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Türkei
Erdogan verbindet Aufnahme Schwedens in NATO mit Wiederaufnahme von EU-Gesprächen mit seinem Land

Der türkische Präsident Erdogan hat einen NATO-Beitritt Schwedens an die weitere Annäherung seines Landes an die Europäische Union geknüpft.

    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan
    Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. (picture alliance / dpa / TASS / Valery Sharifulin)
    Dies werde er beim Gipfel der NATO-Staaten morgen in Litauen deutlich machen, sagte Erdogan in Istanbul. Er erwarte, dass die EU den Weg für die Türkei zur Mitgliedschaft ebne, um damit den Weg Schwedens in die NATO frei zu machen. Erdogan betonte, niemand dürfe von Ankara Kompromisse erwarten.
    Der Politikwissenschaftler Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik sagte im Deutschlandfunk, Erdogan verfolge damit weiter seinen Kurs, ein sperriger Partner in der Militärallianz zu bleiben. Er überreize sein Blatt und lasse durchblicken, dass es ihm nicht darum gehe, einen Kompromiss zu finden. Schweden werde wegen des Widerstands der Türkei jetzt nicht Mitglied der NATO werden können, so Kaim.
    In Vilnius findet heute noch ein Gespräch zwischen Erdogan und dem schwedischen Regierungschef Kristersson statt, zu dem NATO-Generalsekretär Stoltenberg die beiden Politiker eingeladen hat.
    Diese Nachricht wurde am 10.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.