Am Anfang hatte es nach einer einfachen Lösung für ein komplexes Problem ausgesehen: Bauern pflanzen auf ihrem Land Mais an, der zu Alkohol vergoren dem Benzin zugesetzt werden kann. Landwirtschaft und Energiewirtschaft profitieren gleichermaßen von dem Modell. Aber diese Sicht der Dinge ist Vergangenheit, sagt Curt Meine vom amerikanischen "Zentrum für Menschen und Natur".
" Im Verlauf der vergangen Jahre mussten wir lernen - besonders hier in den Vereinigten Staaten -, dass Biokraftstoffe und speziell Bioethanol das Problem nicht so schell lösen werden wie wir gehofft haben. Und in den letzten beiden Jahren hat die Diskussion noch einmal zugenommen. Es geht eben nicht nur um Energie und Landwirtschaft. Sondern auch um alles, was damit verbunden ist: Wasser, die Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Verkehrspolitik, Klimawandel, die öffentliche Gesundheit. Also: Es ist kein einfaches Problem, und es gibt keine einfachen Lösungen. "
Wer Mais anbaut, um daraus Bioethanol herzustellen, verknappt damit zum einen den Rohstoff Wasser und treibt gleichzeitig die Lebensmittelpreise in die Höhe. Über beide Aspekte ist in der Vergangenheit schon ausgiebig berichtet worden. Weniger Aufmerksamkeit haben allerdings die Folgen für die biologische Vielfalt erfahren. Monokulturen können beispielsweise Insekten und anderen kleinen Tieren den Lebensraum stehlen. Und weil die Anbauflächen langsam knapp werden und ein Teil der Ernte durch die jüngsten Hochwasser vernichtet worden ist, denkt man im amerikanische Landwirtschaftsministerium nun darüber nach, stillgelegte Flächen wieder den Bauern zur Verfügung zu stellen, obwohl sich darauf mittlerweile eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat.
" Im amerikanischen Mittleren Westen hatten wir den Großteil unserer reichen Böden umgewandelt in Land für hoch intensiven Maisanbau. Damit haben wir die ursprüngliche biologische Vielfalt unserer Prärielandschaft eingebüßt. Und es hat uns sehr viel Mühe bereitet, diese Ökosysteme anschließend wieder herzustellen. Aber jetzt riskieren wir, sie wieder zu verlieren. Weil diese geschützten Gebiete nun wieder aus wirtschaftlichen Gründen in landwirtschaftliche Hochleistungsflächen umgewandelt werden. "
Umweltschutzverbände argumentieren, dass durch die Rückverwandlung der stillgelegten Flächen zu Farmland nicht nur die Natur schaden nehmen würde, sondern dass auch Milliarden von Dollar aus Steuergeldern umsonst ausgegeben worden seien. Der kurzfristige Nutzen werde auf lange Sicht wieder dadurch aufgehoben, dass die Böden durch die Monokulturen der Erosion ausgesetzt würden. Fünfzehn Naturschutzorganisationen hatten sich vergangene Woche an das US-Landwirtschaftsministerium gewandt, um ihre Bedenken anzumelden. Carl Meine plädiert dafür, die ethischen Aspekte nicht zu vernachlässigen.
" Das ist am Ende eine ethische Frage, nicht nur eine wirtschaftliche oder technische. Es geht darum, was wir als richtig oder falsch betrachten. Und in welcher Beziehung wir zu dem Rest der belebten Welt stehen wollen. "
Einem anderen Aspekt widmet sich Stephen Polaski von der Universität von Minnesota in St. Paul. Er wägt die Vor- und Nachteile von Biotreibstoffen und fossilen Kraftstoffen gegeneinander ab. Und um nicht Äpfel und Birnen miteinander vergleichen zu müssen, berechnet er möglichst umfassend die Schäden für das Klima und die Gesundheit in Dollar und Cent.
" Wie treffen wir eine klare Aussage darüber, ob wir lieber Biotreibstoffe produzieren sollen oder Benzin und Diesel. Wie können wir das eigentlich miteinander vergleichen? Das haben wir versucht, indem wir die Schäden in Geld umgerechnet haben - über eine ganze Spanne von Folgen für die Umwelt. "
Am besten schneiden dabei die Biotreibstoffe der zweiten Generation ab, für die nicht nur einzelne Teile der Pflanze verwendet werden, sondern das gesamte Zellstoffmaterial. Sie sind sowohl den fossilen Kraftstoffen überlegen als auch den Biotreibstoffen aus Mais und Raps.
" Im Verlauf der vergangen Jahre mussten wir lernen - besonders hier in den Vereinigten Staaten -, dass Biokraftstoffe und speziell Bioethanol das Problem nicht so schell lösen werden wie wir gehofft haben. Und in den letzten beiden Jahren hat die Diskussion noch einmal zugenommen. Es geht eben nicht nur um Energie und Landwirtschaft. Sondern auch um alles, was damit verbunden ist: Wasser, die Verfügbarkeit von Lebensmitteln, Verkehrspolitik, Klimawandel, die öffentliche Gesundheit. Also: Es ist kein einfaches Problem, und es gibt keine einfachen Lösungen. "
Wer Mais anbaut, um daraus Bioethanol herzustellen, verknappt damit zum einen den Rohstoff Wasser und treibt gleichzeitig die Lebensmittelpreise in die Höhe. Über beide Aspekte ist in der Vergangenheit schon ausgiebig berichtet worden. Weniger Aufmerksamkeit haben allerdings die Folgen für die biologische Vielfalt erfahren. Monokulturen können beispielsweise Insekten und anderen kleinen Tieren den Lebensraum stehlen. Und weil die Anbauflächen langsam knapp werden und ein Teil der Ernte durch die jüngsten Hochwasser vernichtet worden ist, denkt man im amerikanische Landwirtschaftsministerium nun darüber nach, stillgelegte Flächen wieder den Bauern zur Verfügung zu stellen, obwohl sich darauf mittlerweile eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt entwickelt hat.
" Im amerikanischen Mittleren Westen hatten wir den Großteil unserer reichen Böden umgewandelt in Land für hoch intensiven Maisanbau. Damit haben wir die ursprüngliche biologische Vielfalt unserer Prärielandschaft eingebüßt. Und es hat uns sehr viel Mühe bereitet, diese Ökosysteme anschließend wieder herzustellen. Aber jetzt riskieren wir, sie wieder zu verlieren. Weil diese geschützten Gebiete nun wieder aus wirtschaftlichen Gründen in landwirtschaftliche Hochleistungsflächen umgewandelt werden. "
Umweltschutzverbände argumentieren, dass durch die Rückverwandlung der stillgelegten Flächen zu Farmland nicht nur die Natur schaden nehmen würde, sondern dass auch Milliarden von Dollar aus Steuergeldern umsonst ausgegeben worden seien. Der kurzfristige Nutzen werde auf lange Sicht wieder dadurch aufgehoben, dass die Böden durch die Monokulturen der Erosion ausgesetzt würden. Fünfzehn Naturschutzorganisationen hatten sich vergangene Woche an das US-Landwirtschaftsministerium gewandt, um ihre Bedenken anzumelden. Carl Meine plädiert dafür, die ethischen Aspekte nicht zu vernachlässigen.
" Das ist am Ende eine ethische Frage, nicht nur eine wirtschaftliche oder technische. Es geht darum, was wir als richtig oder falsch betrachten. Und in welcher Beziehung wir zu dem Rest der belebten Welt stehen wollen. "
Einem anderen Aspekt widmet sich Stephen Polaski von der Universität von Minnesota in St. Paul. Er wägt die Vor- und Nachteile von Biotreibstoffen und fossilen Kraftstoffen gegeneinander ab. Und um nicht Äpfel und Birnen miteinander vergleichen zu müssen, berechnet er möglichst umfassend die Schäden für das Klima und die Gesundheit in Dollar und Cent.
" Wie treffen wir eine klare Aussage darüber, ob wir lieber Biotreibstoffe produzieren sollen oder Benzin und Diesel. Wie können wir das eigentlich miteinander vergleichen? Das haben wir versucht, indem wir die Schäden in Geld umgerechnet haben - über eine ganze Spanne von Folgen für die Umwelt. "
Am besten schneiden dabei die Biotreibstoffe der zweiten Generation ab, für die nicht nur einzelne Teile der Pflanze verwendet werden, sondern das gesamte Zellstoffmaterial. Sie sind sowohl den fossilen Kraftstoffen überlegen als auch den Biotreibstoffen aus Mais und Raps.