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Einkommens-Lücke
Elternschaft verstärkt Ungleichheit zwischen Frauen und Männern

Die Einkommenslücke zwischen Frauen und Männern ist einer Untersuchung zufolge in Deutschland höher als in den anderen westlichen Staaten, sobald Kinder im Spiel sind.

    100 Euro-Schein mit kleinen Miniatur-Figuren davor, die Vater, Mutter und Kind darstellen.
    Mütter verdienen in der Regel weniger als Väter. (IMAGO / MiS)
    Unter den 30-Jährigen verdienten Mütter im Durchschnitt bis zu 80 Prozent weniger als Väter, teilte das Münchner Ifo-Institut zu der Auswertung einer internationalen Forschungsgruppe mit. Demnach fällt der Unterschied bei kinderlosen Personen im selben Alter weitaus geringer aus und sank inzwischen auf weniger als fünf Prozent. Für Männer indes zeige sich in Deutschland ein umgekehrter Trend. So würden Väter auf dem Arbeitsmarkt durch eine Elternschaft nicht negativ beeinflusst, hieß es. Vielmehr seien sie etwas häufiger erwerbstätig und verdienten sogar etwas mehr als kinderlose Männer. Als Grund für die Unterschiede zwischen Müttern und Vätern genannt werden unter anderem Fehlanreize im deutschen Steuer- und Transfersystem.
    Vor allem das Ehegattensplitting unterstütze ein Familienmodell, bei dem Frauen nach der Geburt des Kindes entweder gar nicht oder eher in Teilzeit wieder auf den Arbeitsmarkt zurückkehrten.
    Diese Nachricht wurde am 04.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.