"Man kann mit dem ganzen Oberrheingraben von Basel bis nach Mainz im Grunde genommen ganz Deutschland mit Strom und Energie versorgen, das Potenzial dazu ist da. Nur technisch nutzen lässt es sich nicht und wirtschaftlich im Moment auch noch nicht nutzen, insofern ist das natürlich eine theoretische Überlegung","
findet der Geophysiker Jörg Baumgärtner. Doch im Kleinen ist aus der Theorie schon Praxis geworden: Jörg Baumgärtners Firma ist maßgeblich beteiligt am Bau des Geothermiekraftwerks im pfälzischen Landau, das als erstes in Deutschland mehr ist als eine Versuchsanlage, sondern ernsthaft Strom für rund 6000 Haushalte erzeugen soll. Gemessen an den Großkraftwerken, die derzeit den überwiegenden Teil des Stroms produzieren, sind die drei Megawatt Leistung von Landau natürlich gar nichts. Aber für die sinnvolle Nutzung der Erdwärme zur Stromproduktion braucht es keine Riesenkraftwerke, sondern intelligent zusammengeschaltete Kleinanlagen, erklärt Jörg Baumgärtner:
""Wir werden mit Sicherheit dazu kommen, dass wir mehrere kleine Anlagen virtuell zusammenschalten zu einem großen Kraftwerk. Das lässt sich mit Geothermie relativ einfach machen, weil wir eine Grundlast sind, wir stehen ständig und kontinuierlich zur Verfügung, so dass es schaltungstechnisch viel einfacher ist, als wenn ich ständig wechselnde Strommengen verarbeiten muss","
wie das beispielsweise bei Windrädern und Solarkraftwerken der Fall ist, die nur Strom produzieren, wenn das Wetter dafür gut ist. In Kombination mit immer weiter steigenden Öl- und Gaspreisen wird die konstant, unbegrenzt und im Prinzip überall verfügbare Erdwärme auch für die besonders energiehungrigen Boomländer wie Indien und China interessant, glaubt Allan Jelacic, der im Energieministerium der USA für erneuerbare Energien zuständig ist. Im Westen Chinas und auch in Indien gebe es ordentliche Erdwärmespeicher, die in Zukunft mit sogenannten erweiterten geothermalen Systemen genutzt werden könnten. Man müsse eben nur tief genug bohren.
Die USA selbst allerdings zeigen derzeit kein besonderes Interesse für die Möglichkeiten der Erdwärme, dabei gibt es dort genug Gegenden, in denen eine industrielle Nutzung der Geothermie wirtschaftlich sinnvoll wäre. Aber die generelle Energiepolitik in Washington ist derzeit eine andere, sagt der Deutsche Jörg Baumgärtner:
""In Amerika im momentanen politischen Szenario sind die erneuerbaren Energien nicht im Fokus des Interesses, so dass dort die Geothermie wie alle anderen erneuerbaren Energien an mangelnden Fördermitteln leidet, aber trotzdem sich ganz ordentlich hält auf dem Markt, rein betriebswirtschaftlich und ohne Unterstützung gegen die konventionellen Energien."
Allan Jelacic mag zu der staatlichen Missachtung der Geothermie in den USA lieber nichts sagen, er ist schließlich Regierungsbeamter und deswegen zur Loyalität verpflichtet. Aber ganz grundsätzlich, findet er, sollte Erdwärme in der weltweiten Energieversorgung eine deutlich größere Rolle spielen als bisher.
Unterbewertet sei die Geothermie bisher, sagt Allan Jelacic, und es wäre nützlich, wenn die Welt ihr mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Immerhin hat das US-Energieministerium beim Massachussetts Institute of Technology eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass nur zwei Prozent der Erdwärmeressourcen der Vereinigten Staaten ein Vieltausendfaches des tatsächlichen Energiebedarfs decken könnten - jedenfalls theoretisch.
In einem Zeitraum von 50 Jahren, so die MIT-Studie, könnte in den USA die Kapazität aufgebaut werden, 100.000 Megawatt Strom im Jahr mit geothermischen Kraftwerken zu erzeugen, so Allan Jelacic. Das sei immerhin ein Zehntel des derzeitigen Verbrauchs. Und in den USA wichtiger als alles andere es wäre nicht nur machbar, es würde sich auch rechnen.
findet der Geophysiker Jörg Baumgärtner. Doch im Kleinen ist aus der Theorie schon Praxis geworden: Jörg Baumgärtners Firma ist maßgeblich beteiligt am Bau des Geothermiekraftwerks im pfälzischen Landau, das als erstes in Deutschland mehr ist als eine Versuchsanlage, sondern ernsthaft Strom für rund 6000 Haushalte erzeugen soll. Gemessen an den Großkraftwerken, die derzeit den überwiegenden Teil des Stroms produzieren, sind die drei Megawatt Leistung von Landau natürlich gar nichts. Aber für die sinnvolle Nutzung der Erdwärme zur Stromproduktion braucht es keine Riesenkraftwerke, sondern intelligent zusammengeschaltete Kleinanlagen, erklärt Jörg Baumgärtner:
""Wir werden mit Sicherheit dazu kommen, dass wir mehrere kleine Anlagen virtuell zusammenschalten zu einem großen Kraftwerk. Das lässt sich mit Geothermie relativ einfach machen, weil wir eine Grundlast sind, wir stehen ständig und kontinuierlich zur Verfügung, so dass es schaltungstechnisch viel einfacher ist, als wenn ich ständig wechselnde Strommengen verarbeiten muss","
wie das beispielsweise bei Windrädern und Solarkraftwerken der Fall ist, die nur Strom produzieren, wenn das Wetter dafür gut ist. In Kombination mit immer weiter steigenden Öl- und Gaspreisen wird die konstant, unbegrenzt und im Prinzip überall verfügbare Erdwärme auch für die besonders energiehungrigen Boomländer wie Indien und China interessant, glaubt Allan Jelacic, der im Energieministerium der USA für erneuerbare Energien zuständig ist. Im Westen Chinas und auch in Indien gebe es ordentliche Erdwärmespeicher, die in Zukunft mit sogenannten erweiterten geothermalen Systemen genutzt werden könnten. Man müsse eben nur tief genug bohren.
Die USA selbst allerdings zeigen derzeit kein besonderes Interesse für die Möglichkeiten der Erdwärme, dabei gibt es dort genug Gegenden, in denen eine industrielle Nutzung der Geothermie wirtschaftlich sinnvoll wäre. Aber die generelle Energiepolitik in Washington ist derzeit eine andere, sagt der Deutsche Jörg Baumgärtner:
""In Amerika im momentanen politischen Szenario sind die erneuerbaren Energien nicht im Fokus des Interesses, so dass dort die Geothermie wie alle anderen erneuerbaren Energien an mangelnden Fördermitteln leidet, aber trotzdem sich ganz ordentlich hält auf dem Markt, rein betriebswirtschaftlich und ohne Unterstützung gegen die konventionellen Energien."
Allan Jelacic mag zu der staatlichen Missachtung der Geothermie in den USA lieber nichts sagen, er ist schließlich Regierungsbeamter und deswegen zur Loyalität verpflichtet. Aber ganz grundsätzlich, findet er, sollte Erdwärme in der weltweiten Energieversorgung eine deutlich größere Rolle spielen als bisher.
Unterbewertet sei die Geothermie bisher, sagt Allan Jelacic, und es wäre nützlich, wenn die Welt ihr mehr Aufmerksamkeit schenken würde. Immerhin hat das US-Energieministerium beim Massachussetts Institute of Technology eine Studie in Auftrag gegeben, die zu dem Ergebnis gekommen ist, dass nur zwei Prozent der Erdwärmeressourcen der Vereinigten Staaten ein Vieltausendfaches des tatsächlichen Energiebedarfs decken könnten - jedenfalls theoretisch.
In einem Zeitraum von 50 Jahren, so die MIT-Studie, könnte in den USA die Kapazität aufgebaut werden, 100.000 Megawatt Strom im Jahr mit geothermischen Kraftwerken zu erzeugen, so Allan Jelacic. Das sei immerhin ein Zehntel des derzeitigen Verbrauchs. Und in den USA wichtiger als alles andere es wäre nicht nur machbar, es würde sich auch rechnen.