"Ahlan wa-sahlan. Ahlan wa-sahlan. Wer von Ihnen hat diesen Begriff schon mal gehört? Ja, haben Sie auch eine Vorstellung, was das heißt? Herzlich willkommen, ganz genau."
Aber ganz so einfach ist es mit der arabischen Begrüßungsformel dann doch nicht. Denn ahlan wa-sahlan hat noch eine tiefer gehende Bedeutung, die vieles über die arabische Kultur aussagt und die deshalb jeder ausländische Besucher kennen sollte, meint Gabi Kratochwil, Leiterin des interkulturellen Seminars:
"Ahl - ich darfs Ihnen mal kurz anschreiben," "heißt auf arabisch ´Leute´,´ Angehörige´.´ Wa´ ist das arabische Wort für und ´und´. ´Sahl´ hat zwei Bedeutungen, nämlich einmal die Ebene, da, wo man leicht ein Zelt aufbauen kann und leicht"
In der arabischen Kultur, die auch stark beduinisch geprägt war, durfte nämlich ein Gast sein Zelt dort aufstellen, wo der Boden plan und ohne Steine war. Der Gast sollte es so gut haben, wie die Freunde und Angehörigen des Gastgebers. Das arabische Herzlich willkommen spielt auf diesen kulturellen Hintergrund bei der Begrüßung also immer mit an. Und weil eine geglückte erste Begegnung immer ein guter Gesprächseinstieg ist, sollen die Seminarteilnehmer zuallererst üben, sich auf arabisch zu begrüßen:
"Ahlan wa sahlan"
" Ahlan bik."
Gaby Kratochwil, die Islamwissenschaften in Bonn und Kairo studiert und an der amerikanischen Uni in Kairo promoviert hat, bietet seit 2002 interkulturelle Seminare für den arabischen Kulturraum an. Bei ihrer Arbeit legt sie großen Wert auf Rollenspiele, denn nur so gelinge es den Seminarteilnehmern, das fremde und das eigenkulturelle Kultur- und Wertesystem hautnah zu erfahren.
"Das heißt in so einem Training möchte ich auch sensibilisieren für die eigene, aber auch die fremde Kultur, und ganz wichtig ist da auch das Probehandeln. Dass wir in einem Rollenspiel einfach mal in so eine Situation reingehen, also eine arabische Hochschul-Delegation ist zu Gast, was kann ich da alles falsch machen, wo sind die Fettnäpfchen, was erwartet mich. Ich muss ja auch vorbereitet sein auf diese Situation."
Woran erkenne ich beispielsweise, welcher arabische Kollege aus den Golfstaaten einen höheren wissenschaftlichen Status innehat als der andere? Wer darf zuerst durch eine Tür treten? Der Gast oder der ranghöchste arabische Gastgeber? Die wenigsten Workshop-Teilnehmer haben bisher ein interkulturelles Seminar besucht, um mehr über die kulturellen Unterschiede und vielleicht auch Gemeinsamkeiten zu erfahren. Auch Hermann Schumacher, der seit zehn Jahren den international ausgerichteten Studiengang "Comunication and Technology" an der Universität Ulm leitet und nun an dem Seminar teilnimmt, hat sich bisher auf seine eigenen interkulturellen Erfahrungen verlassen.
"So ein Angebot gab es vor zehn Jahren noch nicht, ist auch das erste Mal, dass ich so ein Seminar besuche, also bisher war es eher so learning by doing. Dass man so ein bisschen Reaktionen beobachtet hat etc. "
Mit der stetig wachsenden Anzahl an deutsch-arabischen Hochschulkooperationen steigt der Bedarf an interkulturell geschultem wissenschaftlichem Personal. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet seit zwei Jahren über seine Internationale Akademie interkulturelle Seminare an, die speziell auf die Bedürfnisse von Hochschulmitarbeitern zugeschnitten sind, erklärt Kristjan Domiter, Leiter der Akademie:
""Der DAAD hat schon früh erkannt, dass es im Bereich Internationalisierung enorme Anforderungen für die deutschen Hochschulen gibt, aber kaum Fortbildungen. Der DAAD ist aufgrund seiner langen Erfahrungen auf diesem Gebiet prädestiniert, um sein Know How an die Hochschulen weiter zu geben, und die Akademie ist dafür die geeignete Plattform."
Und so geht es in diesem interkulturellen Seminar nicht unbedingt um Checklisten, die mentale Unterschiede aufzeichnen und benennen. Workshops dieser Art gibt es auf dem freien Markt bereits unzählig viele. Deswegen ist es Gabi Kratochwil wichtiger, auf die feinen kleinen kulturellen Finessen aufmerksam zu machen, die idealerweise sogar auf das wissenschaftliche Klientel der arabischen Partner zugeschnitten sind:
""Das heißt es geht weniger darum, sich um jeden Preis anzupassen. Also bitte nicht arabischer als Araber werden oder deutscher als Deutsche, sondern es geht darum aufzupassen, was meint der andere, wenn er sagt es ist kein Problem. Und je mehr ich gegenseitig die Sensibilität anwerfe, desto mehr kann man auch wunderbar miteinander kommunizieren."
Aber ganz so einfach ist es mit der arabischen Begrüßungsformel dann doch nicht. Denn ahlan wa-sahlan hat noch eine tiefer gehende Bedeutung, die vieles über die arabische Kultur aussagt und die deshalb jeder ausländische Besucher kennen sollte, meint Gabi Kratochwil, Leiterin des interkulturellen Seminars:
"Ahl - ich darfs Ihnen mal kurz anschreiben," "heißt auf arabisch ´Leute´,´ Angehörige´.´ Wa´ ist das arabische Wort für und ´und´. ´Sahl´ hat zwei Bedeutungen, nämlich einmal die Ebene, da, wo man leicht ein Zelt aufbauen kann und leicht"
In der arabischen Kultur, die auch stark beduinisch geprägt war, durfte nämlich ein Gast sein Zelt dort aufstellen, wo der Boden plan und ohne Steine war. Der Gast sollte es so gut haben, wie die Freunde und Angehörigen des Gastgebers. Das arabische Herzlich willkommen spielt auf diesen kulturellen Hintergrund bei der Begrüßung also immer mit an. Und weil eine geglückte erste Begegnung immer ein guter Gesprächseinstieg ist, sollen die Seminarteilnehmer zuallererst üben, sich auf arabisch zu begrüßen:
"Ahlan wa sahlan"
" Ahlan bik."
Gaby Kratochwil, die Islamwissenschaften in Bonn und Kairo studiert und an der amerikanischen Uni in Kairo promoviert hat, bietet seit 2002 interkulturelle Seminare für den arabischen Kulturraum an. Bei ihrer Arbeit legt sie großen Wert auf Rollenspiele, denn nur so gelinge es den Seminarteilnehmern, das fremde und das eigenkulturelle Kultur- und Wertesystem hautnah zu erfahren.
"Das heißt in so einem Training möchte ich auch sensibilisieren für die eigene, aber auch die fremde Kultur, und ganz wichtig ist da auch das Probehandeln. Dass wir in einem Rollenspiel einfach mal in so eine Situation reingehen, also eine arabische Hochschul-Delegation ist zu Gast, was kann ich da alles falsch machen, wo sind die Fettnäpfchen, was erwartet mich. Ich muss ja auch vorbereitet sein auf diese Situation."
Woran erkenne ich beispielsweise, welcher arabische Kollege aus den Golfstaaten einen höheren wissenschaftlichen Status innehat als der andere? Wer darf zuerst durch eine Tür treten? Der Gast oder der ranghöchste arabische Gastgeber? Die wenigsten Workshop-Teilnehmer haben bisher ein interkulturelles Seminar besucht, um mehr über die kulturellen Unterschiede und vielleicht auch Gemeinsamkeiten zu erfahren. Auch Hermann Schumacher, der seit zehn Jahren den international ausgerichteten Studiengang "Comunication and Technology" an der Universität Ulm leitet und nun an dem Seminar teilnimmt, hat sich bisher auf seine eigenen interkulturellen Erfahrungen verlassen.
"So ein Angebot gab es vor zehn Jahren noch nicht, ist auch das erste Mal, dass ich so ein Seminar besuche, also bisher war es eher so learning by doing. Dass man so ein bisschen Reaktionen beobachtet hat etc. "
Mit der stetig wachsenden Anzahl an deutsch-arabischen Hochschulkooperationen steigt der Bedarf an interkulturell geschultem wissenschaftlichem Personal. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) bietet seit zwei Jahren über seine Internationale Akademie interkulturelle Seminare an, die speziell auf die Bedürfnisse von Hochschulmitarbeitern zugeschnitten sind, erklärt Kristjan Domiter, Leiter der Akademie:
""Der DAAD hat schon früh erkannt, dass es im Bereich Internationalisierung enorme Anforderungen für die deutschen Hochschulen gibt, aber kaum Fortbildungen. Der DAAD ist aufgrund seiner langen Erfahrungen auf diesem Gebiet prädestiniert, um sein Know How an die Hochschulen weiter zu geben, und die Akademie ist dafür die geeignete Plattform."
Und so geht es in diesem interkulturellen Seminar nicht unbedingt um Checklisten, die mentale Unterschiede aufzeichnen und benennen. Workshops dieser Art gibt es auf dem freien Markt bereits unzählig viele. Deswegen ist es Gabi Kratochwil wichtiger, auf die feinen kleinen kulturellen Finessen aufmerksam zu machen, die idealerweise sogar auf das wissenschaftliche Klientel der arabischen Partner zugeschnitten sind:
""Das heißt es geht weniger darum, sich um jeden Preis anzupassen. Also bitte nicht arabischer als Araber werden oder deutscher als Deutsche, sondern es geht darum aufzupassen, was meint der andere, wenn er sagt es ist kein Problem. Und je mehr ich gegenseitig die Sensibilität anwerfe, desto mehr kann man auch wunderbar miteinander kommunizieren."