Frühere Untersuchungen zu einzelnen Aspekten von populärer Musik seien zwar zu ähnlichen Ergebnissen gekommen, heißt es in der Studie, die im Fachblatt Scientific Reports veröffentlicht wurde. Aber jetzt sei eine Reihe von verschiedenen Genres über einen langen Zeitraum ausgewertet worden.
Die spartenübergreifende Analyse von Rap-, Country-, Pop-, Rock- und R&B-Songs zwischen 1980 und 2020 zeigte, dass die Struktur der sogenannten Lyrics immer simpler geworden ist. Text-Elemente werden häufiger wiederholt, Refrains nehmen einen größeren Raum ein, und das Vokabular ist einfacher geworden.
Warum Songs heute mit einfacheren Mitteln schnell auf den Punkt kommen und diesen dann immer wiederholen, wurde nicht untersucht. Doch laut Studienautorinnen könnte dies auch damit zusammenhängen, wie Lieder heute online gestreamt und konsumiert werden. Je öfter man einem Text ausgesetzt sei, desto mehr würde er zum Ohrwurm. Musikschaffende produzierten ihre Songs so, dass sie möglichst oft gestreamt, geklickt und gesehen würden.
Über alle Genres hinweg seien die Texte außerdem zorniger geworden, heißt es in der Studie. Die Daten deuteten auch darauf hin, dass bei Rhythm-'n'-Blues-, Pop- und Country-Musik der Anteil an positiven Gefühlen abgenommen habe. In der Rap-Musik wiederum spielten Emotionen heute eine größere Rolle als noch vor einigen Jahrzehnten.
Diese Nachricht wurde am 29.03.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.