Schon in den nächsten Wochen soll endgültig fest stehen, was wo zum kommenden Wintersemester nicht mehr angeboten wird. Das Ministerium von Gabi Behler will die schmerzhaften Schnitte wohl vor Semesterbeginn gemacht haben, denn danach dürfte einiges an Protesten zu erwarten sein.
Empfehlungen des Expertenrates bröckeln ab
Anfang März gab es an den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen einige Unruhe: Der Expertenrat des Wissenschaftsministeriums hatte eine 650 Seiten lange Streichliste zusammengestellt. Keine der 27 staatlichen Hochschulen an Rhein und Ruhr blieb verschont, jede sollte ihr Studienangebot reduzieren. Der Wuppertaler Rektor Volker Ronge empfindet das Gutachten als 'schlecht, uninformiert und in vieler Hinsicht unfair' und spricht damit vielen seiner Kollegen aus der Seele. Seit zwei Wochen reist jetzt eine Delegation des Ministeriums durch die Unis und Fachhochschulen und verhandelt über die Streichungspläne. Das erstaunliche Ergebnis: Kaum etwas aus der Liste hat Bestand. So ist etwa in Bonn und Düsseldorf die Streichung der Lehramtsstudiengänge vom Tisch. Die Hochschulen in Essen, Duisburg und Wuppertal müssen ebenso wenig auf naturwissenschaftliche Diplom-Studiengänge verzichten wie Bochum auf die Theologie. Offensichtlich konnten die Vertreter der Universitäten gegenüber dem Ministerium einige gute Argumente vorbringen, die den Kommissionsmitgliedern wohl entgangen waren.
Schon in den nächsten Wochen soll endgültig fest stehen, was wo zum kommenden Wintersemester nicht mehr angeboten wird. Das Ministerium von Gabi Behler will die schmerzhaften Schnitte wohl vor Semesterbeginn gemacht haben, denn danach dürfte einiges an Protesten zu erwarten sein.