
Der Leitzins bleibt wie schon das bisherige Jahr über in der Spanne zwischen 4,25 und 4,5 Prozent, wie der Zentralbankrat der Federal Reserve in Washington mitteilte. Marktbeobachter hatten mit dieser Entscheidung gerechnet. Sie gehen frühestens von einer Zinssenkung im September aus.
US-Präsident Trump hat wiederholt eine massive Zinssenkung gefordert, um die Wirtschaft anzukurbeln. Notenbank-Chef Powell will allerdings abwarten, wie sich die von der Regierung betriebene Zollpolitik auf Inflation und Arbeitsmarkt auswirkt. Trump überzieht Powell deshalb seit Monaten mit Schmähungen. Auch drohte er ihm mit Entlassung und stellte damit die Unabhängigkeit der Notenbank wie kaum ein Präsident vor ihm infrage.
Zwei Gegenstimmen aus dem Trump-Lager
Erstmals seit 1993 widersprachen am Mittwoch zwei Mitglieder des zuständigen Notenbank-Gremiums offiziell der Entscheidung. Die von Trump ernannten Mitglieder, Michelle Bowman und Christopher Waller, stimmten für eine Zinssenkung. Waller gilt als ein möglicher Nachfolger von Fed-Chef Powell, dessen Amtszeit im Mai des kommenden Jahres ausläuft.
Vor der Fed-Entscheidung hatte die US-Regierung neue Wachstumszahlen bekannt gegeben. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg demnach im zweiten Quartal um 3,0 Prozent auf das Jahr hochgerechnet. Fachleute gehen davon aus, dass die Inflation in den USA durch die hohen Zölle gegen Handelspartner zunimmt.
Der Leitzins ist für Banken wichtig. Zu diesem Satz können sie sich bei der Zentralbank Geld leihen.
Diese Nachricht wurde am 30.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.