Bei Moritz Friedrich alias Siriusmo rappelt es nicht nur in einem Karton, sondern gleich im ganzen Studio. Töpfe, Hupen und Gummipömpel gehören genauso zu seiner musikalischen Grundausstattung wie Synthesizer oder Computer.
Es wäre nun das einfachste Siriusmo in die naheliegende Schublade des einsamen, in sich gekehrten und nerdigen Musik- Bastel- Frickelkünstlers zu stecken. Und so falsch läge man mit dieser Einschätzung nicht einmal.
Dass er aber auch ein sehr intelligenter Produzent ist bewies er der Welt und nicht zuletzt seinen Freunden des Band-Projektes Modeselektor bereits 2011 mit seinem ersten Album namens "Mosaik".
Modeselektor schenkten ihm für eben dieses Album gleich mal ein eigenes Label. Auf Mosaik erschienen dann Tracks wie das bekannte "High Together". Nach "Mosaik" verkroch sich Siriusmo dann wieder in sein rumpeliges, kleines Kammerstudio und kam jetzt mit dem neuen Album "Enthusiast" wieder heraus. Auch darauf finden sich wieder alle möglichen Studio-Einrichtungsgegenstände wieder.
"Also, für alle, die noch nicht in meinem Studio waren, es ist schmutzig. Es stehen viele Sachen rum, die vielleicht auf den ersten Blick gar nichts mit Musik zu tun haben. Tatsächlich einfach so Quatsch was ich geschenkt bekommen habe oder gefunden oder was den Weg nach Hause nicht mehr gefunden hat. Und ein alter Synthesizer. Ich hab auch ein Rhodes Piano und mein größter Stolz; ein Wurlitzer Piano. Das ist meine Wertanlage, meine Rente. Und eine afrikanische Klapper. Die hat mir eine Freundin mitgebracht."
Spontan lässt sich Siriusmo zu einer Jamsession überreden und spielt ein paar seiner Instrumente.
"Das ist Doktor Beak."
Da um Siriusmo herum quasi alles klingt, ist es für ihn schwierig sich zu fokussieren.
"Ich habe immer sauviel Material hier herumliegen. Es ist nur so schwer, weil man das alles auch alleine macht und nun bin ich ja nun auch nicht der größte Jazzer. Dann muss man halt aufpassen, dass man sich nicht zu sehr wiederholt. Was ist dann Stil und was ist nur eine Wiederholung? Und ja, ich hatte Probleme. Ich hätte gerne natürlich noch schneller ein Album rausgebracht, aber ich wollte jetzt einfach, sonst wär die Depression immer schlimmer geworden. Dann haben mich auch Freunde gedrängt und meinten, du hast doch ein paar Sachen fertig, dann pack doch jetzt alles zusammen. Dann ist das ein Album. Man kann ja auch ein Drittes machen."
Und so packte Moriz 13 Tracks zusammen. Das allerdings auch immer begleitet von Selbstzweifeln. Immer wieder haderte er mit sich und seinen Stücken.
"Der Titel 'Tränen aus Bier', dass hat einfach so zu meiner ganzen Situation gepasst. Ich war einfach nicht so gut drauf und Tränen aus Bier finde ich einfach irgendwie witzig. Das ist so Männer-Selbstmitleidmäßig und dann hier im Studio sitzen, Bier trinken und sich versuchen das schön zu hören. Immer wieder und immer wieder. Und irgendwie klingt der ganze Track so besoffen. Deswegen hat der dann auch den Titel bekommen."
Tracks in der eigenen Rumpelkammer zusammenzuschrauben ist die eine Seite, sie aber auch live vor Publikum zu präsentieren und damit als Künstler direkt wahrgenommen und greifbar zu werden die Andere – für Siriusmo die deutlich schwierigere. Schon der Gedanke daran macht ihn sichtlich nervös.
"Also, das ist keine gesunde Aufregung. Das geht eher in Richtung Panikattacke. Also, bis jetzt hat noch nichts geholfen. Im besten Falle hat man auch Freunde um sich herum oder wenn es ganz schlimm ist, dass man irgendjemanden zum Quatschen hat. Auch am besten noch wenn es anfängt. Sonst habe ich immer so das Gefühl jetzt hier so Präsenttierteller und los geht’s. Sondern, dass es eher so etwas von einem lockeren Vorspielen hat, weil ich ja jetzt kein Entertainer DJ bin sondern tatsächlich bloß meine Songs vorspiele und da wie so ein trauriger Jammerlappen stehe und das ja auch wieder weiß und somit potenziert sich die Angst. Und dann denke ich mir wieder, ach du Scheiße! Eigentlich liebe ich doch meine Musik aber jetzt kann ich das leider nicht zeigen."
Da hilft dann nur Balsam; Streicheleinheiten nach dem Auftritt.
Siriusmo live:
20.7.2013, MELT! Festival in Gräfenhainichen
9.8., Rote Fabrik, Zürich
16.8. Low Lands Festival, Amsterdam
Es wäre nun das einfachste Siriusmo in die naheliegende Schublade des einsamen, in sich gekehrten und nerdigen Musik- Bastel- Frickelkünstlers zu stecken. Und so falsch läge man mit dieser Einschätzung nicht einmal.
Dass er aber auch ein sehr intelligenter Produzent ist bewies er der Welt und nicht zuletzt seinen Freunden des Band-Projektes Modeselektor bereits 2011 mit seinem ersten Album namens "Mosaik".
Modeselektor schenkten ihm für eben dieses Album gleich mal ein eigenes Label. Auf Mosaik erschienen dann Tracks wie das bekannte "High Together". Nach "Mosaik" verkroch sich Siriusmo dann wieder in sein rumpeliges, kleines Kammerstudio und kam jetzt mit dem neuen Album "Enthusiast" wieder heraus. Auch darauf finden sich wieder alle möglichen Studio-Einrichtungsgegenstände wieder.
"Also, für alle, die noch nicht in meinem Studio waren, es ist schmutzig. Es stehen viele Sachen rum, die vielleicht auf den ersten Blick gar nichts mit Musik zu tun haben. Tatsächlich einfach so Quatsch was ich geschenkt bekommen habe oder gefunden oder was den Weg nach Hause nicht mehr gefunden hat. Und ein alter Synthesizer. Ich hab auch ein Rhodes Piano und mein größter Stolz; ein Wurlitzer Piano. Das ist meine Wertanlage, meine Rente. Und eine afrikanische Klapper. Die hat mir eine Freundin mitgebracht."
Spontan lässt sich Siriusmo zu einer Jamsession überreden und spielt ein paar seiner Instrumente.
"Das ist Doktor Beak."
Da um Siriusmo herum quasi alles klingt, ist es für ihn schwierig sich zu fokussieren.
"Ich habe immer sauviel Material hier herumliegen. Es ist nur so schwer, weil man das alles auch alleine macht und nun bin ich ja nun auch nicht der größte Jazzer. Dann muss man halt aufpassen, dass man sich nicht zu sehr wiederholt. Was ist dann Stil und was ist nur eine Wiederholung? Und ja, ich hatte Probleme. Ich hätte gerne natürlich noch schneller ein Album rausgebracht, aber ich wollte jetzt einfach, sonst wär die Depression immer schlimmer geworden. Dann haben mich auch Freunde gedrängt und meinten, du hast doch ein paar Sachen fertig, dann pack doch jetzt alles zusammen. Dann ist das ein Album. Man kann ja auch ein Drittes machen."
Und so packte Moriz 13 Tracks zusammen. Das allerdings auch immer begleitet von Selbstzweifeln. Immer wieder haderte er mit sich und seinen Stücken.
"Der Titel 'Tränen aus Bier', dass hat einfach so zu meiner ganzen Situation gepasst. Ich war einfach nicht so gut drauf und Tränen aus Bier finde ich einfach irgendwie witzig. Das ist so Männer-Selbstmitleidmäßig und dann hier im Studio sitzen, Bier trinken und sich versuchen das schön zu hören. Immer wieder und immer wieder. Und irgendwie klingt der ganze Track so besoffen. Deswegen hat der dann auch den Titel bekommen."
Tracks in der eigenen Rumpelkammer zusammenzuschrauben ist die eine Seite, sie aber auch live vor Publikum zu präsentieren und damit als Künstler direkt wahrgenommen und greifbar zu werden die Andere – für Siriusmo die deutlich schwierigere. Schon der Gedanke daran macht ihn sichtlich nervös.
"Also, das ist keine gesunde Aufregung. Das geht eher in Richtung Panikattacke. Also, bis jetzt hat noch nichts geholfen. Im besten Falle hat man auch Freunde um sich herum oder wenn es ganz schlimm ist, dass man irgendjemanden zum Quatschen hat. Auch am besten noch wenn es anfängt. Sonst habe ich immer so das Gefühl jetzt hier so Präsenttierteller und los geht’s. Sondern, dass es eher so etwas von einem lockeren Vorspielen hat, weil ich ja jetzt kein Entertainer DJ bin sondern tatsächlich bloß meine Songs vorspiele und da wie so ein trauriger Jammerlappen stehe und das ja auch wieder weiß und somit potenziert sich die Angst. Und dann denke ich mir wieder, ach du Scheiße! Eigentlich liebe ich doch meine Musik aber jetzt kann ich das leider nicht zeigen."
Da hilft dann nur Balsam; Streicheleinheiten nach dem Auftritt.
Siriusmo live:
20.7.2013, MELT! Festival in Gräfenhainichen
9.8., Rote Fabrik, Zürich
16.8. Low Lands Festival, Amsterdam