
Vor einigen Jahren hatte der US-Astronom Mike Brown das Objekt Eris am Rande des Sonnensystems aufgespürt - doch der vermeintlich zehnte Planet führte letztlich zur Degradierung Plutos, der nur noch als Zwergplanet gilt. Jetzt ließ Mike Brown mit einer ganz besonderen Entdeckung des Planeten neun aufhorchen: Der hat etwa zehnfache Erdmasse, zieht seine stark elliptische Bahn im Schnitt 20 Mal weiter entfernt als der Planet Neptun und braucht fast 20.000 Jahre für eine Runde.
Es bleibt der Schönheitsfehler, dass den angeblichen Planeten noch niemand gesehen hat - und er wird auch für lange Zeit unsichtbar bleiben, weil er zu weit draußen und damit zu leuchtschwach ist. Die Existenz des Körpers folgert der Astronom aus Computermodellen, mit denen er die Bewegung der bekannten Asteroiden verfolgt. Demnach könnte es am Rand des Sonnensystems einen schweren Planeten geben - eine echte Entdeckung ist auf diese Weise nicht möglich. Zudem ist völlig unklar, wie dieser hypothetische Körper entstanden sein könnte.

Mike Brown betont, dieses Objekt sei zweifellos groß genug, um wirklich als Planet zu gelten. Allerdings muss ein Objekt mehrere Male beobachtet worden sein, um Planetenstatus zu erlangen. Da dies erst in einigen Jahrhunderten möglich sein dürfte, wird der Astronom seinen "Entdecker"-Ruhm wohl nur posthum genießen.