Vor allem Mütter sind es, die zur zweiten "Elternuniversität" gekommen sind. Nur wenige Väter. Die allermeisten der rund einhundert Teilnehmerinnen sind schon aktiv in der Schule ihrer Kinder: als Klassenelternsprecher oder im Schulelternbeirat. Sie sind gekommen um:
"Mal was neues zu hören, was anderes zu hören mal von den Fachleuten, den Pädagogen, den Erziehungswissenschaftlern deren wissenschaftliche Sicht zu hören."
"Ich bin hier um neue Erkenntnisse zu gewinnen, damit ich das Optimalste für unsere Schülerinnen und Schüler, also für die Eltern, heraushole."
"Ich habe schon Erwartungen, einfach mir Anregungen zu holen wie kann ich mit Eltern umgehen, wie können wir Eltern aufnehmen, Interessen der Eltern wahrnehmen und dann halt ne gute Zusammenarbeit zu gestalten."
Vor dem großen Seminarraum gibt es Kaffee. Drinnen sitzen die Teilnehmer in mehreren Stuhlreihen hintereinander. Es ist heiß, mit der Zeit ist die Luft stickig. Dennoch: die Eltern lauschen den Vorträgen mit großer Spannung. Notieren sich Fragen für die Fragerunde. Disziplin über Stunden. Der Straßenlärm nervt. Die Fenster werden geschlossen, um nichts zu verpassen.
Vorn, etwas erhöht, sitzt Professor Dieter Thomä. Philosoph von der Universität St. Gallen. Er spricht über die Zwickmühle, in der sich viele Eltern heute befinden. Hin und her gerissen zwischen Familie und Beruf. Autorität sei wichtig: nicht im Sinne von Strenge, sondern im Sinne von Kompetenz, Glaubwürdigkeit. Und verbunden mit Liebe zu den Kindern. Deren Wert man im übrigen nicht nach ökonomischen Kriterien beurteilen könne.
"Es ist ja ein Überraschungsei sondergleichen, so ein kleines Leben. Auch ein größeres dann noch. In dem Sinne macht man da Erfahrungen, die schlechterdings unverwechselbar sind und die man auch in keinem anderen Austausch mit Freunden so haben kann."
Professor Thomä plädiert dafür, dass Eltern eine offensive Rolle in der Erziehung spielen. Kein Widerspruch: die Eltern, die zur Elternuni gekommen sind, sind aktiv. Gehen offensiv mit ihrer Rolle um. Auch gegenüber der Schule, wobei die meisten offenbar keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht haben.
"Wir werden überall eingebunden in Entscheidungen, aber auch in neue Konzepte, die gemacht werden. Hausordnung haben wir jetzt gerade und Leitbild verabschiedet, alles mit Elternarbeit, bei uns an der Schule läuft das sehr gut."
"Habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Das heißt, die Kooperation ist erwünscht, und wenn man präsent ist, wenn man mit den Ideen der Lehrer auch weiterarbeiten kann, eigene Ideen einbringen kann, kommt man schon zu guten Ergebnissen. Die Lehrer sind auch dankbar dafür."
"Man muss als Eltern und auch als Elternvertreter sehr aktiv werden und Kontakte zu den Lehrern suchen, das oft gar nicht so gerne gesehen wird. Ich würde mir da einen engeren und besseren Austausch wünschen."
"Es wird vielfach gerne von Lehrern, gerade von jungen Lehrern, das enttäuscht mich sehr, sofort als Kritik oder als Affront aufgefasst, wenn man als Eltern da mal sagt so und so fände ich das besser oder können sie nicht das oder jenes machen, das find ich eher schlecht."
Schule und Eltern müssen in Zukunft noch stärker kooperieren. Sprachlosigkeit überwinden. Eltern brauchen Beistand dabei, sagt Professor Reinhard Voß, der die "Elternuniversität" ins Leben gerufen hat.
"Ich versuche also, die Notwendigkeit, die ich erkenne, dass Eltern mehr Beistand brauchen, aufzunehmen, aber auf der anderen Seite gleichzeitig eine Perspektive zu geben, dass halt Eltern, Lehrer, Psychologen, Ärzte, was weiß ich ein Forum brauchen, wo sie halt eben gemeinsam an Themen arbeiten können, weil sie auch im Lebensalltag gemeinsam Verantwortung tragen."
In den Schulen - so Professor Voß - müsse die Elternarbeit verbessert werden. Die Eltern wiederum müssten bereit sein, sich stärker in der Schule zu engagieren. Eltern seien nicht nur zum Kuchenbacken vor Schulfesten gefragt. Weit mehr.
Ideen gibt es genug. Zum Beispiel "Elterntage" mit intensiver Lernberatung, mehr Zeit einplanen für Gespräche, Fortbildungsveranstaltungen - etwa zu Gewalt oder Drogen - auch für die Eltern, Lehrer im Umgang mit Erwachsenen schulen.
"Eine weitere Idee wäre, dass man die Eltern immer wiederholt fragt, wie könnt ihr euch einbringen in die Schule. Wie könnt ihr euch mit euren Kompetenzen einbringen. Sei es als Bäcker, sei es als Förster. Also all das, was die Eltern auch können, in der Schule, in der Klasse mit einbringen könnte."
Die "Elternuniversität" kann Ideen liefern. Das Entscheidende muss vor Ort passieren, in den Schulen.
"Es gibt viele schöne Ideen, aber ich bin bisschen skeptisch, ob die sich umsetzen lassen. "
" "Habe mir jetzt vieles notiert, was so an Möglichkeiten gibt. Das muss man jetzt einfach sich noch mal setzen lassen. Aber ich denke, da kann man schon einiges umsetzen, zumindest mal anregen, wenn man kooperative Partner findet. Ich gehe davon aus, dass man das bei uns machen kann."
"Mal was neues zu hören, was anderes zu hören mal von den Fachleuten, den Pädagogen, den Erziehungswissenschaftlern deren wissenschaftliche Sicht zu hören."
"Ich bin hier um neue Erkenntnisse zu gewinnen, damit ich das Optimalste für unsere Schülerinnen und Schüler, also für die Eltern, heraushole."
"Ich habe schon Erwartungen, einfach mir Anregungen zu holen wie kann ich mit Eltern umgehen, wie können wir Eltern aufnehmen, Interessen der Eltern wahrnehmen und dann halt ne gute Zusammenarbeit zu gestalten."
Vor dem großen Seminarraum gibt es Kaffee. Drinnen sitzen die Teilnehmer in mehreren Stuhlreihen hintereinander. Es ist heiß, mit der Zeit ist die Luft stickig. Dennoch: die Eltern lauschen den Vorträgen mit großer Spannung. Notieren sich Fragen für die Fragerunde. Disziplin über Stunden. Der Straßenlärm nervt. Die Fenster werden geschlossen, um nichts zu verpassen.
Vorn, etwas erhöht, sitzt Professor Dieter Thomä. Philosoph von der Universität St. Gallen. Er spricht über die Zwickmühle, in der sich viele Eltern heute befinden. Hin und her gerissen zwischen Familie und Beruf. Autorität sei wichtig: nicht im Sinne von Strenge, sondern im Sinne von Kompetenz, Glaubwürdigkeit. Und verbunden mit Liebe zu den Kindern. Deren Wert man im übrigen nicht nach ökonomischen Kriterien beurteilen könne.
"Es ist ja ein Überraschungsei sondergleichen, so ein kleines Leben. Auch ein größeres dann noch. In dem Sinne macht man da Erfahrungen, die schlechterdings unverwechselbar sind und die man auch in keinem anderen Austausch mit Freunden so haben kann."
Professor Thomä plädiert dafür, dass Eltern eine offensive Rolle in der Erziehung spielen. Kein Widerspruch: die Eltern, die zur Elternuni gekommen sind, sind aktiv. Gehen offensiv mit ihrer Rolle um. Auch gegenüber der Schule, wobei die meisten offenbar keine wirklich schlechten Erfahrungen gemacht haben.
"Wir werden überall eingebunden in Entscheidungen, aber auch in neue Konzepte, die gemacht werden. Hausordnung haben wir jetzt gerade und Leitbild verabschiedet, alles mit Elternarbeit, bei uns an der Schule läuft das sehr gut."
"Habe ich nur gute Erfahrungen gemacht. Das heißt, die Kooperation ist erwünscht, und wenn man präsent ist, wenn man mit den Ideen der Lehrer auch weiterarbeiten kann, eigene Ideen einbringen kann, kommt man schon zu guten Ergebnissen. Die Lehrer sind auch dankbar dafür."
"Man muss als Eltern und auch als Elternvertreter sehr aktiv werden und Kontakte zu den Lehrern suchen, das oft gar nicht so gerne gesehen wird. Ich würde mir da einen engeren und besseren Austausch wünschen."
"Es wird vielfach gerne von Lehrern, gerade von jungen Lehrern, das enttäuscht mich sehr, sofort als Kritik oder als Affront aufgefasst, wenn man als Eltern da mal sagt so und so fände ich das besser oder können sie nicht das oder jenes machen, das find ich eher schlecht."
Schule und Eltern müssen in Zukunft noch stärker kooperieren. Sprachlosigkeit überwinden. Eltern brauchen Beistand dabei, sagt Professor Reinhard Voß, der die "Elternuniversität" ins Leben gerufen hat.
"Ich versuche also, die Notwendigkeit, die ich erkenne, dass Eltern mehr Beistand brauchen, aufzunehmen, aber auf der anderen Seite gleichzeitig eine Perspektive zu geben, dass halt Eltern, Lehrer, Psychologen, Ärzte, was weiß ich ein Forum brauchen, wo sie halt eben gemeinsam an Themen arbeiten können, weil sie auch im Lebensalltag gemeinsam Verantwortung tragen."
In den Schulen - so Professor Voß - müsse die Elternarbeit verbessert werden. Die Eltern wiederum müssten bereit sein, sich stärker in der Schule zu engagieren. Eltern seien nicht nur zum Kuchenbacken vor Schulfesten gefragt. Weit mehr.
Ideen gibt es genug. Zum Beispiel "Elterntage" mit intensiver Lernberatung, mehr Zeit einplanen für Gespräche, Fortbildungsveranstaltungen - etwa zu Gewalt oder Drogen - auch für die Eltern, Lehrer im Umgang mit Erwachsenen schulen.
"Eine weitere Idee wäre, dass man die Eltern immer wiederholt fragt, wie könnt ihr euch einbringen in die Schule. Wie könnt ihr euch mit euren Kompetenzen einbringen. Sei es als Bäcker, sei es als Förster. Also all das, was die Eltern auch können, in der Schule, in der Klasse mit einbringen könnte."
Die "Elternuniversität" kann Ideen liefern. Das Entscheidende muss vor Ort passieren, in den Schulen.
"Es gibt viele schöne Ideen, aber ich bin bisschen skeptisch, ob die sich umsetzen lassen. "
" "Habe mir jetzt vieles notiert, was so an Möglichkeiten gibt. Das muss man jetzt einfach sich noch mal setzen lassen. Aber ich denke, da kann man schon einiges umsetzen, zumindest mal anregen, wenn man kooperative Partner findet. Ich gehe davon aus, dass man das bei uns machen kann."