Andreas Gerlach:
" Ich bin promovierter Chemiker, habe an der Uni Düsseldorf studiert und promoviert im Bereich physikalische Chemie, bin 34 Jahre und habe meine Doktorarbeit Ende August letzten Jahres beendet. "
Anja Eigenbrodt:
" Ich bin Diplomsozialwissenschaftlerin, habe Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum studiert mit dem Schwerpunkt Politik und Verwaltung, habe aber auch sehr viel im Bereich Migration gemacht. "
Anja Eigenbrodt und Andreas Gerlach haben einiges vorzuweisen: Einen sehr guten Hochschulabschluss und Berufserfahrungen durch Praktika. Dennoch finden sie keinen Job. Statt darauf zu warten, dass die Arbeitsagentur ihnen eine Stelle vermittelt, setzen sie lieber auf Eigeninitiative. Sie haben sich einer Gruppe von insgesamt 24 arbeitslosen Akademikern angeschlossen und gehen gemeinsam auf Jobsuche. Sie haben alle unterschiedliche Fächer studiert – Jura, Pädagogik, Biologie, Kaufmann - aber allen geht es ähnlich. Jede Menge Bewerbungen haben sie losgeschickt - ohne Erfolg. Anja Eigenbrodt:
" Ich habe insgesamt 60 Bewerbungen losgeschickt, habe aber leider nur Absagen bekommen. "
Jürgen Müller, Diplomkaufmann:
" Ich hatte die Hauptfächer Marketing, Statistik und ich ziele auf den Bereich Marketing, PR, Vertrieb. Darauf habe ich mich hauptsächlich beworben. Es waren circa über 100 Bewerbungen, hatte aber auch 10 Einstellungsgespräche, aber man muss wissen, dass auf jede Stelle an die 700 bis teilweise über 1000 Leute kommen und es ist natürlich dann schwierig, sich da durchzusetzen. Ich hab eine hohe Frustrationsgrenze, aber allmählich könnte mal eine Festanstellung rausspringen. "
Um Kontakte zu Arbeitgebern zu bekommen, haben die 24 Hochschulabsolventen Flyer entworfen und an rund 1000 Firmen verschickt. Darin stellen sie sich vor mit Lebenslauf und Berufswünschen. Außerdem haben sie eine eigene Homepage erstellt. Auf der Internetseite www.wirtschaftstrainee2005.de stellen sie sich mit Foto, Lebenslauf und beruflichen Interessen vor.
Kennen gelernt hat sich die engagierte Gruppe in Dortmund, wo sie derzeit einen betriebswirtschaftlichen Lehrgang bei der Firma Concada durchlaufen. Die neunmonatige Maßnahme wird vom Arbeitsamt gefördert.
" Heute haben wir wieder Wirtschaftsenglisch. Das bedeutet, von morgens halb 9 bis kurz vor 4 haben wir dann Englisch in einem durch und wir üben jetzt gerade für die Prüfung. "
Zunächst ist Theorie angesagt. Drei Monate lang beschäftigen sich die Teilnehmer vor allem mit Themen, die ihnen im Studium nicht vermittelt wurden, sagt Diplomchemiker Andreas Gerlach:
" Wir wollen natürlich vom Begriff des Fachidioten wegkommen. Es ist ja so, dass man sich in seinem Studium sehr, sehr spezialisiert und davon wollen wir halt weg. Wir wollen die Grundlagen kriegen, die man in der Wirtschaft braucht: Diese wirtschaftlichen Hintergründe, die rechtlichen Hintergründe, natürlich auch die Qualifikation durch das Wirtschaftsenglisch, was wir uns hier erarbeiten und dann noch so andere grundlegende Sachen wie Projektmanagement, personelle Kompetenz und Konfliktmanagement. "
Der wichtigste Teil des Wirtschaftstrainees kommt jedoch noch: Das halbjährige Praktikum, die so genannte "training-on-the-job-Phase": Die Chance, um Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Die Teilnehmer wollen jedoch mehr sein als billige Aushilfen oder vorübergehende Praktikanten
" Das Ziel ist, dass man sich vielleicht schon in ein Projekt einarbeitet, wo man später auch weiterarbeitet. Man hat ja normalerweise, wenn man einen Arbeitsvertrag unterschreibt, eine halbjährige Probezeit und die könnte man natürlich auch nutzen für die Training-on-the-job-Phase. Man könnte das miteinander verknüpfen. "
Flexibel und belastbar, unentbehrlich für das Unternehmen – so wollen die 24 Akademiker ihren Arbeitgeber überzeugen. Ob eine feste Stelle für alle dabei herausspringt, kann Jacqueline Szymaniak nicht versprechen. Sie leitet den Lehrgang und räumt den Teilnehmern aber ganz gute Chancen ein:
" Unternehmen können diese Teilnehmer sehr kostengünstig kennen lernen. Und das ist oft das Sprungbrett für eine Anstellung danach. Entweder in diesem Unternehmen oder aber auch mit dem Nachweis der Berufspraxis dann in einem anderen Unternehmen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass ein Drittel bis die Hälfte der Teilnehmer entweder im Trainee-Unternehmen verbleibt und die restlichen 80 bis 90 Prozent eine Festanstellung dann auch woanders finden. "
" Ich bin promovierter Chemiker, habe an der Uni Düsseldorf studiert und promoviert im Bereich physikalische Chemie, bin 34 Jahre und habe meine Doktorarbeit Ende August letzten Jahres beendet. "
Anja Eigenbrodt:
" Ich bin Diplomsozialwissenschaftlerin, habe Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum studiert mit dem Schwerpunkt Politik und Verwaltung, habe aber auch sehr viel im Bereich Migration gemacht. "
Anja Eigenbrodt und Andreas Gerlach haben einiges vorzuweisen: Einen sehr guten Hochschulabschluss und Berufserfahrungen durch Praktika. Dennoch finden sie keinen Job. Statt darauf zu warten, dass die Arbeitsagentur ihnen eine Stelle vermittelt, setzen sie lieber auf Eigeninitiative. Sie haben sich einer Gruppe von insgesamt 24 arbeitslosen Akademikern angeschlossen und gehen gemeinsam auf Jobsuche. Sie haben alle unterschiedliche Fächer studiert – Jura, Pädagogik, Biologie, Kaufmann - aber allen geht es ähnlich. Jede Menge Bewerbungen haben sie losgeschickt - ohne Erfolg. Anja Eigenbrodt:
" Ich habe insgesamt 60 Bewerbungen losgeschickt, habe aber leider nur Absagen bekommen. "
Jürgen Müller, Diplomkaufmann:
" Ich hatte die Hauptfächer Marketing, Statistik und ich ziele auf den Bereich Marketing, PR, Vertrieb. Darauf habe ich mich hauptsächlich beworben. Es waren circa über 100 Bewerbungen, hatte aber auch 10 Einstellungsgespräche, aber man muss wissen, dass auf jede Stelle an die 700 bis teilweise über 1000 Leute kommen und es ist natürlich dann schwierig, sich da durchzusetzen. Ich hab eine hohe Frustrationsgrenze, aber allmählich könnte mal eine Festanstellung rausspringen. "
Um Kontakte zu Arbeitgebern zu bekommen, haben die 24 Hochschulabsolventen Flyer entworfen und an rund 1000 Firmen verschickt. Darin stellen sie sich vor mit Lebenslauf und Berufswünschen. Außerdem haben sie eine eigene Homepage erstellt. Auf der Internetseite www.wirtschaftstrainee2005.de stellen sie sich mit Foto, Lebenslauf und beruflichen Interessen vor.
Kennen gelernt hat sich die engagierte Gruppe in Dortmund, wo sie derzeit einen betriebswirtschaftlichen Lehrgang bei der Firma Concada durchlaufen. Die neunmonatige Maßnahme wird vom Arbeitsamt gefördert.
" Heute haben wir wieder Wirtschaftsenglisch. Das bedeutet, von morgens halb 9 bis kurz vor 4 haben wir dann Englisch in einem durch und wir üben jetzt gerade für die Prüfung. "
Zunächst ist Theorie angesagt. Drei Monate lang beschäftigen sich die Teilnehmer vor allem mit Themen, die ihnen im Studium nicht vermittelt wurden, sagt Diplomchemiker Andreas Gerlach:
" Wir wollen natürlich vom Begriff des Fachidioten wegkommen. Es ist ja so, dass man sich in seinem Studium sehr, sehr spezialisiert und davon wollen wir halt weg. Wir wollen die Grundlagen kriegen, die man in der Wirtschaft braucht: Diese wirtschaftlichen Hintergründe, die rechtlichen Hintergründe, natürlich auch die Qualifikation durch das Wirtschaftsenglisch, was wir uns hier erarbeiten und dann noch so andere grundlegende Sachen wie Projektmanagement, personelle Kompetenz und Konfliktmanagement. "
Der wichtigste Teil des Wirtschaftstrainees kommt jedoch noch: Das halbjährige Praktikum, die so genannte "training-on-the-job-Phase": Die Chance, um Kontakte zu Unternehmen zu knüpfen. Die Teilnehmer wollen jedoch mehr sein als billige Aushilfen oder vorübergehende Praktikanten
" Das Ziel ist, dass man sich vielleicht schon in ein Projekt einarbeitet, wo man später auch weiterarbeitet. Man hat ja normalerweise, wenn man einen Arbeitsvertrag unterschreibt, eine halbjährige Probezeit und die könnte man natürlich auch nutzen für die Training-on-the-job-Phase. Man könnte das miteinander verknüpfen. "
Flexibel und belastbar, unentbehrlich für das Unternehmen – so wollen die 24 Akademiker ihren Arbeitgeber überzeugen. Ob eine feste Stelle für alle dabei herausspringt, kann Jacqueline Szymaniak nicht versprechen. Sie leitet den Lehrgang und räumt den Teilnehmern aber ganz gute Chancen ein:
" Unternehmen können diese Teilnehmer sehr kostengünstig kennen lernen. Und das ist oft das Sprungbrett für eine Anstellung danach. Entweder in diesem Unternehmen oder aber auch mit dem Nachweis der Berufspraxis dann in einem anderen Unternehmen. Unsere Erfahrungen zeigen, dass ein Drittel bis die Hälfte der Teilnehmer entweder im Trainee-Unternehmen verbleibt und die restlichen 80 bis 90 Prozent eine Festanstellung dann auch woanders finden. "