In seiner Abschlusspredigt bat der Papst um Vergebung bei allen Jugendlichen, denen die katholische Kirche in der Vergangenheit nicht richtig zugehört habe: "Ich möchte den jungen Menschen im Namen von uns Erwachsenen sagen: Entschuldigt uns, wenn wir euch oft kein Gehör geschenkt haben; wenn wir, anstatt euch unser Herz zu öffnen, eure Ohren vollgeredet haben. Als Kirche Jesu wollen wir euch mit Liebe zuhören."
Das knapp 60-seitige Abschlussdokument der Synode enthält Forderungen, die viele von der katholischen Kirche so nicht erwartet hätten: mehr Verantwortung für Frauen, ein hartes und konsequentes Durchgreifen gegen Missbrauchstäter und eine Begleitung Homosexueller auf dem Weg ihrer Selbstfindung.
Die 167 Absätze des Abschlussdokuments wurden einzeln und geheim zur Abstimmung gestellt. Mit 65 Gegenstimmen bei insgesamt 268 Stimmberechtigten erwies sich vor allem der zuletzt genannte Punkt – also der Umgang mit Homosexualität - als der umstrittenste.
Kardinal Reinhard Marx, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, will dieses Ergebnis nicht als Spaltung innerhalb der Kirche interpretiert wissen:
"Ich würde im Gegenteil sagen, dass eine Gemeinschaft in der Lage ist, auch solche strittigen Themen in einer Gemeinsamkeit zu diskutieren und mit einer Zweidrittelmehrheit - und in den meisten Fällen noch größeren Mehrheiten - sich auf den Weg zu machen, das ist das Positive."
Ganz im Sinne des Papstes, der die Ergebnisse der Synode nun zur Grundlage konkreter Entscheidungen über die Zukunft der Katholischen Kirche machen kann. Während der Abschlussmesse sagte Franziskus schon ganz deutlich, wo er ganz sicher etwas ändern möchte: "Wie oft spüren die Menschen mehr die Last unserer Institutionen als die freundschaftliche Gegenwart Jesu! So werden wir zu einer NGO, zu einer halbstaatlichen Organisation, und nicht zur Gemeinschaft der Erlösten, die die Freude des Herrn leben."