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Baden-Württemberg
Entsetzen über Tod eines Polizisten nach Messerangriff in Mannheim

Der Tod des Polizisten, der am Freitag bei einem Messerangriff in Mannheim schwer verletzt worden war, hat Bestürzung ausgelöst. Bundespräsident Steinmeier sprach den Angehörigen des 29-jährigen Beamten sein Beileid aus. Die Gewalt müsse aufhören, forderte Steinmeier.

    Kerzen und Blumen stehen am Tatort auf dem Marktplatz neben einem Schild "Wer Polizisten angreift, greift uns alle an!".
    Wut und Trauer nach dem Messerangriff in Mannheim (picture alliance / dpa / Dieter Leder)
    Der Bundespräsident zeigte sich besorgt über eine "Verrohung der politischen Auseinandersetzung und der wachsenden Gewaltbereitschaft in unserem Land". Dadurch werde gefährdet, was die Demokratie in Deutschland stark gemacht habe. Auch Bundeskanzler Scholz zeigte sich betroffen. Der Einsatz des mutigen Polizisten für die Sicherheit aller Bürger verdiene allerhöchste Anerkennung, erklärte der SPD-Politiker auf der Kurznachrichtenplattform X. Der baden-württembergische Ministerpräsident Kretschmann äußerte sich ebenfalls entsetzt.

    Faeser: Polizei hat bei Ermittlungen auch islamistische Szene im Blick

    Bundesinnenministerin Faeser versprach Aufklärung. Die Sicherheitsbehörden hätten dabei auch die islamistische Szene im Blick, erklärte die SPD-Politikerin. FDP-Chef Lindner sagte der Bild-Zeitung, man müsse sich mit aller Konsequenz gegen islamistischen Terrorismus zur Wehr setzen und auch die Sicherheitsbehörden finanziell stärken. Es müsse Schluss sein mit falscher Toleranz.

    Täter weiterhin nicht vernehmungsfähig

    Der Polizist und fünf weitere Männer waren während einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa angegriffen worden. Der Täter, ein gebürtiger Afghane, kam 2014 als Jugendlicher nach Deutschland. Sein Motiv ist unklar, er ist bisher nicht vernehmungsfähig.
    Diese Nachricht wurde am 02.06.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.