Freitag, 03. Mai 2024

Weltklimakonferenz Dubai
Gemischte Reaktionen auf Abschlusserklärung der COP28

Vertreterinnen und Vertreter der EU haben sich positiv zur Abschlusserklärung der Weltklimakonferenz in Dubai geäußert. Verhaltener fallen die Reaktionen der USA, der Vereinten Nationen und einiger Umweltverbände aus.

13.12.2023
    Teilnehmer der Weltklimakonferenz versammeln sich im Sitzungssaal.
    Auf der Weltklimakonferenz wird weiter über eine gemeinsame Abschlusserklärung debattiert. (AP / Kamran Jebreili)
    Der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Rockström, zeigte sich grundsätzlich zufrieden mit der Erklärung. Sie reiche aber nicht aus, die Erderwärmung wie angestrebt auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen.
    Bundesaußenministerin Baerbock sagte, die Einigung zeige, dass die Staaten den Weg der Klimagerechtigkeit gemeinsam gingen. EU-Klimakommissar Hoekstra betonte, die Menschheit habe endlich getan, was lange überfällig sei. EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen rief den Beginn des "postfossilen Zeitalters" aus. Der kanadische Klimaminister Guilbeault und Konferenzpräsident Sultan Al-Dschaber aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sprachen von einer historischen Entscheidung.
    Der US-Klimabeauftragte Kerry erklärte hingegen, seine Regierung habe sich klarere Formulierungen gewünscht. UNO-Generalsekretär Guterres mahnte, dass das Zeitalter der fossilen Energien enden müsse. Die Welt könne sich Verzögerungen, Unentschiedenheit und halbe Sachen nicht mehr leisten. Ein Bündnis kleinerer Inselstaaten monierte eine Reihe möglicher Schlupflöcher im Abschlusstext. Erreicht worden sei ein kleiner Fortschritt, benötigt werde aber ein exponentieller Wandel, hieß es.

    Umweltorganisationen mit gemischten Gefühlen

    Der Geschäftsführer der deutschen Umweltorganisation Germanwatch, Bals, sagte im Deutschlandfunk, er hätte sich an einigen Stellen mehr Klarheit gewünscht. Trotzdem sei die Abkehr von fossilen Energien ein starkes Signal. Sollten die Vorhaben ernsthaft umgesetzt werden, werde das die Geopolitik in der Welt dramatisch verändern. Das Interview mit Christoph Bals können Sie hier nachlesen.
    Von Organisationen wie Destination Zero, WWF und Global Citizen hieß es, der Text sei besser als die erste Version. Dennoch sei das Ergebnis zu vage und es fehlten Details, wie der vollständige Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas erreicht werden könne.
    Die Weltklimakonferenz hatte sich einen Tag nach ihrem offiziellen Ende auf einen Abschlusstext geeinigt. Darin werden die Staaten erstmals aufgefordert, sich von fossilen Energien abzuwenden. Die Erklärung fiel jedoch schwächer aus als der zuvor diskutierte klare Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.

    Applaus im Plenarsaal

    Im Plenarsaal begrüßten die Verhandlungsführer aus fast 200 Staaten den Beschluss mit Applaus. Im Text heißt es, es gehe darum, die Maßnahmen in diesem entscheidenden Jahrzehnt zu beschleunigen, um bis 2050 CO2-neutral zu werden. In der Liste von Maßnahmen wird auch auf den Ausbau von Technologien verwiesen, mit denen CO2 aus der Atmosphäre entzogen werden kann. An solchen Verfahren wird zwar geforscht, sie sind derzeit aber nicht in großem Umfang verfügbar. Als eine Option wird zudem die Atomenergie genannt.
    Im kommenden Jahr wird die UNO-Klimakonferenz von Aserbaidschan ausgerichtet.
    Diese Nachricht wurde am 13.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.