Kerstin Päutz sitzt auf ihrer Couch im Wohnzimmer. Vor sich auf dem Couchtisch steht ein aufgeklappter Laptop. In wenigen Minuten beginnt ihr Englischunterricht. Ihr Dozent sitzt ihr allerdings nicht gegenüber, sondern im 1300 Kilometer entfernten York in Großbritannien.
"Hi Richard, ... hi Kerstin ... Everything alright by ... with you? Yes, can you hear me? Yes, very fine, thank you very much. ... Yeah have you had your parents-evening-night? Yes I had, so I had to talk one hour to the parents about the class ... and then I hurried home and now I am having lesson ..."
Via Skype unterhält sich die Englischlehrerin einmal im Monat für eine halbe Stunde mit ihrem Englischlehrer. Richard aus York stellt die Fragen, Kerstin Päutz aus Petersroda in Sachsen-Anhalt gibt die Antworten. Die 44-Jährige nimmt an einem einjährigen Fortbildungsprogramm teil, das das sachsen-anhaltische Kultusministerium neuerdings seinen Englischlehrern anbietet. Bei einem deutschlandweiten Test schnitten die Neuntklässler aus den neuen Bundesländern besonders schlecht im Fach Englisch ab. Das Kultusministerium in Magdeburg schlussfolgerte daraus: Es könne doch nicht schaden, wenn auch die Sprachlehrer ihr Englisch aufpolieren würden. Kerstin Päutz fand das auch. Ihr Englischstudium hat sie noch zu Zeiten der DDR absolviert.
"Nach 20 Jahren Studium habe ich hundertprozentig Einiges vergessen. Und da kann es doch nicht schaden, wenn ich es wieder hervorkrame aus meinem Gedächtnis oder was Neues dazulerne."
Als die Mauer fiel, fehlten in den ostdeutschen Bundesländern vor allem Englischlehrer. Viele Lehrer, vor allem Russischlehrer, mussten umschulen. Dass sie jetzt schon wieder die Schulbank drücken sollen, scheint nicht allen zu gefallen. 20 Lehrern unterrichten an Kerstin Päutzs Sekundarschule Englisch in Halle. Nur sechs von ihnen haben sich bislang für den Kurs angemeldet.
"Bei uns an der Schule direkt habe ich die Meinung nicht gehört, aber ich habe an anderen Schulen die Meinung gehört, das ist was für Dummies. Und da muss ich ehrlich sagen, da kann ich drüberstehen. Wenn die Leute der Meinung sind, sie sind so perfekt, dann ist das okay für sie. Ich gebe ehrlich zu, mir kann es nicht schaden."
Die Teilnahme ist freiwillig. Jeder Bewerber muss vorab einen Eignungstest machen. Ihrem Sprachniveau entsprechend werden die Englischlehrer in kleine Lerngruppen eingeteilt. 250 Stunden lang dürfen sie wieder die Schulbank drücken. Ihr Dozent ist immer ein Muttersprachler. Zusätzlich pauken sie zweieinhalb Stunden in der Woche über sogenannte E-learning-Programme am Computer. Fragen können sie im Chatroom mit ihren Dozenten besprechen. Der Schwerpunkt des Programms liege ganz klar in der gesprochenen Sprache, erklärt Iris Hartlapp, Referentin am Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung in Halle.
"Mit einer Fremdsprache ist es so wie im Sport mit Muskeln. Man benutzt sie oder sie verkümmern. Und wenn das Studium schon längere Zeit zurückliegt und wir wenig Kontakt haben zu Menschen, die Englisch als erste Sprache sprechen, dann ist es schon geboten, Möglichkeiten zu schaffen, dass wir fremdsprachlich uns weiterqualifizieren."
"So you guys heard some stereotypes, right, how the outside look at the german people. And what do we hear, what do we hear about the Germans?"
David Rinderknecht stammt aus St. Louis, in Deutschland unterrichtet er Englisch als Fremdsprache. An jedem zweiten Montag im Monat sitzen ihm zwölf Frauen gegenüber. Englischlehrerinnen, die Englisch pauken. Welche Vorurteile hegen die Briten gegenüber den Deutschen, will David von seinen erwachsenen Schülerinnen wissen – auf Englisch, versteht sich.
"Bratwurst, they are not very polite ... Correct, would you said rude or direkt? Sometimes rude. ... We want to be direct, but often it is ..."
Katrin Potschies musste nicht lange darüber nachdenken, ob sie ihr eigenes Englisch ein bisschen aufpolieren möchte. Die Englischlehrerin unterrichtet an einer Sekundarschule in Bad Dürrenberg.
"Wir sehen es als eine Herausforderung, aber eben auch als Motivation, man kann vieles wieder anwenden und neu lernen, eine Sprache entwickelt sich ja auch. Also, man wächst daran."
"Hi Richard, ... hi Kerstin ... Everything alright by ... with you? Yes, can you hear me? Yes, very fine, thank you very much. ... Yeah have you had your parents-evening-night? Yes I had, so I had to talk one hour to the parents about the class ... and then I hurried home and now I am having lesson ..."
Via Skype unterhält sich die Englischlehrerin einmal im Monat für eine halbe Stunde mit ihrem Englischlehrer. Richard aus York stellt die Fragen, Kerstin Päutz aus Petersroda in Sachsen-Anhalt gibt die Antworten. Die 44-Jährige nimmt an einem einjährigen Fortbildungsprogramm teil, das das sachsen-anhaltische Kultusministerium neuerdings seinen Englischlehrern anbietet. Bei einem deutschlandweiten Test schnitten die Neuntklässler aus den neuen Bundesländern besonders schlecht im Fach Englisch ab. Das Kultusministerium in Magdeburg schlussfolgerte daraus: Es könne doch nicht schaden, wenn auch die Sprachlehrer ihr Englisch aufpolieren würden. Kerstin Päutz fand das auch. Ihr Englischstudium hat sie noch zu Zeiten der DDR absolviert.
"Nach 20 Jahren Studium habe ich hundertprozentig Einiges vergessen. Und da kann es doch nicht schaden, wenn ich es wieder hervorkrame aus meinem Gedächtnis oder was Neues dazulerne."
Als die Mauer fiel, fehlten in den ostdeutschen Bundesländern vor allem Englischlehrer. Viele Lehrer, vor allem Russischlehrer, mussten umschulen. Dass sie jetzt schon wieder die Schulbank drücken sollen, scheint nicht allen zu gefallen. 20 Lehrern unterrichten an Kerstin Päutzs Sekundarschule Englisch in Halle. Nur sechs von ihnen haben sich bislang für den Kurs angemeldet.
"Bei uns an der Schule direkt habe ich die Meinung nicht gehört, aber ich habe an anderen Schulen die Meinung gehört, das ist was für Dummies. Und da muss ich ehrlich sagen, da kann ich drüberstehen. Wenn die Leute der Meinung sind, sie sind so perfekt, dann ist das okay für sie. Ich gebe ehrlich zu, mir kann es nicht schaden."
Die Teilnahme ist freiwillig. Jeder Bewerber muss vorab einen Eignungstest machen. Ihrem Sprachniveau entsprechend werden die Englischlehrer in kleine Lerngruppen eingeteilt. 250 Stunden lang dürfen sie wieder die Schulbank drücken. Ihr Dozent ist immer ein Muttersprachler. Zusätzlich pauken sie zweieinhalb Stunden in der Woche über sogenannte E-learning-Programme am Computer. Fragen können sie im Chatroom mit ihren Dozenten besprechen. Der Schwerpunkt des Programms liege ganz klar in der gesprochenen Sprache, erklärt Iris Hartlapp, Referentin am Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung in Halle.
"Mit einer Fremdsprache ist es so wie im Sport mit Muskeln. Man benutzt sie oder sie verkümmern. Und wenn das Studium schon längere Zeit zurückliegt und wir wenig Kontakt haben zu Menschen, die Englisch als erste Sprache sprechen, dann ist es schon geboten, Möglichkeiten zu schaffen, dass wir fremdsprachlich uns weiterqualifizieren."
"So you guys heard some stereotypes, right, how the outside look at the german people. And what do we hear, what do we hear about the Germans?"
David Rinderknecht stammt aus St. Louis, in Deutschland unterrichtet er Englisch als Fremdsprache. An jedem zweiten Montag im Monat sitzen ihm zwölf Frauen gegenüber. Englischlehrerinnen, die Englisch pauken. Welche Vorurteile hegen die Briten gegenüber den Deutschen, will David von seinen erwachsenen Schülerinnen wissen – auf Englisch, versteht sich.
"Bratwurst, they are not very polite ... Correct, would you said rude or direkt? Sometimes rude. ... We want to be direct, but often it is ..."
Katrin Potschies musste nicht lange darüber nachdenken, ob sie ihr eigenes Englisch ein bisschen aufpolieren möchte. Die Englischlehrerin unterrichtet an einer Sekundarschule in Bad Dürrenberg.
"Wir sehen es als eine Herausforderung, aber eben auch als Motivation, man kann vieles wieder anwenden und neu lernen, eine Sprache entwickelt sich ja auch. Also, man wächst daran."