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Erfolg mit Laserlicht

10 plus Ein Europa. - Litauen ist eines der kleineren Länder, die der Europäischen Union beitreten wollen. Doch in Bezug auf Risikobereitschaft unter den Forschern kann es auch vielen westeuropäischen Ländern etwas vormachen. Im Rahmen der Reihe "10 plus - Ein Europa " wird die besonders erfolgreiche Laserbranche des Landes vorgestellt.

    "Es gibt kein Land des Ostblocks, in dem man mit so viel Optimismus und Riskiobereitschaft aus der Wissenschaft heraus kleine Firmen gegründet hat", sagt der Laserphysiker Professor Karl-Heinz Feller vom Fachbereich Medizintechnik der Fachhochschule Jena. Auf diese Idee sind litauische Forscher schon bei der Auflösung des Ostblocks gekommen. Im Bereich der Laserphysik gehören sie dadurch zur Weltspitze. "Die Truppe um Piskarskas aus Vilnius, ist weltbekannt dafür, dass sie die Festkörperlaser und die Frequenzumwandlung betrieben haben. Und irgendwann hat man festgestellt, daß man kurze Impulse nur auf diese Art und Weise erzeugen kann", erzählt Feller.

    Medizinische Anwendungen zum Beispiel in der Tumorbekämpfung sind ein Hauptgebiet der litauischen Laser. Professor Algis Piskarskas vom Laserforschungszentrum der Universität Vilnius: "Die Heilung der Patienten hängt da von der Anzahl der Photonen ab, die im zuvor künstlich empfindlich gemachten Tumor-Gewebe abgeladen werden." Mit dem Festkörperlaser ist diese Zielgenauigkeit kein Problem. Auch in der Analytik tut sich ein breites Anwendungsgebiet auf. "Hochauflösende Laserspektroskopie bei Atomen und Molekülen, zum Beispiel in der Umweltanalytik", erklärt Feller. Und auch die Wellenlänge des abgestrahlten Lichts lässt sich mit einem Festkörperlaser problemlos in einem breiten Spektrum wählen. Das Laserforschungszentrum in Vilnius wird also weiterhin erfolgreich in der neuen Welt agieren.

    [Quelle: Klaus Herbst]