Auch die Reise zur Sonne begann auf der Erde, und zwar am Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung in Katlenburg-Lindau.
"Wir stehen hier neben einer Vakuumpumpe. Wir können hier Weltrauminstrumente testen unter Druck- und Temperaturbedingungen, wie sie dann im Flug herrschen. Den gleichen Tests wurden auch die Ulysses-Instrumente, die hier im Haus gebaut wurden, unterzogen."
Harald Krüger ist einer der deutschen Wissenschaftler, die am amerikanisch-europäischen Gemeinschaftsprojekt Ulysses mitgearbeitet haben. Drei seiner zehn Experimente wurden hier in der Vakuumkammer konstruiert und getestet.
"Ulysses war eine großartige Mission."
Genugtuung nach siebzehn Jahren Sonnensystemforschung auch bei Joachim Woch vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, der speziell die Experimente zum Sonnenwind betreut hat, Swics und Swoops genannt.
"Mit Swics und Swoops hat man jetzt gemessen, dass dieser Sonnenwindstrom ein sehr konstanter Strom wird, der mit sehr hoher Geschwindigkeit ausgestoßen wird. Das war vermutet worden vor Ulysses, ist aber mit Ulysses zum ersten Mal direkt gemessen worden. Was man daraus erhält, ist Erkenntnisse über die Atmosphäre der Sonne. Es muss in diesen polaren Breiten völlig andere Mechanismen geben, um den Sonnenwind von der Sonne weg zu beschleunigen."
Der Sonnenwind besteht aus hochenergetischen Teilchen, die die Sonne mit bis zu 800 Kilometern pro Sekunde verlassen. Umgekehrt fliegen Atome aus den Tiefen des Alls ständig in unser Sonnensystem hinein, beispielsweise interstellares Helium in Form von Wolken, die sich durch den Raum bewegen. Diese hat Ulysses mit dem Experiment Gas aufgespürt, in dessen Verlauf interstellare Teilchen von einem Auffangbehälter an Bord der Sonde einfangen und analysiert wurden. Norbert Krupp, ebenfalls vom MPI in Katlenburg-Lindau:
"Wir haben festgestellt, dass dieses interstellare Gas etwa mit 25 Kilometer pro Sekunde in unser Sonnensystem hineinfliegt oder, wenn man es anders ausdrückt, unser Sonnensystem sich mit 25 Kilometer pro Sekunde durch den interstellaren Raum bewegt."
Ulysses hat die Sonne auf einer polaren Umlaufbahn umrundet, ist also in etwa 300 Millionen Kilometer über ihren Nord- und den Südpol geflogen, was jeweils sechs Jahre gedauert hat. Ihr Orbit war so langgestreckt, dass sie in der Zeit dazwischen bis zum Jupiter hinaus getragen wurde. Harald Krüger:
"Mit Ulysses haben wir beim Vorbeiflug am Jupiter im Jahr 1992 Staubströme entdeckt. Das sind Teilchen, die vom Jupiter-Mond Io stammen. Die sind typischerweise zehn Nanometer groß. Das ist kleiner noch als die Partikelchen im Zigarettenrauch. Diese Teilchen werden von den Vulkanfontänen von Io in den Weltraum rausgeschleudert, elektrisch aufgeladen und fliegen dann mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Sekunde vom Jupiter weg. Und wir konnten dann dieses Phänomen beim zweiten Vorbeiflug von Ulysses am Jupiter 2004 bestätigen. Das war völlig unerwartet; das war eine Überraschung."
Harald Krüger vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung hat dieses Experiment Dust betreut, das erstmals nachwies, wie viel mikroskopisch kleines Material von Io mit welchem Tempo wie weit in unser Sonnensystem geschleudert wird. Ergebnis: Das Magnetfeld des Riesenplaneten Jupiter beschleunigt die Partikel aus Io’s Vulkaneruptionen so stark, dass sie sich bis zur Umlaufbahn des nächstinneren Planeten Mars ausdehnen. Die Nasa entwickelt derzeit die nächste Sonnensonde Solar Probe, die 2015 starten und acht Mal näher an unser Zentralgestirn heranfliegen soll als alle bisherigen Raumschiffe. Im gleichen Jahr will die europäische Weltraumagentur Esa Solo auf die Reise gehen, eine Abkürzung für Solar Orbiter. Noch jedoch funktioniert Ulysses, und bis zu ihrem endgültigen Kältetod würden die Forscher, so Europas Projektmanager Richard Marsden, noch "jeden Tropfen Wissenschaft aus der Sonde herauspressen".
"Wir stehen hier neben einer Vakuumpumpe. Wir können hier Weltrauminstrumente testen unter Druck- und Temperaturbedingungen, wie sie dann im Flug herrschen. Den gleichen Tests wurden auch die Ulysses-Instrumente, die hier im Haus gebaut wurden, unterzogen."
Harald Krüger ist einer der deutschen Wissenschaftler, die am amerikanisch-europäischen Gemeinschaftsprojekt Ulysses mitgearbeitet haben. Drei seiner zehn Experimente wurden hier in der Vakuumkammer konstruiert und getestet.
"Ulysses war eine großartige Mission."
Genugtuung nach siebzehn Jahren Sonnensystemforschung auch bei Joachim Woch vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung, der speziell die Experimente zum Sonnenwind betreut hat, Swics und Swoops genannt.
"Mit Swics und Swoops hat man jetzt gemessen, dass dieser Sonnenwindstrom ein sehr konstanter Strom wird, der mit sehr hoher Geschwindigkeit ausgestoßen wird. Das war vermutet worden vor Ulysses, ist aber mit Ulysses zum ersten Mal direkt gemessen worden. Was man daraus erhält, ist Erkenntnisse über die Atmosphäre der Sonne. Es muss in diesen polaren Breiten völlig andere Mechanismen geben, um den Sonnenwind von der Sonne weg zu beschleunigen."
Der Sonnenwind besteht aus hochenergetischen Teilchen, die die Sonne mit bis zu 800 Kilometern pro Sekunde verlassen. Umgekehrt fliegen Atome aus den Tiefen des Alls ständig in unser Sonnensystem hinein, beispielsweise interstellares Helium in Form von Wolken, die sich durch den Raum bewegen. Diese hat Ulysses mit dem Experiment Gas aufgespürt, in dessen Verlauf interstellare Teilchen von einem Auffangbehälter an Bord der Sonde einfangen und analysiert wurden. Norbert Krupp, ebenfalls vom MPI in Katlenburg-Lindau:
"Wir haben festgestellt, dass dieses interstellare Gas etwa mit 25 Kilometer pro Sekunde in unser Sonnensystem hineinfliegt oder, wenn man es anders ausdrückt, unser Sonnensystem sich mit 25 Kilometer pro Sekunde durch den interstellaren Raum bewegt."
Ulysses hat die Sonne auf einer polaren Umlaufbahn umrundet, ist also in etwa 300 Millionen Kilometer über ihren Nord- und den Südpol geflogen, was jeweils sechs Jahre gedauert hat. Ihr Orbit war so langgestreckt, dass sie in der Zeit dazwischen bis zum Jupiter hinaus getragen wurde. Harald Krüger:
"Mit Ulysses haben wir beim Vorbeiflug am Jupiter im Jahr 1992 Staubströme entdeckt. Das sind Teilchen, die vom Jupiter-Mond Io stammen. Die sind typischerweise zehn Nanometer groß. Das ist kleiner noch als die Partikelchen im Zigarettenrauch. Diese Teilchen werden von den Vulkanfontänen von Io in den Weltraum rausgeschleudert, elektrisch aufgeladen und fliegen dann mit Geschwindigkeiten von bis zu 300 Kilometer pro Sekunde vom Jupiter weg. Und wir konnten dann dieses Phänomen beim zweiten Vorbeiflug von Ulysses am Jupiter 2004 bestätigen. Das war völlig unerwartet; das war eine Überraschung."
Harald Krüger vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung hat dieses Experiment Dust betreut, das erstmals nachwies, wie viel mikroskopisch kleines Material von Io mit welchem Tempo wie weit in unser Sonnensystem geschleudert wird. Ergebnis: Das Magnetfeld des Riesenplaneten Jupiter beschleunigt die Partikel aus Io’s Vulkaneruptionen so stark, dass sie sich bis zur Umlaufbahn des nächstinneren Planeten Mars ausdehnen. Die Nasa entwickelt derzeit die nächste Sonnensonde Solar Probe, die 2015 starten und acht Mal näher an unser Zentralgestirn heranfliegen soll als alle bisherigen Raumschiffe. Im gleichen Jahr will die europäische Weltraumagentur Esa Solo auf die Reise gehen, eine Abkürzung für Solar Orbiter. Noch jedoch funktioniert Ulysses, und bis zu ihrem endgültigen Kältetod würden die Forscher, so Europas Projektmanager Richard Marsden, noch "jeden Tropfen Wissenschaft aus der Sonde herauspressen".