Zu Beginn ausnahmsweise mal die gute Nachricht: Elizabeth Migongo-Bake, die Vertreterin von Achim Steiner, dem Chef des UN-Umweltprogramms, sagte: In Sachen Umweltschutz gab es in den letzten Jahren zumindest regional Fortschritte zu verzeichnen:
"Die Luftverschmutzung ist in Europa seit 2000 jährlich um zwei Prozent zurückgegangen. Im Amazonasgebiet wird seit 2004 jedes Jahr nur noch halb so viel Tropenwald abgeholzt wie im Jahr zuvor. Auf Fidschi hat sich der Bestand mancher Arten verdoppelt, Hummer und Mangroven zum Beispiel."
Die Kernaussagen dieses neuen Berichts des Umweltprogramms der Vereinten Nationen sind jedoch geradezu apokalyptisch: Weltweit sind mehr als 60 Prozent aller Ökosysteme geschädigt und werden so ausgebeutet, dass sie sich von alleine nicht wieder erholen werden. In Entwicklungsländern sterben jährlich drei Millionen Menschen an Krankheiten durch verschmutztes Wasser. Die meisten dieser drei Millionen Toten sind Kinder unter fünf Jahren. Wenn die Umwelt weiter so belastet wird wie heute, werden UNEP zufolge in weniger als 20 Jahren über 1,8 Milliarden Menschen in Gegenden mit großer Wasserknappheit leben. Weiter Probleme: Der Klimagasausstoß steigt weiter, die Landnutzung hat sich "unerwartet und dramatisch stark" ausgeweitet. Die Folgen davon sind: Wüstenbildung, die Artenvielfalt geht zurück. Kurz: Der neue UNEP-Bericht bestätigt die tiefe Krise unserer Erde. Jacqueline McGlade ist Direktorin der europäischen Umweltagentur, hat an dem Report mitgearbeitet und benennt die europäischen Probleme:
"Wir kämpfen mit der Luftverschmutzung durch den Verkehr, Wüstenbildung im Mittelmeerraum. Unser Wasser leidet an Überdüngung und mehr 60 Prozent der europäischen Fischbestände sind soweit zurückgegangen, dass sie sich alleine nicht mehr erholen können."
Nie habe Europa so eine bedeutende Rolle auf dem Weltmarkt und für die globale Umwelt gespielt wie heute. Die Direktorin der europäischen Umweltagentur leitet aus dem UN-Umweltbericht Folgendes ab:
"Wir brauchen eine viel klarere globale Reform der Institutionen. Diese Reform muss widerspiegeln, dass es keinen globalen Markt für natürliche Ressourcen gibt. Mit anderen Worten: Die Preise für natürliche Ressourcen wird nicht angemessen gebildet. In Europa müssen wir endlich die wirklichen Preise zahlen für Produkte und Dienstleistungen, die wir in Schwellen- und Entwicklungsländern einkaufen."
Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, sagte, um global etwas bewegen zu können in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, dürften die Industrieländer nicht auf Entwicklungs- und Schwellenländer warten:
"Es braucht einige Pionierländer und einige Regionen, die in der Frage der ökologischen Modernisierung vorangehen. Sonst wird das nicht funktionieren."
Bundesregierung und Bundestag haben sich ja das Ziel gesetzt: Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020. Dazu hat die Bundesregierung ja vor Kurzem im brandenburgischen Meseberg ein relativ ambitioniertes Klimaprogramm verabschiedet. Auf dem UN-Umweltgipfel in Dezember in Bali soll verabredet werden, dass über ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll verhandelt wird. Dazu müsse die Bundesregierung den Klimaplan aus Meseberg umsetzen, sagte Müller. Doch Deutschland scheint seine internationale Vorreiterrolle zu verspielen. Denn, ob der Klimaplan aus Meseberg wirklich auch so umgesetzt wird wie geplant sei fraglich, sagte Müller:
"Ich will das vorsichtig formulieren: Im Augenblick läuft es noch nicht optimal."
"Die Luftverschmutzung ist in Europa seit 2000 jährlich um zwei Prozent zurückgegangen. Im Amazonasgebiet wird seit 2004 jedes Jahr nur noch halb so viel Tropenwald abgeholzt wie im Jahr zuvor. Auf Fidschi hat sich der Bestand mancher Arten verdoppelt, Hummer und Mangroven zum Beispiel."
Die Kernaussagen dieses neuen Berichts des Umweltprogramms der Vereinten Nationen sind jedoch geradezu apokalyptisch: Weltweit sind mehr als 60 Prozent aller Ökosysteme geschädigt und werden so ausgebeutet, dass sie sich von alleine nicht wieder erholen werden. In Entwicklungsländern sterben jährlich drei Millionen Menschen an Krankheiten durch verschmutztes Wasser. Die meisten dieser drei Millionen Toten sind Kinder unter fünf Jahren. Wenn die Umwelt weiter so belastet wird wie heute, werden UNEP zufolge in weniger als 20 Jahren über 1,8 Milliarden Menschen in Gegenden mit großer Wasserknappheit leben. Weiter Probleme: Der Klimagasausstoß steigt weiter, die Landnutzung hat sich "unerwartet und dramatisch stark" ausgeweitet. Die Folgen davon sind: Wüstenbildung, die Artenvielfalt geht zurück. Kurz: Der neue UNEP-Bericht bestätigt die tiefe Krise unserer Erde. Jacqueline McGlade ist Direktorin der europäischen Umweltagentur, hat an dem Report mitgearbeitet und benennt die europäischen Probleme:
"Wir kämpfen mit der Luftverschmutzung durch den Verkehr, Wüstenbildung im Mittelmeerraum. Unser Wasser leidet an Überdüngung und mehr 60 Prozent der europäischen Fischbestände sind soweit zurückgegangen, dass sie sich alleine nicht mehr erholen können."
Nie habe Europa so eine bedeutende Rolle auf dem Weltmarkt und für die globale Umwelt gespielt wie heute. Die Direktorin der europäischen Umweltagentur leitet aus dem UN-Umweltbericht Folgendes ab:
"Wir brauchen eine viel klarere globale Reform der Institutionen. Diese Reform muss widerspiegeln, dass es keinen globalen Markt für natürliche Ressourcen gibt. Mit anderen Worten: Die Preise für natürliche Ressourcen wird nicht angemessen gebildet. In Europa müssen wir endlich die wirklichen Preise zahlen für Produkte und Dienstleistungen, die wir in Schwellen- und Entwicklungsländern einkaufen."
Michael Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium, sagte, um global etwas bewegen zu können in Sachen Umwelt- und Klimaschutz, dürften die Industrieländer nicht auf Entwicklungs- und Schwellenländer warten:
"Es braucht einige Pionierländer und einige Regionen, die in der Frage der ökologischen Modernisierung vorangehen. Sonst wird das nicht funktionieren."
Bundesregierung und Bundestag haben sich ja das Ziel gesetzt: Reduktion des CO2-Ausstoßes um 40 Prozent bis 2020. Dazu hat die Bundesregierung ja vor Kurzem im brandenburgischen Meseberg ein relativ ambitioniertes Klimaprogramm verabschiedet. Auf dem UN-Umweltgipfel in Dezember in Bali soll verabredet werden, dass über ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll verhandelt wird. Dazu müsse die Bundesregierung den Klimaplan aus Meseberg umsetzen, sagte Müller. Doch Deutschland scheint seine internationale Vorreiterrolle zu verspielen. Denn, ob der Klimaplan aus Meseberg wirklich auch so umgesetzt wird wie geplant sei fraglich, sagte Müller:
"Ich will das vorsichtig formulieren: Im Augenblick läuft es noch nicht optimal."