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Nach Schulmassaker in Belgrad
Eltern von 13-Jährigem müssen sich acht Monate nach der Tat vor Gericht verantworten

Nach dem tödlichen Schusswaffenangriff in einer Schule in Serbien im vergangenen Mai stehen jetzt die Eltern des mutmaßlichen Täters vor Gericht.

    Serbien, Belgrad: Die Polizei sperrt die Straßen um eine Grundschule.
    Im vergangenen Mai verübte ein 13-Jähriger einen Amoklauf an einer Grundschule in Belgrad und tötete dabei neun Menschen. (Darko Vojinovic / AP / dpa / Darko Vojinovic)
    Dem Vater, der seinem Sohn Schießunterricht gegeben hatte, wird von der Staatsanwaltschaft vorgeworfen, Waffen und Munition nicht ausreichend gesichert zu haben. Die Mutter ist wegen illegalen Besitzes von Munition angeklagt. Der 13-Jährige selbst ist nach serbischem Recht strafrechtlich nicht verantwortlich.
    Der Schüler hatte Anfang Mai mit einer Waffe seines Vaters acht Kinder und einen Wachmann in einer Schule in der Hauptstadt Belgrad erschossen. Die Tat hatte Massenproteste gegen die Regierung ausgelöst. Präsident Vucic kündigte daraufhin eine weitgehende Entwaffnung der Bevölkerung an. Serbien hat den höchsten Anteil an Waffenbesitzern in Europa.
    Diese Nachricht wurde am 29.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.