Eigentlich scheint die Meldung nicht neu, denn bereits vor zwei Jahren verkündeten Genomforscher der öffentlich geförderten Humane Genom Organisation vollmundig, der erste Atlas zum menschlichen Genom sei fertig gestellt. "Doch was wir 2001 der Öffentlichkeit vorgestellt haben, war quasi eine erste Arbeitsversion der Genkarte", stellt Helmut Blöcker von der Gesellschaft für Biotechnologische Forschung in Braunschweig klar. Man habe weitere zwei Jahre benötigt, um diese Vorabversion in eine endgültige Fassung zu überführen. Überdies habe man darauf abgezielt, diese neuerliche Verlautbarung möglichst mit dem 50. Jahrestag der Entdeckung der DNS-Doppelhelix durch Watson und Crick zusammen fallen zu lassen. "Auch wenn es noch etwas dauert, bis wir die komplette Arbeit veröffentlichen werden, so haben wir doch die Sequenzierung des menschlichen Genoms jetzt vollständig abgeschlossen."
Doch auch heute sind nicht wirklich 100 Prozent der menschlichen Erbanlagen vollständig zugeordnet. "Die Natur selbst ist sehr komplex und entzieht sich quasi durch raffinierte Anordnungen den Wissenschaftlern immer wieder. Wir wandten alle verfügbaren modernen Technologien an, um auch die letzten Lücken in dieser 3,2 Milliarden Basen lange Buchstabenkette zu schließen. Doch nach dem Stand der Technik gelingt dies nicht eben nicht überall." Diese schwierige Aufgabe werde noch kommende Generationen von Wissenschaftlern beschäftigen. Dennoch sei die Sequenz jetzt in der Essenz fertig gestellt. Dass die kostspieligen Sequenzierroboter jetzt in ihren Labors verstauben, ist indes nicht zu befürchten, unterstreicht der Experte: "Wir müssen noch viel lernen über das Zusammenspiel der einzelnen Gene im menschlichen Körper. Dies ist nur über Experimente zu erreichen, in denen wir Vergleiche mit dem Erbgut anderer Modellorganismen anstellen. So wird derzeit beispielsweise auch eine Genomkarte des Schimpansen entwickelt, der den nächsten Verwandten des Menschen darstellt." Daneben würden auch Gensequenzen von Maus, Ratte und anderen Tieren neu erstellt oder verbessert.
Ein wichtiges Argument zur Erforschung des menschlichen Erbgutes war und ist die Bekämpfung von Krankheiten mit genetischer Grundlage. So gelten heute rund 1500 Gene als Mitauslöser von erblich bedingten Leiden. Dennoch konnten bislang keine wesentlichen Durchbrüche dazu erzielt werden. Auch Blöcker warnt vor überzogenen Erwartungen: "Wir benötigten alleine rund 15 Jahre für das Auslesen der Erbinformation. Wir müssen auch in vergleichbaren Zeiträumen denken, wenn es um die Bekämpfung von Krankheiten geht." Dagegen könnten sich Erfolge auf dem Gebiet der Diagnostik bereits rascher einstellen. Auch könne nicht grundsätzlich von einzelnen Krankheitsgenen gesprochen werden. Stets seien auch Umweltfaktoren an der Entstehung von Leiden beteiligt. Diese Zusammenhänge besser zu verstehen, erfordere noch viel Arbeit in der Zukunft.
[Quelle: Ralf Krauter]
Doch auch heute sind nicht wirklich 100 Prozent der menschlichen Erbanlagen vollständig zugeordnet. "Die Natur selbst ist sehr komplex und entzieht sich quasi durch raffinierte Anordnungen den Wissenschaftlern immer wieder. Wir wandten alle verfügbaren modernen Technologien an, um auch die letzten Lücken in dieser 3,2 Milliarden Basen lange Buchstabenkette zu schließen. Doch nach dem Stand der Technik gelingt dies nicht eben nicht überall." Diese schwierige Aufgabe werde noch kommende Generationen von Wissenschaftlern beschäftigen. Dennoch sei die Sequenz jetzt in der Essenz fertig gestellt. Dass die kostspieligen Sequenzierroboter jetzt in ihren Labors verstauben, ist indes nicht zu befürchten, unterstreicht der Experte: "Wir müssen noch viel lernen über das Zusammenspiel der einzelnen Gene im menschlichen Körper. Dies ist nur über Experimente zu erreichen, in denen wir Vergleiche mit dem Erbgut anderer Modellorganismen anstellen. So wird derzeit beispielsweise auch eine Genomkarte des Schimpansen entwickelt, der den nächsten Verwandten des Menschen darstellt." Daneben würden auch Gensequenzen von Maus, Ratte und anderen Tieren neu erstellt oder verbessert.
Ein wichtiges Argument zur Erforschung des menschlichen Erbgutes war und ist die Bekämpfung von Krankheiten mit genetischer Grundlage. So gelten heute rund 1500 Gene als Mitauslöser von erblich bedingten Leiden. Dennoch konnten bislang keine wesentlichen Durchbrüche dazu erzielt werden. Auch Blöcker warnt vor überzogenen Erwartungen: "Wir benötigten alleine rund 15 Jahre für das Auslesen der Erbinformation. Wir müssen auch in vergleichbaren Zeiträumen denken, wenn es um die Bekämpfung von Krankheiten geht." Dagegen könnten sich Erfolge auf dem Gebiet der Diagnostik bereits rascher einstellen. Auch könne nicht grundsätzlich von einzelnen Krankheitsgenen gesprochen werden. Stets seien auch Umweltfaktoren an der Entstehung von Leiden beteiligt. Diese Zusammenhänge besser zu verstehen, erfordere noch viel Arbeit in der Zukunft.
[Quelle: Ralf Krauter]