Donnerstag, 25. April 2024

Türkei
Erdogan signalisiert mit neuem Finanzminister ökonomische Kehrtwende - neue Verfassung in Aussicht gestellt

Nach seiner Vereidigung für eine neue Amtszeit hat der türkische Präsident Erdogan einen Großteil seines Kabinetts neu aufgestellt.

04.06.2023
    Mehmet Simsek sitzt an einem Konferenztisch. Vor ihm sind Akten ausgebreitet, in einer davon blättert er. Er trägt eine Brille und schaut aufmerksam in die Runde.
    Mehmet Simsek (picture alliance / Uwe Anspach / d / Uwe Anspach)
    Zum Finanzminister ernannte Erdogan den Ökonomen Simsek, der dieses Amt schon einmal innehatte. Nachrichtenagenturen schreiben, die Ernennung könnte eine Abkehr von Erdogans unorthodoxer Finanzpolitik bedeuten. Die türkische Zentralbank hatte trotz der hohen Inflation auf eine Niedrigzinspolitik gesetzt. Der gängigen Lehrmeinung zufolge sind in solch einer Situation höhere Zinsen angebracht.
    Außenminister in der Türkei wird der langjährige Geheimdienstchef Fidan. Der bisherige Außenminister Cavusoglu ist nicht mehr Teil des Kabinetts. Verteidigungsminister wird Stabschef Güler, neuer Innenminister der bisherige Istanbuler Gouverneur Yerlikaya. Einzige Frau im Kabinett ist die neue Familienministerin Göktas.
    Vor der Bekanntgabe seines Kabinetts hatte Erdogan in einer Rede zu seiner Amtseinführung die Menschen in der Türkei zur Einheit aufgerufen. Der türkische Präsident teilte zudem mit, dass er eine neue Verfassung für sein Land anstrebe.
    Diese Nachricht wurde am 04.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.