Es geht um knapp 30 Kilometer Stromkabel, die in Nordfriesland die Gemüter erhitzen. Dabei ist man sich dort, wo der heftiger Wind weht, einig. Bevölkerung, Parteien, Windparkbetreiber und Landwirte wollen - ganz klar - ein Erdkabel. Freileitungen kommen nicht in Frage. Sie richten zu viel Schaden an, sagt Landwirt Friedrich Detlefsen:
" Wir haben das in der zurückliegenden Zeit auch gehabt, dass Masten abgeknickt sind und im Winter, wenn Eisregen fällt, dass die Seile reißen und bei uns haben dann in den Ställen die Tiere tot gelegen."
Für EON-Netz ist dieser Schaden allerdings zu vernachlässigen, so Pressesprecherin, Dr. Anja Charles de Beaulieu:
" Grundsätzlich kann es natürlich immer passieren, dass bei einem starken Sturm ein Baum in die Leitung geweht wird, dass dann ein Leiterseil auch mal reißt und auf den Boden fällt, das aber ist eine Ausnahme und passiert nur bei schwerem Sturm."
Unerheblich auch, dass die etwa 400 Masten auf den Feldern Tourismus schädigend seien. Für EON sind Masten Masten, ob sich dort Rotoren drehen oder Strom fließt, so die Pressesprecherin. In der nordfriesischen Bevölkerung dagegen ist man sich einig. Die Grundstückseigentümer haben bereits Verträge geschlossen, mit der regionalen Gesellschaft für Energie und Ökologie, kurz GEO - und zwar für ein Erdkabel. Heinz Carstensen:
" Wir haben die Übereinkünfte mit den Gemeinden, auch mit den Wasser- und Bodenverbänden, also die Querung von Sielzügen, also da haben wir ein hundertprozentige Akzeptanz."
Es sind betriebswirtschaftliche Gründe, die bei EON für die Freileitung sprechen. Uns sind die Hände gebunden, sagt Anja Chales de Beaulieu.
" Wir können nicht einfach sagen, wir bauen ein Kabel, denn wir sind laut Energiewirtschaftsgesetz zu einer betriebswirtschaftlich rationellen Betriebsführung verpflichtet, das heißt, wir müssen die kostengünstigste Variante wählen und das ist die Freileitung."
Die Kosten für ein Erdkabel wären tatsächlich etwas höher. Von 30 Prozent Mehrkosten geht man aus. Von zwei- bis dreimal so hohen Kosten spricht der Stromkonzern. Für die Vertreter der Interessensgemeinschaft "Pro Erdkabel" liegen die Vorteile eines Erdkabels klar auf der Hand, Sprecher Peter Wilhelm Petersen.
" Bei Erdkabel haben wir nicht diese Emissionen wie bei Freileitungen, Smog spielt keine Rolle. Für uns, auch als Landwirte, ist das eine Baumaßnahme, die über ein halbes Jahr läuft. Die anderen Dinger, das sind große Masten. Das wird eine dauerhafte Belastung und so eine Freileitung, die steht ja auch 100, 150 Jahre."
Und ginge es nur um die Nordfriesen, dann könnte das Erdkabel schon im nächsten Jahr gelegt werden. Die Anträge sind eingereicht und mit einer Genehmigung wird gerechnet, so Heinz Carstensen:
" Wir haben im März die Anträge eingereicht bei den Naturschutzbehörden, in Husum und Schleswig. Die ersten Teilgenehmigungen liegen bereits vor und wir könnten schon im nächsten Jahr verstärkt den Strom abführen."
Bis eine Freileitung steht, vergehen acht bis zehn Jahre, von der Planung bis zum Bau. In dieser Zeit stehen die Windräder immer wieder still. Und der finanzielle Schaden ist groß. Von zwölf Millionen allein im vergangenen Jahr ist die Rede, sagen die Windradbetreiber. EON als Netzbetreiber sei außerdem verpflichtet, das Stromnetz unverzüglich ausbauen, so die Erdkabelbefürworter.
" Nach dem erneuerbaren Energiengesetz haben wir auch den Anspruch darauf, diese Leistung einzuspeisen, und der Netzbetreiber ist verpflichtet, einen unverzüglichen Netzausbau zu leisten, und EON hat sich da schon verdammt viel Zeit gelassen und Erdkabel wäre unverzüglich zu realisieren."
Der Stromriese hält dagegen:
" Tatsache ist, Leitungsbau bewegt sich im öffentlich rechtlichen Raum, und damit sind gesetzgeberische Vorgaben einzuhalten. Grundsätzlich sind wir verpflichtet, neue Windparks an unser Netz einzuschließen, das tun wir auch. Wir haben das Erzeugungsmanagement eingeführt, womit sich Erzeuger einverstanden erklären müssen,"
Was bedeutet, dass bei zuviel Wind die Windräder abgeschaltet werden müssen. Jetzt droht der Stromkonzern den Landwirten mit Enteignung. Landwirt Friedrich Detlefsen:
" Den Grund und Boden behält man, aber per Zwang werden dann die Masten darauf gestellt. "
Also nicht Enteignung im herkömmlichen Sinne, doch aber so, dass der Stromkonzern das Land in seinem Sinne nutzen kann.
" Enteignung meint, dass wir das Recht zur Überspannung eines Grundstücks oder eines Mastes haben."
Es gibt nun das so genannte Planfeststellungsverfahren, dass die Freileitung gebaut werden kann, dann führt EON Entschädigungsverhandlungen mit den Grundstückseigentümern. Nachgeben will man im Nordfriesland auf alle Fälle nicht. Und wird der Druck noch größer, dann werden Windparkbetreiber und Landwirte den Klageweg beschreiten
" Wir haben das in der zurückliegenden Zeit auch gehabt, dass Masten abgeknickt sind und im Winter, wenn Eisregen fällt, dass die Seile reißen und bei uns haben dann in den Ställen die Tiere tot gelegen."
Für EON-Netz ist dieser Schaden allerdings zu vernachlässigen, so Pressesprecherin, Dr. Anja Charles de Beaulieu:
" Grundsätzlich kann es natürlich immer passieren, dass bei einem starken Sturm ein Baum in die Leitung geweht wird, dass dann ein Leiterseil auch mal reißt und auf den Boden fällt, das aber ist eine Ausnahme und passiert nur bei schwerem Sturm."
Unerheblich auch, dass die etwa 400 Masten auf den Feldern Tourismus schädigend seien. Für EON sind Masten Masten, ob sich dort Rotoren drehen oder Strom fließt, so die Pressesprecherin. In der nordfriesischen Bevölkerung dagegen ist man sich einig. Die Grundstückseigentümer haben bereits Verträge geschlossen, mit der regionalen Gesellschaft für Energie und Ökologie, kurz GEO - und zwar für ein Erdkabel. Heinz Carstensen:
" Wir haben die Übereinkünfte mit den Gemeinden, auch mit den Wasser- und Bodenverbänden, also die Querung von Sielzügen, also da haben wir ein hundertprozentige Akzeptanz."
Es sind betriebswirtschaftliche Gründe, die bei EON für die Freileitung sprechen. Uns sind die Hände gebunden, sagt Anja Chales de Beaulieu.
" Wir können nicht einfach sagen, wir bauen ein Kabel, denn wir sind laut Energiewirtschaftsgesetz zu einer betriebswirtschaftlich rationellen Betriebsführung verpflichtet, das heißt, wir müssen die kostengünstigste Variante wählen und das ist die Freileitung."
Die Kosten für ein Erdkabel wären tatsächlich etwas höher. Von 30 Prozent Mehrkosten geht man aus. Von zwei- bis dreimal so hohen Kosten spricht der Stromkonzern. Für die Vertreter der Interessensgemeinschaft "Pro Erdkabel" liegen die Vorteile eines Erdkabels klar auf der Hand, Sprecher Peter Wilhelm Petersen.
" Bei Erdkabel haben wir nicht diese Emissionen wie bei Freileitungen, Smog spielt keine Rolle. Für uns, auch als Landwirte, ist das eine Baumaßnahme, die über ein halbes Jahr läuft. Die anderen Dinger, das sind große Masten. Das wird eine dauerhafte Belastung und so eine Freileitung, die steht ja auch 100, 150 Jahre."
Und ginge es nur um die Nordfriesen, dann könnte das Erdkabel schon im nächsten Jahr gelegt werden. Die Anträge sind eingereicht und mit einer Genehmigung wird gerechnet, so Heinz Carstensen:
" Wir haben im März die Anträge eingereicht bei den Naturschutzbehörden, in Husum und Schleswig. Die ersten Teilgenehmigungen liegen bereits vor und wir könnten schon im nächsten Jahr verstärkt den Strom abführen."
Bis eine Freileitung steht, vergehen acht bis zehn Jahre, von der Planung bis zum Bau. In dieser Zeit stehen die Windräder immer wieder still. Und der finanzielle Schaden ist groß. Von zwölf Millionen allein im vergangenen Jahr ist die Rede, sagen die Windradbetreiber. EON als Netzbetreiber sei außerdem verpflichtet, das Stromnetz unverzüglich ausbauen, so die Erdkabelbefürworter.
" Nach dem erneuerbaren Energiengesetz haben wir auch den Anspruch darauf, diese Leistung einzuspeisen, und der Netzbetreiber ist verpflichtet, einen unverzüglichen Netzausbau zu leisten, und EON hat sich da schon verdammt viel Zeit gelassen und Erdkabel wäre unverzüglich zu realisieren."
Der Stromriese hält dagegen:
" Tatsache ist, Leitungsbau bewegt sich im öffentlich rechtlichen Raum, und damit sind gesetzgeberische Vorgaben einzuhalten. Grundsätzlich sind wir verpflichtet, neue Windparks an unser Netz einzuschließen, das tun wir auch. Wir haben das Erzeugungsmanagement eingeführt, womit sich Erzeuger einverstanden erklären müssen,"
Was bedeutet, dass bei zuviel Wind die Windräder abgeschaltet werden müssen. Jetzt droht der Stromkonzern den Landwirten mit Enteignung. Landwirt Friedrich Detlefsen:
" Den Grund und Boden behält man, aber per Zwang werden dann die Masten darauf gestellt. "
Also nicht Enteignung im herkömmlichen Sinne, doch aber so, dass der Stromkonzern das Land in seinem Sinne nutzen kann.
" Enteignung meint, dass wir das Recht zur Überspannung eines Grundstücks oder eines Mastes haben."
Es gibt nun das so genannte Planfeststellungsverfahren, dass die Freileitung gebaut werden kann, dann führt EON Entschädigungsverhandlungen mit den Grundstückseigentümern. Nachgeben will man im Nordfriesland auf alle Fälle nicht. Und wird der Druck noch größer, dann werden Windparkbetreiber und Landwirte den Klageweg beschreiten