Chemiepark Leverkusen, Haus B 610. Im Erdgeschoss des Zweckbaus liegt ein Raum - halb Büro, halb Elektroniklabor - der auf den ersten Blick in seiner unaufgeräumten Schlichtheit durch und durch unspektakulär wirkt: Ein paar Schränke und Schreibtische mit Monitoren, Kabeln und Aktenordnern - das war's! Kein Außenstehender käme auf den Gedanken, dass gerade hier ein großer Schritt gegen die immer heftiger um sich greifende Produktpiraterie geplant wird.
"Was Sie hier sehen, ist der Prototyp für einen mobilen ProteXXion-Scanner","
erklärt Markus Gerigk, Leiter einer Arbeitsgruppe bei Bayer Technology Services - kurz BTS -, die Lösungen sucht, um Gegenstände sicher zu authentifizieren.
""Das könnte eine Medikamentenverpackung sein oder eine Verpackung für CDs oder Verpackungen für Elektronikkomponenten."
ProteXXion schickt einen Laserstrahl auf die Oberfläche der Verpackung und erstellt aus den reflektierten Strahlen eine Art "Fingerabdruck". Anschließend vergleicht ein Rechner die Daten blitzschnell mit vorab abgespeicherten Fingerprints: Stimmen sie überein, ist es das Original, wenn nicht, waren Fälscher am Werk. Der Vorteil dieser Laser Surface Authentification-Technologie ist bestechend: Vorab muss nichts markiert werden, die natürliche Oberfläche reicht für den individuellen Fingerprint. Das spart Zeit und Geld und ist auch noch sehr sicher.
"Es hängt davon ab, wie groß die Fläche ist, die wir scannen, bei wenigen Quadratzentimetern kommen wir in Bereiche, die weit über den üblichen Sicherheiten für biometrische Verfahren liegen."
Damit könnte der Scanner für die Bayer Technology Services GmbH eine Erfolgsgeschichte werden - und in gewisser Weise auch für die Bayer AG, die als strategische Holding hundertprozentige Investorin der BTS ist.
"Die Bayer Technology Services ist eine der Service-Firmen innerhalb der Holding mit einem klaren strategischen Auftrag, nämlich einerseits als Owner's Engineer der Interessenvertreter des Investors Bayer zu sein, aber zum andern auch das technologische Rückgrat für Bayer, und darüber hinaus haben wir den klaren Auftrag auch außerhalb von Bayer aktiv zu sein im Nicht-Bayermarkt","
sagt Klaus Sommer, Senior Vice President der Bayer Technology Services. Weltweit 2.600 Mitarbeiter beschäftig BTS, die meisten in Deutschland, allerdings gibt es starke Präsenzen in Nord- und Südamerika sowie in China. Die Aktivitäten sind zwar breit gestreut, im Vordergrund steht allerdings die Entwicklung neuer Verfahren für die chemisch-pharmazeutische Industrie - als Teil der Bayer-Familie verfügt BTS auf diesem Feld über reichhaltige Erfahrungen. Strategisch stehen für BTS drei Punkte im Zentrum: Neue Kunden, neue Produkte, neue Regionen,
""und wenn Sie sich jetzt den Bereich "Regionen" anschauen, dann sind das natürlich die Emerging Markets, für uns als China, aber auch Indien. Wir haben in Indien ein Büro gegründet innerhalb des letzten Jahres, um eben ganz klar zu sagen, das ist eine Wachstumsregion, die Bayer Technology Services verfolgt eine Wachstumsstrategie und wir wollen die Gelegenheit, die wir da haben, nutzen."
Effizienzsteigerung in der Produktion ist ein weiterer wichtiger Punkt. Dabei geht es um optimierte Verfahrensprozesse, es geht um das Thema Personaleffizienz und es geht um die bestmögliche Ausnutzung der eingesetzten Energie. Vor dem Hintergrund hoher Energiekosten und einer drohenden Klimakatastrophe wurde deshalb der Bayer Climate Check entwickelt.
"Im Rahmen dessen werden ungefähr 130 Anlagen von Bayer weltweit an 40 Standorten überprüft bezüglich ihrer Energieeffizienz, und dieses Leistungsspektrum um die Energieeffizienz herum bieten wir natürlich auch außerhalb von Bayer an und wollen damit Beitragen zur Frage der CO2-Optimierung in der Produktion."
2008 erwirtschaftete BTS einen Umsatz von 420 Millionen Euro, Gewinnzahlen werden nicht veröffentlicht. Die aktuelle Finanzkrise meistert die Leverkusener Bayer-Tochter nach eigener Aussage fast ohne Blessuren. Wer in den Bereichen Gesundheit und Pflanzenschutz tätig ist, hat Glück gehabt.
"Außerdem sind wir mit der technologischen Tiefe ein Anbieter, der ein ganz besonderes Know-how zu bieten hat, damit kommen wir relativ gut durch die Krise durch. Natürlich, die Kunden, die von der Krise massiv betroffen sind, also die, die an der Automobilindustrie hängen oder am Bau, die sind betroffen und damit das Geschäft, was wir haben."
Einen schwächelnden Kunden hat BTS allerdings doch im Visier: die Banken. Sie sollen möglichst Karten nutzen, die mit einer Weiterentwicklung von ProteXXion fälschungssicher gemacht wurden. Das Problem ist bekannt: Immer wieder kopieren Kriminelle die Daten von EC- und Kreditkarten, übertragen sie auf gefälschte Karten und räumen dann die Konten leer. ProteXXion kann dies verhindern.
"Dieses System basiert auf Mikropartikel, die in der Karte in einer Schicht an der Oberfläche eingelassen sind, diese Mikropartikel reflektieren ganz individuell und zufallsverteilt unser Lasersignal, und dieses Signal können wir auswerten und zur Wiedererkennung nutzen."
Im Bankautomaten wird ein Laserstrahl auf die Karte geschickt, anschließend berechnet eine Software aus den reflektierten Strahlen den individuellen Fingerabdruck der Karte und vergleicht ihn mit abgespeicherten Daten. Das Verfahren, sagt Markus Gerigk, sei sehr, sehr sicher und gleich für viele Bereiche anwendbar.
"Wir haben hier eine ganz neue Technologie, die sucht noch ihre Anwendungsgebiete. Wir haben vom ersten Feedback das Gefühl, dass das eine hochinteressante Geschichte ist. Ob die jetzt bei Bankkarten, bei ID-Karten oder bei Zugangskontrollen zum Einsatz kommt als erstes, das ist noch offen, wir haben aber ganz starke Signale, dass wir hier großes Interesse finden werden."
Info:
bayertechnology.com
"Was Sie hier sehen, ist der Prototyp für einen mobilen ProteXXion-Scanner","
erklärt Markus Gerigk, Leiter einer Arbeitsgruppe bei Bayer Technology Services - kurz BTS -, die Lösungen sucht, um Gegenstände sicher zu authentifizieren.
""Das könnte eine Medikamentenverpackung sein oder eine Verpackung für CDs oder Verpackungen für Elektronikkomponenten."
ProteXXion schickt einen Laserstrahl auf die Oberfläche der Verpackung und erstellt aus den reflektierten Strahlen eine Art "Fingerabdruck". Anschließend vergleicht ein Rechner die Daten blitzschnell mit vorab abgespeicherten Fingerprints: Stimmen sie überein, ist es das Original, wenn nicht, waren Fälscher am Werk. Der Vorteil dieser Laser Surface Authentification-Technologie ist bestechend: Vorab muss nichts markiert werden, die natürliche Oberfläche reicht für den individuellen Fingerprint. Das spart Zeit und Geld und ist auch noch sehr sicher.
"Es hängt davon ab, wie groß die Fläche ist, die wir scannen, bei wenigen Quadratzentimetern kommen wir in Bereiche, die weit über den üblichen Sicherheiten für biometrische Verfahren liegen."
Damit könnte der Scanner für die Bayer Technology Services GmbH eine Erfolgsgeschichte werden - und in gewisser Weise auch für die Bayer AG, die als strategische Holding hundertprozentige Investorin der BTS ist.
"Die Bayer Technology Services ist eine der Service-Firmen innerhalb der Holding mit einem klaren strategischen Auftrag, nämlich einerseits als Owner's Engineer der Interessenvertreter des Investors Bayer zu sein, aber zum andern auch das technologische Rückgrat für Bayer, und darüber hinaus haben wir den klaren Auftrag auch außerhalb von Bayer aktiv zu sein im Nicht-Bayermarkt","
sagt Klaus Sommer, Senior Vice President der Bayer Technology Services. Weltweit 2.600 Mitarbeiter beschäftig BTS, die meisten in Deutschland, allerdings gibt es starke Präsenzen in Nord- und Südamerika sowie in China. Die Aktivitäten sind zwar breit gestreut, im Vordergrund steht allerdings die Entwicklung neuer Verfahren für die chemisch-pharmazeutische Industrie - als Teil der Bayer-Familie verfügt BTS auf diesem Feld über reichhaltige Erfahrungen. Strategisch stehen für BTS drei Punkte im Zentrum: Neue Kunden, neue Produkte, neue Regionen,
""und wenn Sie sich jetzt den Bereich "Regionen" anschauen, dann sind das natürlich die Emerging Markets, für uns als China, aber auch Indien. Wir haben in Indien ein Büro gegründet innerhalb des letzten Jahres, um eben ganz klar zu sagen, das ist eine Wachstumsregion, die Bayer Technology Services verfolgt eine Wachstumsstrategie und wir wollen die Gelegenheit, die wir da haben, nutzen."
Effizienzsteigerung in der Produktion ist ein weiterer wichtiger Punkt. Dabei geht es um optimierte Verfahrensprozesse, es geht um das Thema Personaleffizienz und es geht um die bestmögliche Ausnutzung der eingesetzten Energie. Vor dem Hintergrund hoher Energiekosten und einer drohenden Klimakatastrophe wurde deshalb der Bayer Climate Check entwickelt.
"Im Rahmen dessen werden ungefähr 130 Anlagen von Bayer weltweit an 40 Standorten überprüft bezüglich ihrer Energieeffizienz, und dieses Leistungsspektrum um die Energieeffizienz herum bieten wir natürlich auch außerhalb von Bayer an und wollen damit Beitragen zur Frage der CO2-Optimierung in der Produktion."
2008 erwirtschaftete BTS einen Umsatz von 420 Millionen Euro, Gewinnzahlen werden nicht veröffentlicht. Die aktuelle Finanzkrise meistert die Leverkusener Bayer-Tochter nach eigener Aussage fast ohne Blessuren. Wer in den Bereichen Gesundheit und Pflanzenschutz tätig ist, hat Glück gehabt.
"Außerdem sind wir mit der technologischen Tiefe ein Anbieter, der ein ganz besonderes Know-how zu bieten hat, damit kommen wir relativ gut durch die Krise durch. Natürlich, die Kunden, die von der Krise massiv betroffen sind, also die, die an der Automobilindustrie hängen oder am Bau, die sind betroffen und damit das Geschäft, was wir haben."
Einen schwächelnden Kunden hat BTS allerdings doch im Visier: die Banken. Sie sollen möglichst Karten nutzen, die mit einer Weiterentwicklung von ProteXXion fälschungssicher gemacht wurden. Das Problem ist bekannt: Immer wieder kopieren Kriminelle die Daten von EC- und Kreditkarten, übertragen sie auf gefälschte Karten und räumen dann die Konten leer. ProteXXion kann dies verhindern.
"Dieses System basiert auf Mikropartikel, die in der Karte in einer Schicht an der Oberfläche eingelassen sind, diese Mikropartikel reflektieren ganz individuell und zufallsverteilt unser Lasersignal, und dieses Signal können wir auswerten und zur Wiedererkennung nutzen."
Im Bankautomaten wird ein Laserstrahl auf die Karte geschickt, anschließend berechnet eine Software aus den reflektierten Strahlen den individuellen Fingerabdruck der Karte und vergleicht ihn mit abgespeicherten Daten. Das Verfahren, sagt Markus Gerigk, sei sehr, sehr sicher und gleich für viele Bereiche anwendbar.
"Wir haben hier eine ganz neue Technologie, die sucht noch ihre Anwendungsgebiete. Wir haben vom ersten Feedback das Gefühl, dass das eine hochinteressante Geschichte ist. Ob die jetzt bei Bankkarten, bei ID-Karten oder bei Zugangskontrollen zum Einsatz kommt als erstes, das ist noch offen, wir haben aber ganz starke Signale, dass wir hier großes Interesse finden werden."
Info:
bayertechnology.com