Li Schau Scho studiert seit einem Jahr Endlagerforschung in Clausthal. Für den jungen Chinesen ist es die Chance, eine verantwortungsvolle Aufgabe für sein Land zu übernehmen. Denn auch in China ist das Thema brandaktuell: Mindestens zehn neue Kernkraftwerke sollen in den nächsten Jahren gebaut werden. Und der dort anfallende Atommüll muss irgendwo gelagert werden. Für entsprechende Experten sind die Berufsaussichten also gut - und zwar nicht nur in China, sondern weltweit. Doch kaum jemand möchte Endlagerforschung studieren. Li Schau Scho weiß aus eigener Erfahrung, warum das so ist.
"Eigentlich ist der Name "radioaktiv" immer ein furchtbares Thema für normale Menschen. Man denkt, auch meine Kommilitonen sagen, so furchtbares Thema, das ist immer gesundheitsschädlich, man hat immer Angst davor, dass man hat eigentlich keine Ahnung, was sich diese Studium eigentlich beschäftigt."
Zudem, erzählt Li Schau Scho, sei in Deutschland die politische Entscheidung, aus der Atomenergie auszusteigen, ein Grund für die fehlende Nachfrage bei deutschen Studierenden. Experten jedoch wissen es besser: Auch wenn Deutschland aus der Atomenergie aussteigt, der bereits vorhandene Müll aus der Vergangenheit muss sicher entsorgt werden. Entsprechende Spezialisten werden in Clausthal ausgebildet - am Institut für Endlagerforschung bei Klaus Jürgen Röhlig.
"In der Vergangenheit war es überhaupt so, dass Spezialisten, Geologen, Ingenieure, Mathematiker wie ich, Physiker, Chemiker, an irgendeinem Punkt ihres Berufslebens in die Endlagerung gekommen sind, und in diesem Prozess ihres Berufslebens mussten sie sich dann die jeweils anderen Disziplinen erarbeiten. Und was wir hier verfolgen, ist der andere Ansatz: Wir ziehen Generalisten heran, die diese Gesamtschau bereits während des Studiums erhalten."
Das Problem dabei: Die jungen Leute müssen sich früh für ein spezielles Berufsfeld entscheiden. Sie werden auf eine Nische vorbereitet - auch wenn diese sehr vielseitig ist, so Röhlig.
"Das Studium beginnt mit einer Vorlesung, die sich beschäftigt mit den verschiedenen Endlagerwirtsgesteinen, den verschiedenen Geologien, die also möglich sind oder denkbar sind und auch im Ausland betrachtet werden für die Endlagerung, und darauf aufbauend dann mit der Frage: wie kann Sicherheit gewährleistet werden durch diese geologischen Komponenten und was muss die Technik dazu tun?"
Salz, Ton, Granit - das sind diese möglichen geologischen Komponenten. Exkursionen und praktische Übungen, chemische Experimente, geologische Vermessungen, juristische Hintergründe - all das sind weitere Inhalte des Studiums. Li Schau Scho und seine beiden Kommilitonen haben die Schachtanlage Konrad bei Salzgitter und das Atommülllager "Gorleben" besucht. Außerdem ist eine Exkursion nach Schweden geplant. Dort sehen sie sich ein Transportschiff für abgebrannte Brennelemente, ein Zwischenlager und ein Forschungslabor für die Endlagerung an. Ein spannendes Arbeitsfeld - ohne gesundheitliche Risiken, sagt Li Schau Scho.
"Wenn wir in diesem Feld arbeiten, das ist wie ganz normale Arbeitsplatz - wie unter der Natur arbeiten. Gibt es nicht besondere schädliche Strahlung. Strahlung gibt es doch, aber immer unter der Freigrenze, das ist nicht besonders gesundheitsschädlich. Und das ist auch bei der Wissenschaftler nachgewiesen."
Wissenschaftler der Universität Clausthal, aber auch externe Lehrbeauftragte, geben ihre Erfahrungen an die Studierenden weiter, sagt Röhlig.
"Die kommen von Organisationen und Behörden, die sich mit der Entsorgung radioaktiver Abfälle beschäftigen, und lehren dann speziell Themengebiete, zum Beispiel Strahlenschutz, Transporte oder Konditionierungsverfahren. Diese Kombination macht eigentlich auch den Charme des Studiengangs aus, dass Sie einerseits den akademischen Hintergrund der Lehrkräfte der TU haben, auf der anderen Seite diese doch eher praxisbezogene Lehre dieser Lehrbeauftragten."
Röhlig hofft, dass viele Studierende diesen Charme erkennen. Einschreiben können sie sich für den europaweit einzigartigen Masterstudiengang ab sofort bis Mitte Oktober.
"Eigentlich ist der Name "radioaktiv" immer ein furchtbares Thema für normale Menschen. Man denkt, auch meine Kommilitonen sagen, so furchtbares Thema, das ist immer gesundheitsschädlich, man hat immer Angst davor, dass man hat eigentlich keine Ahnung, was sich diese Studium eigentlich beschäftigt."
Zudem, erzählt Li Schau Scho, sei in Deutschland die politische Entscheidung, aus der Atomenergie auszusteigen, ein Grund für die fehlende Nachfrage bei deutschen Studierenden. Experten jedoch wissen es besser: Auch wenn Deutschland aus der Atomenergie aussteigt, der bereits vorhandene Müll aus der Vergangenheit muss sicher entsorgt werden. Entsprechende Spezialisten werden in Clausthal ausgebildet - am Institut für Endlagerforschung bei Klaus Jürgen Röhlig.
"In der Vergangenheit war es überhaupt so, dass Spezialisten, Geologen, Ingenieure, Mathematiker wie ich, Physiker, Chemiker, an irgendeinem Punkt ihres Berufslebens in die Endlagerung gekommen sind, und in diesem Prozess ihres Berufslebens mussten sie sich dann die jeweils anderen Disziplinen erarbeiten. Und was wir hier verfolgen, ist der andere Ansatz: Wir ziehen Generalisten heran, die diese Gesamtschau bereits während des Studiums erhalten."
Das Problem dabei: Die jungen Leute müssen sich früh für ein spezielles Berufsfeld entscheiden. Sie werden auf eine Nische vorbereitet - auch wenn diese sehr vielseitig ist, so Röhlig.
"Das Studium beginnt mit einer Vorlesung, die sich beschäftigt mit den verschiedenen Endlagerwirtsgesteinen, den verschiedenen Geologien, die also möglich sind oder denkbar sind und auch im Ausland betrachtet werden für die Endlagerung, und darauf aufbauend dann mit der Frage: wie kann Sicherheit gewährleistet werden durch diese geologischen Komponenten und was muss die Technik dazu tun?"
Salz, Ton, Granit - das sind diese möglichen geologischen Komponenten. Exkursionen und praktische Übungen, chemische Experimente, geologische Vermessungen, juristische Hintergründe - all das sind weitere Inhalte des Studiums. Li Schau Scho und seine beiden Kommilitonen haben die Schachtanlage Konrad bei Salzgitter und das Atommülllager "Gorleben" besucht. Außerdem ist eine Exkursion nach Schweden geplant. Dort sehen sie sich ein Transportschiff für abgebrannte Brennelemente, ein Zwischenlager und ein Forschungslabor für die Endlagerung an. Ein spannendes Arbeitsfeld - ohne gesundheitliche Risiken, sagt Li Schau Scho.
"Wenn wir in diesem Feld arbeiten, das ist wie ganz normale Arbeitsplatz - wie unter der Natur arbeiten. Gibt es nicht besondere schädliche Strahlung. Strahlung gibt es doch, aber immer unter der Freigrenze, das ist nicht besonders gesundheitsschädlich. Und das ist auch bei der Wissenschaftler nachgewiesen."
Wissenschaftler der Universität Clausthal, aber auch externe Lehrbeauftragte, geben ihre Erfahrungen an die Studierenden weiter, sagt Röhlig.
"Die kommen von Organisationen und Behörden, die sich mit der Entsorgung radioaktiver Abfälle beschäftigen, und lehren dann speziell Themengebiete, zum Beispiel Strahlenschutz, Transporte oder Konditionierungsverfahren. Diese Kombination macht eigentlich auch den Charme des Studiengangs aus, dass Sie einerseits den akademischen Hintergrund der Lehrkräfte der TU haben, auf der anderen Seite diese doch eher praxisbezogene Lehre dieser Lehrbeauftragten."
Röhlig hofft, dass viele Studierende diesen Charme erkennen. Einschreiben können sie sich für den europaweit einzigartigen Masterstudiengang ab sofort bis Mitte Oktober.