
Erbgut-Änderungen sind die Grundlage für Evolution: Manche bringen einen Überlebensvorteil für die betroffenen Tiere und bleiben damit eher erhalten, weil diese Exemplare eine größere Chance für mehr Nachwuchs haben. Aber auch Krebs basiert auf spontanen kleinen Änderungen in der DNA, die zu Fehlfunktionen der betroffenen Zelle und ungezügelter Zellvermehrung führen.
Die Veränderungsrate des Erbguts von Epaulettenhaien beträgt nur etwa ein Zwanzigstel der Rate beim Menschen, wie ein Forschungsteam um Manfred Schartl von der Universität Würzburg im Journal "Nature Communications" berichtet. Es handle sich um die niedrigste bisher bei Wirbeltieren bekannte Mutationsrate überhaupt. Zum Nachteil kann die geringe Mutationsrate für die Haie vor allem werden, wenn ihre Population ohnehin schon stark verringert ist und sie sich dann an eine rasch wandelnde Umwelt anpassen müssen, wie die Forscher erläutern.
Epaulettenhaie leben in Korallenriffen bis in 60 Meter Tiefe. Sie werden nur etwas größer als einen Meter, sind meist nachts unterwegs und schwimmen nur selten. Stattdessen nutzen sie ihre Flossen als Füße und "laufen" über den Meeresboden. Haie sind entwicklungsgeschichtlich sehr alt. Sie bevölkern die Weltmeere seit etwa 400 bis 500 Millionen Jahren, ihr grundsätzliches Erscheinungsbild hat sich in dieser enormen Zeitspanne kaum verändert.