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Ressourcenverbrauch
Erdüberlastungstag 2022: Die Menschheit lebt ab Anfang August "auf Pump"

Mitte nächster Woche ist sogenannter Erdüberlastungstag. Dann hat die Weltbevölkerung ihre ökologischen Ressourcen für dieses Jahr aufgebraucht und lebt rein rechnerisch für den Rest des Jahres "auf Pump".

    Menschenmenge in einer Kölner Fußgängerzone
    Wir sind zu viele, verbrauchen zuviel und machen uns zu wenig Gedanken darüber, beklagen Umweltschützer anlässlich des diesjährigen "Erd-Überlastungs-Tages". (imago stock&people)
    Das teilte die Umweltorganisation "Germanwatch" in Bonn mit und berief sich auf die neuesten Ergebnisse des "Global Footprint Network". Dass der Erdüberlastungstag in diesem Jahr am 2. August stattfinde, bedeute, die Menschheit lebe derzeit so, als hätte sie 1,7 Planeten zur Verfügung.
    "Seit mehr als 50 Jahren werden die natürlichen Ressourcen der Erde ununterbrochen jedes Jahr übernutzt", erklärte Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. Immerhin nehme die Überlastung seit einigen Jahren kaum noch zu - und in diesem Jahr sogar ganz leicht ab, ergänzte Bals.
    Der sogenannte Erdüberlastungstag liegt laut Global Footprint Network in diesem Jahr fünf Tage vor dem im vergangenen Jahr. Allerdings seien vier der fünf Tage allein auf eine veränderte Datengrundlage zurückzuführen. Der deutsche Erdüberlastungstag war bereits Anfang Mai.
    Das Global Footprint Network stellt für seine jährliche Studie zwei rechnerische Größen gegenüber: zum einen die biologische Kapazität der Erde zum Aufbau von Ressourcen sowie zur Aufnahme von Müll und Emissionen. Dem gegenüber stehe Wälder, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründe, die die Menschen derzeit für ihre Lebens- und Wirtschaftsweise verbrauchen.