
Es habe keine fortlaufende, selbstkritische Bestandsaufnahme gegeben, Ministerien hätten sich nicht abgestimmt und die bereitgestellten finanziellen wie personellen Mittel seien nicht ausreichend gewesen. Außerdem bilanziert das mehr als 330 Seiten lange Papier, der zunehmende Einfluss der Taliban sei unterschätzt worden.
Abschlussbericht nach Sommerpause
Der Zwischenbericht beruht auf Befragungen damaliger Verantwortlicher aus Regierung, Truppe sowie weiteren Institutionen zum militärischen und zivilen Engagement. Der Bundestag hatte die Enquete-Kommission 2022 berufen, um Lehren für künftige Bundeswehr-Einsätze zu ziehen. Laut Einsetzungsbeschluss soll die Kommission spätestens nach der Sommerpause in diesem Jahr ihren Abschlussbericht mit Handlungsempfehlungen für künftige Militäreinsätze vorlegen.
Parallel zur Enquete-Kommission befasst sich ein Untersuchungsausschuss des Bundestags mit den Evakuierungsmaßnahmen im Zuge des Abzugs der Bundeswehr aus Afghanistan im Sommer 2021, bei denen viele Helfer der Deutschen zurückgeblieben sind.
Damals war der internationale Einsatz in Afghanistan nach knapp 20 Jahren abrupt beendet worden. Die militant-islamistischen Taliban übernahmen erneut die Macht im Land. Unter anderem der frühere Bundesaußenminister Maas, SPD, geriet damals stark in die Kritik.
Diese Nachricht wurde am 19.02.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.