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Meeres-Verschmutzung
Enzym aus der Tiefsee baut Plastik ab

Forschende haben einen neuen Baustein für den Kampf gegen die Plastikverschmutzung im Meer gefunden. Ein Team unter der Leitung der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der Universität Hamburg hat ein neues plastikabbauendes Enzym aus der Tiefsee entdeckt.

    Im Meer vor Hawaii treibt eine große Insel voller Plastik.
    Plastikmüll im Meer vor Hawaii (picture alliance / AP Photo)
    Das Enzym PET46 aus einem nicht-kultivierten Tiefsee-Mikroorganismus könne den Kunststoff PET abbauen und besitzt viele ungewöhnliche Eigenschaften, heißt es von der Studienleiterin Ruth Schmitz-Streit. Bisher seien etwa 80 verschiedene PET-abbauende Enzyme bekannt, die überwiegend in Bakterien oder Pilzen gefunden wurden. Das Enzym PET46 unterscheide sich aber deutlich von bisher entdeckten Enzymen. Es sei sehr robust, vertrage auch hohe Temperaturen und könne sowohl sehr langkettige PET-Moleküle, sogenannte Polymere, als auch kurzkettigere PET-Moleküle, sogenannte Oligomere, abbauen.
    Die biochemischen Eigenschaften des neu entdeckten PET46 machen es für Kunststoffe aus dem Meer und von Land zu einem „sehr interessanten Enzym“, betonte die Wissenschaftlerin. PET46 könne im großen Maßstab produziert werden und Plastikmüll aus den Weltmeeren zersetzen.
    Das Forschungsteam hat die Ergebnisse kürzlich im Fachjournal „Communications Chemistry“ veröffentlicht.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.