Peter Kuster: "Es ist so, dass die alten Kessel einen Wirkungsgrad von ungefähr 70 Prozent haben, das heißt 30 Prozent der Energie, sprich Gas, geht irgendwo verloren, entweder durch den Kessel selbst oder es sind Verteilverluste, das heißt auf dem Weg bis zum Endverbraucher."
Peter Kuster, Leiter des Dezernates für Bau- und Sicherheitswesen der Sporthochschule Köln, hatte jahrelang Anträge an das Land Nordrhein-Westfalen geschrieben, um Geld für neue Heizungs- und Lüftungsanlagen zu bekommen. Doch was bewilligt wurde, reichte höchstens für Flickschusterei - bis zum Jahr 1996. Da schlug die Landes-Bauverwaltung der Sporthochschule vor, Pilotprojekt für Energiespar-Contracting zu werden. Vier Jahre später unterschrieb die Hochschulleitung einen Vertrag mit der Thyssen Energie-Systeme GmbH: Thyssen investiert nun 2,7 Millionen Mark in moderne Heizungs-, Steuerungs- und Lüftungstechnik. Die Energieeinsparung ist groß:
Peter Kuster: "Im Bereich der Heißwassererzeugung werden wir ungefähr 25 Prozent einsparen. In anderen Bereichen entsprechend weniger, z. B. bei der Dämmung der Nahwärmeleitung ist eine Größenordnung von vielleicht 15 Prozent zu sehen."
Für den Klimaschutz bedeutet die Sanierung: 3000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr. Für die Kasse der Sporthochschule bedeutet sie: Jedes Jahr 400 000 Mark weniger Energiekosten. Allerdings erst in 12 Jahren, denn bis dahin bekommt der Thyssen Konzern die eingesparte Summe.
Jedes dritte öffentliche Gebäude, so hat das Öko-Institut errechnet, eignet sich für ein Energiespar-Contracting. Trotzdem gibt es bislang nicht einmal 100 solcher Projekte. Dabei funktioniert Energiespar-Contracting nicht nur bei Gebäuden mit alter, heruntergekommener Technik. Selbst bei neueren Gebäuden lässt sich Energie einsparen, so Martin Cames vom Öko-Institut.
Peter Kuster: "Wir haben festgestellt, und es wird auch immer wieder festgestellt, das selbst in Gebäuden, die erst vor ein oder zwei Jahren in Betrieb gegangen sind, noch Einsparpotenziale zu erzielen sind. Also hier kommt insbesondere auch zum Tragen, dass die Contractoren ja spezialisiert sind(..), wo gibt es Einsparpotenziale in den Gebäuden und diese Spezialisierungsvorteile werden eben durch das Instrument des Contractings sich zu nutze gemacht."
Blindes Vertrauen in den Contractor ist dennoch riskant. Denn dann kann es passieren, dass der Investor nur die "Sahnehäubchen" abschöpft, und Energiespar-Maßnahmen, die ihn viel Geld kosten, aber relativ wenig einbringen, außen vor lässt.
Peter Kuster: "Ein wichtiger Aspekt ist, dass man zunächst sehr genau, detailliert festlegt, welche Energiedienstleistung ich vom Contractor erwarte, welche Maßnahmen er umsetzen soll. Also es kann auch genau gefordert werden, ich erwarte eine Modernisierung der Heizungsanlage, die möglicherweise der Investor aus eigenen Stücken nicht gemacht hat."
Ein Problem jedoch kann nur politisch gelöst werden: In vielen Bundesländern verschreckt eine behördliche Ochsentour Gebäudebesitzer ebenso wie Contractoren.
Martin Cames: "Es wird immer gesagt, Energiespar-Contracting sei ein kreditähnliches Geschäft und das hat zur Konsequenz, dass es entsprechend genehmigt werden muss von den Aufsichtsbehörden der öffentlichen Liegenschaften. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten dieses Genehmigungsverfahren deutlich zu erleichtern und den Prozess sehr zügig durchzuführen und eben damit auch Möglichkeiten für die Realisierung von Energiespar-Contracting zu schaffen" .
Eine Entbürokratisierung, von der die öffentliche Hand, Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen profitieren würde. Die Zahlen des Öko-Instituts: 8800 GWh Strom- und Wärmeenergie könnten jedes Jahr eingespart werden, wenn alle geeigneten öffentlichen Gebäude via Contracting saniert würden. Das entspricht dem Energieverbrauch von rund 400 000 Haushalten. Eingesparte Kosten: 720 Millionen Mark pro Jahr. CO2-Reduktion: Jedes Jahr 3 Millionen Tonnen. Das sind 3 Prozent des Klimaschutzziels der Bundesregierung - erreichbar allein durch Energiespar-Contracting in öffentlichen Gebäuden.
Peter Kuster, Leiter des Dezernates für Bau- und Sicherheitswesen der Sporthochschule Köln, hatte jahrelang Anträge an das Land Nordrhein-Westfalen geschrieben, um Geld für neue Heizungs- und Lüftungsanlagen zu bekommen. Doch was bewilligt wurde, reichte höchstens für Flickschusterei - bis zum Jahr 1996. Da schlug die Landes-Bauverwaltung der Sporthochschule vor, Pilotprojekt für Energiespar-Contracting zu werden. Vier Jahre später unterschrieb die Hochschulleitung einen Vertrag mit der Thyssen Energie-Systeme GmbH: Thyssen investiert nun 2,7 Millionen Mark in moderne Heizungs-, Steuerungs- und Lüftungstechnik. Die Energieeinsparung ist groß:
Peter Kuster: "Im Bereich der Heißwassererzeugung werden wir ungefähr 25 Prozent einsparen. In anderen Bereichen entsprechend weniger, z. B. bei der Dämmung der Nahwärmeleitung ist eine Größenordnung von vielleicht 15 Prozent zu sehen."
Für den Klimaschutz bedeutet die Sanierung: 3000 Tonnen weniger CO2 pro Jahr. Für die Kasse der Sporthochschule bedeutet sie: Jedes Jahr 400 000 Mark weniger Energiekosten. Allerdings erst in 12 Jahren, denn bis dahin bekommt der Thyssen Konzern die eingesparte Summe.
Jedes dritte öffentliche Gebäude, so hat das Öko-Institut errechnet, eignet sich für ein Energiespar-Contracting. Trotzdem gibt es bislang nicht einmal 100 solcher Projekte. Dabei funktioniert Energiespar-Contracting nicht nur bei Gebäuden mit alter, heruntergekommener Technik. Selbst bei neueren Gebäuden lässt sich Energie einsparen, so Martin Cames vom Öko-Institut.
Peter Kuster: "Wir haben festgestellt, und es wird auch immer wieder festgestellt, das selbst in Gebäuden, die erst vor ein oder zwei Jahren in Betrieb gegangen sind, noch Einsparpotenziale zu erzielen sind. Also hier kommt insbesondere auch zum Tragen, dass die Contractoren ja spezialisiert sind(..), wo gibt es Einsparpotenziale in den Gebäuden und diese Spezialisierungsvorteile werden eben durch das Instrument des Contractings sich zu nutze gemacht."
Blindes Vertrauen in den Contractor ist dennoch riskant. Denn dann kann es passieren, dass der Investor nur die "Sahnehäubchen" abschöpft, und Energiespar-Maßnahmen, die ihn viel Geld kosten, aber relativ wenig einbringen, außen vor lässt.
Peter Kuster: "Ein wichtiger Aspekt ist, dass man zunächst sehr genau, detailliert festlegt, welche Energiedienstleistung ich vom Contractor erwarte, welche Maßnahmen er umsetzen soll. Also es kann auch genau gefordert werden, ich erwarte eine Modernisierung der Heizungsanlage, die möglicherweise der Investor aus eigenen Stücken nicht gemacht hat."
Ein Problem jedoch kann nur politisch gelöst werden: In vielen Bundesländern verschreckt eine behördliche Ochsentour Gebäudebesitzer ebenso wie Contractoren.
Martin Cames: "Es wird immer gesagt, Energiespar-Contracting sei ein kreditähnliches Geschäft und das hat zur Konsequenz, dass es entsprechend genehmigt werden muss von den Aufsichtsbehörden der öffentlichen Liegenschaften. Aber auch hier gibt es Möglichkeiten dieses Genehmigungsverfahren deutlich zu erleichtern und den Prozess sehr zügig durchzuführen und eben damit auch Möglichkeiten für die Realisierung von Energiespar-Contracting zu schaffen" .
Eine Entbürokratisierung, von der die öffentliche Hand, Wirtschaft und Umwelt gleichermaßen profitieren würde. Die Zahlen des Öko-Instituts: 8800 GWh Strom- und Wärmeenergie könnten jedes Jahr eingespart werden, wenn alle geeigneten öffentlichen Gebäude via Contracting saniert würden. Das entspricht dem Energieverbrauch von rund 400 000 Haushalten. Eingesparte Kosten: 720 Millionen Mark pro Jahr. CO2-Reduktion: Jedes Jahr 3 Millionen Tonnen. Das sind 3 Prozent des Klimaschutzziels der Bundesregierung - erreichbar allein durch Energiespar-Contracting in öffentlichen Gebäuden.