Etwa 30 Besucher sind zum letzten Semestergottesdienst im Pauluskolleg in Bonn gekommen. Judith Göth ist Studienberaterin an der theologischen Fakultät und hat viele Erinnerungen:
" Schöne und aufregende Erinnerungen, weil zum einen bin ich auch hier geprüft worden, das war eher so ein bisschen aufregend. Ja, ich war ab und zu in der Messe hier und finde es eigentlich sehr schade, weil ich auch noch einige Kommilitonen kenne, die hier gewohnt haben und hier ausgebildet worden sind und das finde ich natürlich schon schade, dass ich die jetzt nicht mehr sehe, weil die in Münster sind."
Die Teilnehmer aus dem Priesterseminar wohnen bereits seit zwei Monaten nicht mehr hier, sind ausgezogen, machen Praktika im Ausland. In diesen Wochen steht das Haus leer. Nur noch letzte Prüfungen von Theologiestudierenden werden abgenommen. Noch ist unklar was mit dem Gebäude passiert. Grund für die Schließung: Es gibt zu wenige Teilnehmer im Priesterseminar; die Gruppen sind mit fünf Kandidaten für das kommende Sommersemester zu klein. Für eine gute Ausbildung müssten mindestens 12 Studierende zusammenkommen, so die Erfahrung von Andreas Frick, er war drei Jahre lang der Direktor des Pauluskollegs.
" In den letzten Jahren schaue ich sogar selbst darauf zurück: Wir hatten einen Höchststand von 16, der hat dann etwas abgenommen, dann hat es noch mal ein bisschen zugenommen, aber es war eben keine stabile Zahl in den letzten Semestern mehr da."
Den Priestermangel führt er auch darauf zurück, dass die Herausforderungen für die Kandidaten anders sind als früher. Wer heute Priester wird, muss meist mehrere Pfarreien betreuen und nicht mehr wie früher die buchstäbliche Kirche im Dorf:
" Wenn es mehr Pfarreien gibt haben viele auch sicherlich die Sorge, wie soll ich das alles schaffen? Wir sind sicher in der Kirche in unseren Breitengraden in Umstrukturierungen."
In Passau und Bamberg werden demnächst ganze theologische Fakultäten geschlossen. Die Kirchenverantwortlichen überlegen außerdem die Propädeutika vor dem Studium in Deutschland nicht mehr in jeder Diözese anzubieten sondern zusammenzulegen. Die Zahl der neu aufgenommenen Priesterkandidaten hat sich bundesweit in den vergangenen 20 Jahren halbiert. Andreas Süß hat in Bonn Theologie studiert, wird zur Zeit in Köln zum Priester ausgebildet. Dass das Interesse am Priesterberuf sinkt, merkt er selbst in der Großstadt:
" Wir haben im Schnitt fünf bis zehn Weihen in Köln, das wird sich so auf fünf einpendeln vermutlich. Das sind natürlich nicht so viele. Wenn man überlegt, vor fünfzig Jahren waren es noch hundert. Wir müssen damit leben, dass wir weniger Gläubige haben, dann können aus weniger Familien die gläubig sind natürlich auch weniger Priesteramtskandidaten kommen."
Trotzdem fühlt er sich dem Beruf gewachsen. Er setzt auf neue Formen in der Kirche. Wie zum Beispiel auf das Projekt Nightfever. Das sind regelmäßige Veranstaltungen in Kirchen wie dem Kölner Dom, zu denen bis zu einhundert Jugendliche kommen um zusammen zu beten, zu singen oder sich mit mehreren Priestern über Alltagsprobleme zu unterhalten. Nightfever ist als Idee aus dem Weltjugendtag in Köln entstanden. Von einer frustrierten Stimmung unter seinen Kollegen im Priesterseminar sei nichts zu spüren. Die Veränderungen in der Kirchenlandschaft sieht er eher positiv und als Herausforderung zusätzliche Angebote zur Messe am Sonntag zu machen. Außerdem müsse man als Priester heute flexibel sein.
" Sicher, wir kommen von einem hohen Niveau aus, wo in den 70-ger, 80-ger Jahren noch zusätzliche Kirchen und Pfarrzentren gebaut wurden. Da müssen wir jetzt ein bisschen von runterkommen. Aber vielleicht dient das ja auch dazu, dass die Leute denken wie kann so etwas jetzt passieren? dass sie aufgerüttelt werden."
Andreas Frick, der Direktor des Paulusinstitutes in Bonn bekommt am eigenen Leib zu spüren, dass er jetzt flexibler sein soll. Nach seiner Zeit als Ausbildungsleiter im Priesterseminar wird er in Eschweiler eingesetzt, einhundert Kilometer von Bonn entfernt:
" Ich werde jetzt wieder Pfarrer, darauf freue ich mich, aber eine solche Einrichtung zu schließen ist auch mit einiger Trauer und Wehmut verbunden, weil ich glaube, dass ein Priesterseminar eine wichtige Einrichtung für eine Diözese ist."
" Schöne und aufregende Erinnerungen, weil zum einen bin ich auch hier geprüft worden, das war eher so ein bisschen aufregend. Ja, ich war ab und zu in der Messe hier und finde es eigentlich sehr schade, weil ich auch noch einige Kommilitonen kenne, die hier gewohnt haben und hier ausgebildet worden sind und das finde ich natürlich schon schade, dass ich die jetzt nicht mehr sehe, weil die in Münster sind."
Die Teilnehmer aus dem Priesterseminar wohnen bereits seit zwei Monaten nicht mehr hier, sind ausgezogen, machen Praktika im Ausland. In diesen Wochen steht das Haus leer. Nur noch letzte Prüfungen von Theologiestudierenden werden abgenommen. Noch ist unklar was mit dem Gebäude passiert. Grund für die Schließung: Es gibt zu wenige Teilnehmer im Priesterseminar; die Gruppen sind mit fünf Kandidaten für das kommende Sommersemester zu klein. Für eine gute Ausbildung müssten mindestens 12 Studierende zusammenkommen, so die Erfahrung von Andreas Frick, er war drei Jahre lang der Direktor des Pauluskollegs.
" In den letzten Jahren schaue ich sogar selbst darauf zurück: Wir hatten einen Höchststand von 16, der hat dann etwas abgenommen, dann hat es noch mal ein bisschen zugenommen, aber es war eben keine stabile Zahl in den letzten Semestern mehr da."
Den Priestermangel führt er auch darauf zurück, dass die Herausforderungen für die Kandidaten anders sind als früher. Wer heute Priester wird, muss meist mehrere Pfarreien betreuen und nicht mehr wie früher die buchstäbliche Kirche im Dorf:
" Wenn es mehr Pfarreien gibt haben viele auch sicherlich die Sorge, wie soll ich das alles schaffen? Wir sind sicher in der Kirche in unseren Breitengraden in Umstrukturierungen."
In Passau und Bamberg werden demnächst ganze theologische Fakultäten geschlossen. Die Kirchenverantwortlichen überlegen außerdem die Propädeutika vor dem Studium in Deutschland nicht mehr in jeder Diözese anzubieten sondern zusammenzulegen. Die Zahl der neu aufgenommenen Priesterkandidaten hat sich bundesweit in den vergangenen 20 Jahren halbiert. Andreas Süß hat in Bonn Theologie studiert, wird zur Zeit in Köln zum Priester ausgebildet. Dass das Interesse am Priesterberuf sinkt, merkt er selbst in der Großstadt:
" Wir haben im Schnitt fünf bis zehn Weihen in Köln, das wird sich so auf fünf einpendeln vermutlich. Das sind natürlich nicht so viele. Wenn man überlegt, vor fünfzig Jahren waren es noch hundert. Wir müssen damit leben, dass wir weniger Gläubige haben, dann können aus weniger Familien die gläubig sind natürlich auch weniger Priesteramtskandidaten kommen."
Trotzdem fühlt er sich dem Beruf gewachsen. Er setzt auf neue Formen in der Kirche. Wie zum Beispiel auf das Projekt Nightfever. Das sind regelmäßige Veranstaltungen in Kirchen wie dem Kölner Dom, zu denen bis zu einhundert Jugendliche kommen um zusammen zu beten, zu singen oder sich mit mehreren Priestern über Alltagsprobleme zu unterhalten. Nightfever ist als Idee aus dem Weltjugendtag in Köln entstanden. Von einer frustrierten Stimmung unter seinen Kollegen im Priesterseminar sei nichts zu spüren. Die Veränderungen in der Kirchenlandschaft sieht er eher positiv und als Herausforderung zusätzliche Angebote zur Messe am Sonntag zu machen. Außerdem müsse man als Priester heute flexibel sein.
" Sicher, wir kommen von einem hohen Niveau aus, wo in den 70-ger, 80-ger Jahren noch zusätzliche Kirchen und Pfarrzentren gebaut wurden. Da müssen wir jetzt ein bisschen von runterkommen. Aber vielleicht dient das ja auch dazu, dass die Leute denken wie kann so etwas jetzt passieren? dass sie aufgerüttelt werden."
Andreas Frick, der Direktor des Paulusinstitutes in Bonn bekommt am eigenen Leib zu spüren, dass er jetzt flexibler sein soll. Nach seiner Zeit als Ausbildungsleiter im Priesterseminar wird er in Eschweiler eingesetzt, einhundert Kilometer von Bonn entfernt:
" Ich werde jetzt wieder Pfarrer, darauf freue ich mich, aber eine solche Einrichtung zu schließen ist auch mit einiger Trauer und Wehmut verbunden, weil ich glaube, dass ein Priesterseminar eine wichtige Einrichtung für eine Diözese ist."