Beim Thema Klimaschutz sind sich inzwischen die meisten Wissenschaftler einig: Es gebe viele Möglichkeiten zu handeln. Und ein effizienter Klimaschutz sei auch aus ökonomischer und technologischer Sicht machbar. Zu Beginn der Diskussion meldete sich der anerkannte Klimaforscher Arved Fuchs per Satellitentelefon aus dem Norden Grönlands. Dort, so sein Eindruck, seien die Folgen des Wandels längst sicht- und erfahrbar. Sein Wunsch an die kommende Bundesregierung:
""Ich würde mir ein bisschen von der Aktionsfreudigkeit wünschen, mit der man die Folgen der Wirtschaftskrise angegangen ist. Wenn etwas von dieser Handlungsfreudigkeit auf die Probleme des Klimawandels überströmen würde, dann wären wir ein ganzes Stück weiter.""
Und auch die Wissenschaftler bei der Podiumsdiskussion sind sich einig: Man müsse jetzt die Weichen stellen – zum Beispiel: Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung:
"Die Grundfakten sind seit über 20 Jahren bekannt. Das Entscheidende ist, dass uns allen die Zeit davon läuft."
Oder auch Claudia Kemfert, sie ist Ökonomin und leitet die Abteilung Energie, verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
"Volkswirtschaftlich oder wirtschaftlich gesprochen macht es Sinn, jetzt zu handeln. Somit macht es auch Sinn mit den Treibhausgas-Reduktionen jetzt zu beginnen."
So weit, so gut. Sinn der Diskussion war es, für einen Austausch zwischen Wissenschaft und Politik zu sorgen. Eingeladen waren deshalb auch die Experten der Parteien und bis auf CDU/CSU sagten sie auch zu. Allerdings: Es ist Wahlkampf, und so verwunderte es nicht, dass zuallererst die Tagespolitik der nun fast vergangenen Legislaturperiode die Hauptrolle spielte. Gegenseitige Vorwürfe: Wer ist für die Endlagermisere in der deutschen Atompolitik verantwortlich? Oder: Wer hat zu verantworten, dass die Abgasnormen für Autos innerhalb der EU nicht schärfer formuliert wurden? Ein Hickhack – immerhin aber wird von allen anerkannt, dass der Gegensatz von Ökonomie und Ökologie längst nicht mehr existiere. Die Jobs von morgen werden grüne Jobs sein, sagt beispielsweise Bärbel Höhn von den Grünen.
"Deshalb sage ich Ja zu einem 'Green New Deal': Wenn wir es hier in Deutschland nicht machen, dann machen es andere. Der Hybridmotor wurde mal in Nordrhein-Westfalen entdeckt – und wer macht jetzt damit das Geld?"
Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für einen effizienten Klimaschutz formulieren - im Großen und auch im Kleinen, sagt die Wissenschaft. Das klingt einfacher, als es wohl ist. Denn viele Aspekte spielen eine Rolle – vergessen dürfe man die soziale Komponente nicht, sagt Eva Bulling-Schröter von der Linken.
"Wenn ich sage, weniger Individualverkehr, dann muss ich den Menschen aber auch die Alternativen zeigen. Eben den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen – wenn es den aber in bestimmten Regionen nicht gibt, dann ist das schwierig. Es darf auch nicht zu teuer sein, weil es sich sonst viele Menschen nicht leisten können."
Unumstritten ist zumindest auch die Zielvorgabe, den Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Ansonsten seien die Folgen des Klimawandels nicht mehr beherrschbar. Michal Kauch ist umweltpolitischer Sprecher der FDP. Zuvor hatte der SPD-Vertreter Frank Schwabe, wie üblich in diesem Wahlkampf, vor Schwarz-Gelb gewarnt. Kauch misst der internationalen Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember eine Hauptrolle zu.
"Als Erstes muss eine nächste Bundesregierung alle Kraft in ein Kopenhagen-Abkommen legen. Und auch bereit sein, den Bürgern zu sagen, dass ein Teil der finanziellen Mittel auch ein Ausgleich für die Bemühungen der Entwicklungs- und Schwellenländer für das gemeinsame Projekt Klimaschutz sein müssen. Beispielsweise für den Waldschutz, beispielsweise auch einen Technologietransfer."
Das Fazit dieser Diskussion: Der Frage "Endlich handeln – aber wie" konnten die Politiker nur in Ansätzen gerecht werden. Doch die Weichen müssen gestellt werden, das ist die Hauptforderung an die neue Bundesregierung. Auch wenn die Diskussion eher pessimistisch endete: der Klimaforscher Mojib Latif aus Kiel:
"Ich habe nämlich einen bösen Traum: Dass wir in 20 Jahren auch noch hier sitzen, und wieder nichts passiert ist. So wie in den vergangenen 20 Jahren. Wir reden darüber, es ist alles toll, aber es ist trotzdem nichts passiert."
""Ich würde mir ein bisschen von der Aktionsfreudigkeit wünschen, mit der man die Folgen der Wirtschaftskrise angegangen ist. Wenn etwas von dieser Handlungsfreudigkeit auf die Probleme des Klimawandels überströmen würde, dann wären wir ein ganzes Stück weiter.""
Und auch die Wissenschaftler bei der Podiumsdiskussion sind sich einig: Man müsse jetzt die Weichen stellen – zum Beispiel: Stefan Rahmstorf vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung:
"Die Grundfakten sind seit über 20 Jahren bekannt. Das Entscheidende ist, dass uns allen die Zeit davon läuft."
Oder auch Claudia Kemfert, sie ist Ökonomin und leitet die Abteilung Energie, verkehr und Umwelt beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung.
"Volkswirtschaftlich oder wirtschaftlich gesprochen macht es Sinn, jetzt zu handeln. Somit macht es auch Sinn mit den Treibhausgas-Reduktionen jetzt zu beginnen."
So weit, so gut. Sinn der Diskussion war es, für einen Austausch zwischen Wissenschaft und Politik zu sorgen. Eingeladen waren deshalb auch die Experten der Parteien und bis auf CDU/CSU sagten sie auch zu. Allerdings: Es ist Wahlkampf, und so verwunderte es nicht, dass zuallererst die Tagespolitik der nun fast vergangenen Legislaturperiode die Hauptrolle spielte. Gegenseitige Vorwürfe: Wer ist für die Endlagermisere in der deutschen Atompolitik verantwortlich? Oder: Wer hat zu verantworten, dass die Abgasnormen für Autos innerhalb der EU nicht schärfer formuliert wurden? Ein Hickhack – immerhin aber wird von allen anerkannt, dass der Gegensatz von Ökonomie und Ökologie längst nicht mehr existiere. Die Jobs von morgen werden grüne Jobs sein, sagt beispielsweise Bärbel Höhn von den Grünen.
"Deshalb sage ich Ja zu einem 'Green New Deal': Wenn wir es hier in Deutschland nicht machen, dann machen es andere. Der Hybridmotor wurde mal in Nordrhein-Westfalen entdeckt – und wer macht jetzt damit das Geld?"
Die Politik müsse die Rahmenbedingungen für einen effizienten Klimaschutz formulieren - im Großen und auch im Kleinen, sagt die Wissenschaft. Das klingt einfacher, als es wohl ist. Denn viele Aspekte spielen eine Rolle – vergessen dürfe man die soziale Komponente nicht, sagt Eva Bulling-Schröter von der Linken.
"Wenn ich sage, weniger Individualverkehr, dann muss ich den Menschen aber auch die Alternativen zeigen. Eben den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen – wenn es den aber in bestimmten Regionen nicht gibt, dann ist das schwierig. Es darf auch nicht zu teuer sein, weil es sich sonst viele Menschen nicht leisten können."
Unumstritten ist zumindest auch die Zielvorgabe, den Temperaturanstieg auf maximal zwei Grad Celsius zu begrenzen. Ansonsten seien die Folgen des Klimawandels nicht mehr beherrschbar. Michal Kauch ist umweltpolitischer Sprecher der FDP. Zuvor hatte der SPD-Vertreter Frank Schwabe, wie üblich in diesem Wahlkampf, vor Schwarz-Gelb gewarnt. Kauch misst der internationalen Klimakonferenz in Kopenhagen im Dezember eine Hauptrolle zu.
"Als Erstes muss eine nächste Bundesregierung alle Kraft in ein Kopenhagen-Abkommen legen. Und auch bereit sein, den Bürgern zu sagen, dass ein Teil der finanziellen Mittel auch ein Ausgleich für die Bemühungen der Entwicklungs- und Schwellenländer für das gemeinsame Projekt Klimaschutz sein müssen. Beispielsweise für den Waldschutz, beispielsweise auch einen Technologietransfer."
Das Fazit dieser Diskussion: Der Frage "Endlich handeln – aber wie" konnten die Politiker nur in Ansätzen gerecht werden. Doch die Weichen müssen gestellt werden, das ist die Hauptforderung an die neue Bundesregierung. Auch wenn die Diskussion eher pessimistisch endete: der Klimaforscher Mojib Latif aus Kiel:
"Ich habe nämlich einen bösen Traum: Dass wir in 20 Jahren auch noch hier sitzen, und wieder nichts passiert ist. So wie in den vergangenen 20 Jahren. Wir reden darüber, es ist alles toll, aber es ist trotzdem nichts passiert."