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Elfenbeinküste
Eine Deutsche unter 16 Anschlagsopfern

Bei dem Anschlag auf drei Hotels in der Elfenbeinküste ist die Leiterin des dortigen Goethe-Instituts getötet worden. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier forderte die internationale Gemeinschaft auf, im Kampf gegen den Terror nicht nachzulassen. Im Internet bekannte sich die Dschihadistengruppe "Al Kaida im Islamischen Maghreb" zu der Tat.

14.03.2016
    Helfer tragen Tote auf Bahren vom Strand fort.
    Unter den 16 Opfern ist auch eine Deutsche. (AFP / SIA-KAMBOU)
    Steinmeier erklärte in Berlin, die Nachrichten aus Ankara und Grand-Bassam seien zutiefst erschütternd. Er verurteile diese schreckliche Anschläge auf das Schärfste. Sie zeigten erneut, dass der Kampf gegen den Terror eine gemeinsame Aufgabe der internationalen Gemeinschaft sei. "Nur mit dem beharrlichen und langfristig angelegten Engagement wird es gelingen, dem Terror und seinen brutalen Apologeten die Grundlage zu entziehen."
    Die getötete deutsche Staatsbürgerin ist die Leiterin des Goethe-Instituts in dem westafrikanischen Land. Der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann, erklärte, die Mitarbeiterin, "die sich für ein sinnvolles Leben der Menschen mit aller Kraft einsetzte, musste so sinnlos sterben." Bei dem schweren Anschlag waren 16 Menschen getötet worden, darunter auch vier Europäer. Die Regierung in Paris bestätigte den Tod eines Franzosen. Die Nationalität der anderen beiden Opfer ist noch nicht bekannt.
    "Sie schossen auf jeden, den sie sahen"
    Schwerbewaffnete und vermummte Angreifen hatten gestern zur Mittagszeit zunächst das Feuer auf Badegäste an einem Strand in Grand-Bassam eröffnet. Anschließend griffen sie drei Hotels an. Eine Augenzeugin berichtete der Nachrichtenagentur Reuters, die Männer hätten unvermittelt zu schießen begonnen. Es sei Panik ausgebrochen. "Sie schossen auf jeden, den sie sahen." Nach Angaben von Innenminister Hamed Bakayoko reagierten die Sicherheitskräfte umgehend. Sechs Angreifer seien getötet worden. Im Internet bekannte sich die Dschihadistengruppe "Al Kaida im Islamischen Maghreb" zu der Tat.
    Der Angriff auf Grand-Bassam, 40 Kilometer von der Hauptstadt Abidjan entfernt, weckt Erinnerungen an den Anschlag auf den tunesischen Badeort Port El Kataoui bei Sousse. Dort hatten Angreifer der Terrormiliz IS vergangenen Juni 38 ausländische Touristen getötet.
    (kr/hba/jasi)