Die türkischsprachige Heizspiegelkampagne richtet sich an alle türkisch sprechenden Menschen in Deutschland, das sind immerhin knapp drei Millionen. Im Mittelpunkt steht hier die türkische Ausgabe des deutschen Heizspiegels, der seit 2005 erstellt wird von "co2online", einer gemeinnützigen GmbH. Geschäftsführerin Tanja Loitz erklärt, was der Heizspiegel soll:
"Der Heizspiegel ist in erster Linie ein Vergleich von Heizkosten und Heizenergieverbräuchen. Ich habe Tabellen, in die ich mich als Endverbraucher einsortieren kann und sehen kann, sind meine Heizkosten angemessen oder sind sie vielleicht zu hoch? Und wenn sie zu hoch sind, bieten wir von 'co2online' ein Heizgutachten-Service an. Das ist eine schriftliche Analyse und da kriege ich dann noch mal genaue Informationen, was ich tun kann. Wenn ich Mieter bin, ist dort ein Anschreiben für den Vermieter dabei, ich kann diese Daten also auch weiter geben und damit hoffentlich Modernisierungsmaßnahmen in dem Gebäude anstoßen."
Nun hat das Zentrum für Türkeistudien herausgefunden, dass Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland sehr wenig wissen über Umweltthemen. Größte Barriere sei die Sprache, erklärt Gülcan Nietsch, die den türkischen Heizspiegel erstellt hat. Allerdings wurde dafür der deutsche Heizspiegel nicht einfach übersetzt:
"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Übersetzung allein nicht ausreichend ist. Die Menschen müssen dort abgeholt werden, wo sie sind. Das heißt, man muss auch soziale und kulturelle Aspekte beachten. Das ist sehr, sehr entscheidend. Das heißt Niveau und Ansprache müssen stimmen."
So wurde der türkischsprachige Heizspiegel stark vereinfacht:
"Denn wir können von den türkischen Migranten nicht erwarten, dass sie die Heizkostenabrechnung verstehen. Das muss irgendwie verständlich gemacht werden. Und daher wurde das Ganze komprimiert, denn der deutsche Heizspiegel hat Tabellen, wo der Energieverbrauch und die Co2-Emissionen dargestellt werden – in der türkischen Version gibt es so was nicht."
Nur die Heizkosten, kein CO2-Ausstoß – das führt zu einem weiteren großen Unterschied zum deutschen Heizspiegel:
"Der deutsche Heizspiegel hat im Zentrum Klimaschutz natürlich. Die türkische Heizspiegelkampagne geht voll aufs Geldsparen. Das sind die Unterschiede."
Dieser türkische Heizspiegel soll bis Ende kommenden Jahres unter die knapp drei Millionen türkischsprachigen Migranten gebracht werden. Anschließend können sich die Verbraucher dann wie gesagt Tipps abholen, wie sie Energie sparen können. Mit diesem Gutachten können Mieter dann zum Vermieter gehen – mit guten Erfolgsaussichten, sagt Heizspiegelherausgeberin Tanja Loitz. Denn jeder vierte angesprochene Vermieter investiere anschließend Geld in Modernisierungen. Mit entsprechenden Sanierungen lasse sich je nach Art des Hauses etwa die Hälfte der Heizkosten sparen. 40 Prozent der Energie in Deutschland würden zur Produktion von Wärme verbraucht, sagte Michael Müller, Staatssekretär im Bundesumweltministerium - der Klimaeffekt durch Wärmesanierungen sei potenziell sehr groß.
"Im Wärmesektor haben wir ungefähr drei Viertel der Häuser von vor 1979, das ist der sogenannte Altbestand. In diesen Häusern ist relativ schnell eine Halbierung des Energieeinsatzes zu erreichen. Theoretisch möglich sind Minderungen von 80-90 Prozent. Wir haben hier also ein Riesenpotenzial, das aber oft deshalb nicht genutzt wird, weil eben Informationsbarrieren dies erschweren."
Das gilt jedoch vor allem für ältere Migranten. Wer in Deutschland geboren sei, greife immer öfter auch auf Informationen in Deutsch zurück, so der Hauptstadtkorrespondent der großen türkischen Tageszeitung Hürriyet – so plane sein Blatt eine deutsche Beilage und Artikel in Deutsch.
"Der Heizspiegel ist in erster Linie ein Vergleich von Heizkosten und Heizenergieverbräuchen. Ich habe Tabellen, in die ich mich als Endverbraucher einsortieren kann und sehen kann, sind meine Heizkosten angemessen oder sind sie vielleicht zu hoch? Und wenn sie zu hoch sind, bieten wir von 'co2online' ein Heizgutachten-Service an. Das ist eine schriftliche Analyse und da kriege ich dann noch mal genaue Informationen, was ich tun kann. Wenn ich Mieter bin, ist dort ein Anschreiben für den Vermieter dabei, ich kann diese Daten also auch weiter geben und damit hoffentlich Modernisierungsmaßnahmen in dem Gebäude anstoßen."
Nun hat das Zentrum für Türkeistudien herausgefunden, dass Menschen mit türkischen Wurzeln in Deutschland sehr wenig wissen über Umweltthemen. Größte Barriere sei die Sprache, erklärt Gülcan Nietsch, die den türkischen Heizspiegel erstellt hat. Allerdings wurde dafür der deutsche Heizspiegel nicht einfach übersetzt:
"Wir haben die Erfahrung gemacht, dass eine Übersetzung allein nicht ausreichend ist. Die Menschen müssen dort abgeholt werden, wo sie sind. Das heißt, man muss auch soziale und kulturelle Aspekte beachten. Das ist sehr, sehr entscheidend. Das heißt Niveau und Ansprache müssen stimmen."
So wurde der türkischsprachige Heizspiegel stark vereinfacht:
"Denn wir können von den türkischen Migranten nicht erwarten, dass sie die Heizkostenabrechnung verstehen. Das muss irgendwie verständlich gemacht werden. Und daher wurde das Ganze komprimiert, denn der deutsche Heizspiegel hat Tabellen, wo der Energieverbrauch und die Co2-Emissionen dargestellt werden – in der türkischen Version gibt es so was nicht."
Nur die Heizkosten, kein CO2-Ausstoß – das führt zu einem weiteren großen Unterschied zum deutschen Heizspiegel:
"Der deutsche Heizspiegel hat im Zentrum Klimaschutz natürlich. Die türkische Heizspiegelkampagne geht voll aufs Geldsparen. Das sind die Unterschiede."
Dieser türkische Heizspiegel soll bis Ende kommenden Jahres unter die knapp drei Millionen türkischsprachigen Migranten gebracht werden. Anschließend können sich die Verbraucher dann wie gesagt Tipps abholen, wie sie Energie sparen können. Mit diesem Gutachten können Mieter dann zum Vermieter gehen – mit guten Erfolgsaussichten, sagt Heizspiegelherausgeberin Tanja Loitz. Denn jeder vierte angesprochene Vermieter investiere anschließend Geld in Modernisierungen. Mit entsprechenden Sanierungen lasse sich je nach Art des Hauses etwa die Hälfte der Heizkosten sparen. 40 Prozent der Energie in Deutschland würden zur Produktion von Wärme verbraucht, sagte Michael Müller, Staatssekretär im Bundesumweltministerium - der Klimaeffekt durch Wärmesanierungen sei potenziell sehr groß.
"Im Wärmesektor haben wir ungefähr drei Viertel der Häuser von vor 1979, das ist der sogenannte Altbestand. In diesen Häusern ist relativ schnell eine Halbierung des Energieeinsatzes zu erreichen. Theoretisch möglich sind Minderungen von 80-90 Prozent. Wir haben hier also ein Riesenpotenzial, das aber oft deshalb nicht genutzt wird, weil eben Informationsbarrieren dies erschweren."
Das gilt jedoch vor allem für ältere Migranten. Wer in Deutschland geboren sei, greife immer öfter auch auf Informationen in Deutsch zurück, so der Hauptstadtkorrespondent der großen türkischen Tageszeitung Hürriyet – so plane sein Blatt eine deutsche Beilage und Artikel in Deutsch.