehen sollen. "Bestimmte Symptome sind häufiger als andere", sagt David. "Kopfschmerz, Unlustgefühl, Schlaflosigkeit. Aber das unterscheidet sich nicht so sehr von den allgemeinen Zivilisationsproblemen, die wir haben. Wir hatten gehofft, dass es ein bestimmtes Muster gibt, welches die Elektrosensibilität charakterisiert. Das hat sich leider nicht herausgestellt." In einer aktuellen Studie haben die Forscher um Eduard David eine Gruppe von elektrosensiblen Personen und eine Kontrollgruppe aus nicht-sensiblen Probanden einem Magnetfeld von 10 Mikrotesla ausgesetzt, also einem doppelt so dichten Magnetfeld wie unter einer Starkstromleitung. Die Studienteilnehmer saßen im Zentrum einer großen Magnetspule, deren Feld unregelmäßig aus- und eingeschaltet wurde. Die Probanden sollten nun den Zustand des Feldes "erspüren". "Es hat sich am Schluss herausgestellt, dass bei den 'Normalen' und bei den 'Elektrosensiblen' die Fehlerrate gleich war", berichtet David. Die Trefferquote lag in beiden Gruppen bei etwa 45 Prozent.
Bei einer anderen Betrachtung des Versuchs fanden die Wissenschaftler aber doch Differenzen. Die Elektrosensiblen haben ein eingeschaltetes Feld häufiger gemeldet als die Vergleichsgruppe. Entsprechend oft lagen die Sensiblen bei ausgeschaltetem Feld falsch. Die Mediziner führen das auf eine unterschiedliche Erwartungshaltung zurück. Elektrosensible erwarten eben immer, dass ein Feld eingeschaltet ist, und fühlen sich dann krank.
Eduard David nimmt dennoch an, dass auf eine noch ungeklärte Weise psychosomatische Reaktionen mit der elektromagnetischen Feldern gekoppelt werden: "Das Ziel unserer Untersuchungen ist es herauszufinden, ob irgendeine naturwissenschaftlich-physikalische nachweisbare Reaktion da ist." Diesem Ziel wollen die Wissenschaftler jetzt mit Untersuchungen auf zellulärer Ebene und mit weiteren Studien an Probanden näher kommen.
[Quelle: Kay Müllges]
Bei einer anderen Betrachtung des Versuchs fanden die Wissenschaftler aber doch Differenzen. Die Elektrosensiblen haben ein eingeschaltetes Feld häufiger gemeldet als die Vergleichsgruppe. Entsprechend oft lagen die Sensiblen bei ausgeschaltetem Feld falsch. Die Mediziner führen das auf eine unterschiedliche Erwartungshaltung zurück. Elektrosensible erwarten eben immer, dass ein Feld eingeschaltet ist, und fühlen sich dann krank.
Eduard David nimmt dennoch an, dass auf eine noch ungeklärte Weise psychosomatische Reaktionen mit der elektromagnetischen Feldern gekoppelt werden: "Das Ziel unserer Untersuchungen ist es herauszufinden, ob irgendeine naturwissenschaftlich-physikalische nachweisbare Reaktion da ist." Diesem Ziel wollen die Wissenschaftler jetzt mit Untersuchungen auf zellulärer Ebene und mit weiteren Studien an Probanden näher kommen.
[Quelle: Kay Müllges]